Brun von Magdeburg
- Lebensdaten
- erwähnt 1082, gestorben 2. Hälfte 11. Jahrhundert
- Beruf/Funktion
- Geschichtsschreiber
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 118674854 | OGND | VIAF: 264531277
- Namensvarianten
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- Bruno von Magdeburg
- Brun von Magdeburg
- Bruno von Magdeburg
- Bruno, von Magdeburg
- Brun, von Magdeburg
- Brun, von Merseburg
- Bruno, Magdeburgensis
- Bruno, Merseburgensis
- Bruno, Saxonicus
- Bruno, de Mersebourg
- Bruno, the Saxon
- Bruno, von Merseburg
- Brunop, Saxonicus
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- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1955] Autor/in: Leuschner, Joachim (1955)
- Catholic Encyclopedia. - New York 1917 (eingestellt) [1913-1922]
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Brun(o) von Magdeburg
Geschichtsschreiber, 2. Hälfte 11. Jahrhundert.
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Biographie
Brun lebte in der näheren Umgebung des Erzbischofs Werner von Magdeburg (1063–78) und nach dessen Tod als Familiar bei Bischof Werner von Merseburg (1059–93), dem er sein 1082 geschriebenes Buch über den Sachsenkrieg widmete. B. ist wohl nicht der Kanzler Hermanns von Salm gewesen; er war Magdeburger Kleriker und ist vielleicht identisch mit dem 1100 urkundlich genannten Magdeburger Domscholaster Brun - Die 131 Kapitel seines Werkes geben nach einer negativ entstellenden Schilderung der Jünglingsjahre →Heinrichs IV. die anschauliche, z. T. auf Augenzeugenberichten beruhende Geschichte eines Ausschnitts der zeitgenössischen Kämpfe bis zur Krönung des Gegenkönigs Hermann (26. 12.1081). Die Erzählung ist flüssig und gewandt, in literarisch gehobenem und durch Klassikerzitate bereichertem Stil. Trotz der antikaiserlichen Tendenz, trotz des starken sächsischen Stammespatriotismus kann B. „subjektive Wahrheitsliebe“ (Schmeidler) zugebilligt werden. - Das Buch hat besonderen Wert durch die, wenn auch oft chronologisch falsch eingeordneten, 21 bzw. 23 Briefe Gregors VII. u. a., von denen die 10 von Erzbischof Werner von Magdeburg und den Sachsen ausgegangenen sonst nicht überliefert sind.
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Werke
De bello Saxonico liber: B. s Buch v. Sachsenkrieg, neu bearb. v. H.-E. Lohmann, Dt. MA, Krit. Studientexte d. Reichsinst. f. ältere dt. Gesch. kde. II, 1937.
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Literatur
ADB III;
J. May, Üb. B.s Schr. v. Sachsenkrieg, in: F z. dt. Gesch. 24, 1884, S. 341 ff.;
K. Heidrich, Die Datierung d. Briefe in B.s Sachsenkrieg, in: NA 30, 1905, S. 113 ff.;
W. Stanjek, Die Latinität in B.s Liber de bello Saxonico, Diss. Greifwald 1907;
K. Nowatzki, B.s Liber de bello Saxonico im Lichte ma. Zeitanschauungen, Diss. Greifswald 1917;
E. Kessel, Die Magdeburger Gesch.schreibung im MA, in: Sachsen u. Anhalt 7, 1931, S. 143 f.;
C. Erdmann, Die Anfänge d. staatl. Propaganda im Investiturstreit, in: HZ 154, 1936, bes. S. 507 mit Anm. 3;
Wattenbach-Holtzmann I, S. 592-94 (Schmeidler);
LThK;
Dictionnaire d’Histoire et de Géographie Ecclésiastiques X, Sp. 966 f. (L). -
Autor/in
Joachim Leuschner -
Zitierweise
Leuschner, Joachim, "Brun von Magdeburg" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 674 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118674854.html#ndbcontent
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Bruno von Magdeburg
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Biographie
Bruno von Magdeburg, Geschichtsschreiber, 1082. Er gehörte der Magdeburger Domgeistlichkeit an, unter jenem Erzbischof Werner (1063—1078), der ein Bruder Anno's von Köln war, und den Aufstand der Sachsen gegen Heinrich IV. vorzüglich betrieben und geschürt hatte. Als dieser nach der Schlacht bei Melrichstadt auf der Flucht erschlagen war, begab sich B. zu dessen Freund und Gesinnungsgenossen Werner von Merseburg, und diesem widmete er 1082 fein Buch über den Sachsenkrieg. Als Darstellung eines Zeitgenossen ist dieses Buch werthvoll, allein es ist nicht nur eine leidenschaftliche Parteischrift, von Verläumdungen gegen Heinrich IV. erfüllt, sondern auch eine sehr ungeordnete und oberflächliche Erzählung, welche in den inneren Zusammenhang der Dinge nirgends eindringt. Doch gewährt uns B., unzuverlässig wie er ist, manche schätzbare Nachricht, und er hat uns in seinem Werke sehr wichtige Schriftstücke aus der Correspondenz der Rebellen aufbewahrt. Wahrscheinlich haben die beiden|Werner ihn in ihrer Kanzlei beschäftigt, und zur Belohnung für sein Werk ist er, wie es scheint, Kanzler des Gegenkönigs Hermann geworden, mit dessen Wahl seine Geschichte abschließt. Ausgabe derselben von G. H. Pertz, Mon. Germ. SS. V. 327—384 und Separat-Abdruck 1843. Uebers. von W. Wattenbach, 1853. Vgl. dessen Geschichtsquellen, 3. Ausg. II. 63—65.
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Autor/in
Wattenbach. -
Zitierweise
Wattenbach, Wilhelm, "Brun von Magdeburg" in: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 437-438 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118674854.html#adbcontent