Juon, Paul
- Lebensdaten
- 1872 – 1940
- Geburtsort
- Moskau
- Sterbeort
- Vevey (Schweiz)
- Beruf/Funktion
- Komponist ; Musikschriftsteller
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 117240443 | OGND | VIAF: 69143430
- Namensvarianten
-
- Juon, Paul
- Juon, Pavel Fedorovič
- Juon, Pavel Fëdorovič
- Juon, Pawel Fjodorowitsch
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Juon, Paul
Komponist, * 8.3.1872 Moskau, † 21.8.1940 Vevey (Schweiz). (evangelisch)
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Genealogie
V →Theodor (1842–1912), Dir. e. Feuerversicherungs-Ges., S d. Konditors Simon in Goldingen, aus Zillis/Graubünden, u. d. Kaufm.-T Wilhelmine Blahse aus Goldingen;
M Emilie (1845–1932), T d. Kaufm. Alexius Gottwalt in M. u. Kaluga u. d. Kaufm.-T Emilie Friederike Mildeberg aus Arensburg auf Oesel;
B Eduard Theodor (1874 -n. 1935), Prof. d. Metallurgie, Forschungsreisender;
- ⚭ 1) 1896 Katharina († 1910), T d. Beamten Peter Schalachow u. d. Alexandra N. N., 2) 1912 Marie, T d. Sprachlehrers Emanuel Günthert u. d. Julie Perrot;
1 S, 2 T aus 1), 3 T aus 2). -
Biographie
J. verbrachte seine Jugendzeit in Moskau und studierte dort 1888 am Konservatorium Violine bei →J. Hřimaly und Komposition bei →A. St. Arensky und →S. I. Tanejew. Auf Anraten des Dirigenten →R. Bullerian, bei dem er 1893/94 assistierte, vervollkommnete er 1894/95 seine Studien an der Berliner Hochschule für Musik bei W. Bargiel. 1896 kehrte J. nach Rußland zurück, war ein Jahr als Lehrer für Violine und Theorie am Städt. Konservatorium in Baku tätig und übersiedelte 1897 endgültig nach Berlin. Seine ersten kompositorischen Erfolge machten den Verleger R. Lienau (Schlesinger) auf ihn aufmerksam, der sich zeit seines Lebens für J. eingesetzt|hat. 1905 wurde der damals schon weitesten Kreisen wegen seiner bedeutenden Kompositionen geschätzte Musiker an die Berliner Hochschule für Musik berufen, wo der 1911 zum Professor Ernannte eine maßgebliche pädagogische Tätigkeit entwickelte, deren Konzeption sich in seinen theoretischen Schriften spiegelt. Außerdem übernahm er eine Lehrstelle an der Dresdner Musikschule. Während des Krieges wirkte er 1915-18 als Dolmetscher. 1917 wählte die Genossenschaft Deutscher Tonsetzer den verantwortungsvollen und aufgeschlossenen Musiker in ihren Beirat, 2 Jahre später wurde er als Mitglied in die preuß. Akademie der Künste berufen. 1934 ließ sich J. aus Gesundheitsgründen von seinem Hochschullehramt dispensieren und übersiedelte in die Schweiz. Der „russ. Brahms“, wie er oft bezeichnet wurde, gehört zu den Komponisten des ausgehenden 19. Jh., die unter Wahrung traditioneller Gegebenheiten durch Einbeziehung impressionistischer und vor allem folkloristischer Elemente den Stilwandel überbrückt haben. Das vorwiegend instrumentale Schaffen J.s zeichnet sich durch eine objektive, strukturbetonte Diktion aus. Spezifische, auf die Prägung seiner in Rußland verbrachten Jugendzeit zurückgehende rhythmische, melodische und klangliche Formen ergeben zum Teil zukunftweisende Ansätze, so daß die nachromantische Grundhaltung seiner schöpferischen Vorstellungen den neuen stilistischen Gegebenheiten der 20er Jahre angenähert ist. In diesem Zeitraum fanden seine Werke die stärkste Anerkennung|.
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Auszeichnungen
Beethoven-Preis (1929).
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Werke
Klavier-, Kammer- u. Orchestermusik sowie Lieder, 1 Ballett, 2 Bühnenmusiken;
außerdem zahlr. Bearbb. eigener u. fremder Werke. - Schrr.:
Prakt. Harmonielehre, 2 Bde., 1901;
Aufgabenbuch f. d. einfachen Kontrapunkt, 1905;
Anleitung z. Modulieren, 1929;
Hdb. f. Harmonie, 1919. -
Überss.: A. St. Arensky, Harmonielehre, 1900;
M. Tschaikowsky, Das Leben Peter Iljitsch Tschaikowskys, 1903. -
Vollst. Verz. im Verlag R. Lienau, Berlin. -
Literatur
W. Altmann, Hdb. f. Klavier-Triospieler, 1934;
ders., Hdb. f. Klavier-Quartettspieler, 1937;
Hdb. f. Klavier-Quintettspieler, 1936;
Hdb. f. Streichquartettspieler, 1928;
W. Georgii, Klaviermusik, 1941;
H. Kretzschmar, Führer durch d. Konzertsaal, 1. Abt., 1. Bd., 1913;
E. Preußner, in: Allg. Musikztg., 1926;
ders., P. J., 1940 (ungedr., im Verlag Lienau, Berlin);
MGG VII (Ausführl. W- u. L-Verz.);
Riemann (W). -
Autor/in
Thomas-M. Langner -
Zitierweise
Langner, Thomas-M., "Juon, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 698-699 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117240443.html#ndbcontent