Peter Philipp von Dernbach
- Lebensdaten
- 1619 – 1683
- Geburtsort
- Geisa (Rhön)
- Sterbeort
- Würzburg
- Beruf/Funktion
- Bischof von Bamberg und Würzburg ; Bischof ; Fürstbischof ; Geistlicher Fürst
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 118524801 | OGND | VIAF: 69721080
- Namensvarianten
-
- Peter Philipp von Bamberg
- Dernbach, Peter Philipp Graf von
- Peter Philipp von Dernbach
- Peter Philipp von Bamberg
- Dernbach, Peter Philipp Graf von
- Peter Philipp, Würzburg, Bischof
- Bamberg, Peter Philipp
- Dernbach dictus Graul, Petrus Philippus a
- Dernbach genannt Graul, Peter Philipp von
- Dernbach, Peter Philipp von
- Dernbach, Petrus Philippus a
- Graul, Peter Philipp von Dernbach genannt
- Graul, Petrus Philippus a Dernbach dictus
- Peter Philipp, Bamberg, Bischof
- Peter Philipp, von Dernbach
- Peter Philipp, von Dernbach genannt Graul
- Petrus Philippus, Bamberga, Episcopus
- Petrus Philippus, Episcopus Bambergensis
- Petrus Philippus, Episcopus Herbipolensis
- Petrus Philippus, Herbipolis, Episcopus
- Petrus Philippus, a Dernbach
- Petrus Philippus, a Dernbach dictus Graul
- Pether Philipp von Dernbach
- Pether Philipp von Bamberg
- Dernbach, Pether Philipp Graf von
- Peter Philipp, Würzburg, Bischoph
- Bamberg, Pether Philipp
- Dernbach genannt Graul, Pether Philipp von
- Dernbach, Pether Philipp von
- Graul, Pether Philipp von Dernbach genannt
- Peter Philipp, Bamberg, Bischoph
- Pether Philipp, von Dernbach
- Pether Philipp, von Dernbach genannt Graul
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Peter Philipp Graf von Dernbach (Reichsgraf 1678)
Bischof von Bamberg (seit 1672) und Würzburg (seit 1675), * 1.7.1619 Geisa (Rhön), † 22.4.1683 Würzburg.
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Genealogie
Aus rhein. ritterschaftl. Geschl., das nach d. Ref. auch in d. Dom- u. Stiftskapitel v. Würzburg, Bamberg u. Fulda einzog;
V Melchior v. D., kaiserl. Rat, fuld. Hofmarschall, Amtmann zu Brückenau u. Rockenstuhl;
M Anna Katharina Schutzbar gen. Milchling;
Ov →Balthasar (um 1547–1606), OSB, 1570-76 u. 1602-06 Fürstabt v. Fulda (s. L);
B Johann Otto, Philipp Wilhelm (beide 1678 Reichsgf.). -
Biographie
P. wurde 1628-31 am päpstl. Seminar in Fulda ausgebildet. Seine kirchliche Karriere begann als Domizellar in Bamberg (1631) und Würzburg (1643). Sein 1639 ebenda begonnenes Studium setzte er 1643-47 in Rom fort, wo er dem Collegium Germanicum angehörte. 1649 wurde er in Bamberg und Würzburg Domkapitular. Seit 1651 war er Bamberger Vizedom in Kärnten, wo er politische Erfahrungen sammelte, die ihn als Bischofskandidaten qualifizierten. Am 21.3.1672 wurde er zum Bischof von Bamberg, am 27.5.1675 mit Unterstützung des Wiener Hofes auch zum Bischof von Würzburg gewählt, wodurch er eine Führungsposition im Fränk. Reichskreis gewann. Die Priesterweihe empfing er am 19.5., die Bischofsweihe am 2.6.1675.
Die strittige Landeshoheit über die bamberg. Besitzungen in Kärnten, wodurch das Verhältnis zum Wiener Hof seit Jahrhunderten belastet war, wurde 1675 durch einen “Ewigen Rezeß“ beendet. Gegen geringfügige österr. Zugeständnisse gab P. alte, durch die realen Machtverhältnisse obsolete Rechte preis und trat die Landeshoheit ab. Für P. und seine Amtsnachfolger wirkte dieses Abkommen befreiend.
Seine Regierungszeit war bestimmt von den Kriegen gegen Frankreich. Im Allianzvertrag verpflichtete er sich 1675 gegenüber dem Kaiser, für die Hochstifte Bamberg und Würzburg gegen Befreiung von Durchzügen und Quartieren mehrere tausend Mann zu stellen. Nach der Verschlechterung der militärischen Lage für das Reich begrüßte P. den kaiserl.-franz. Frieden von Nijmegen (1679), bemühte sich aber nach der Besetzung Straßburgs durch Frankreich (1681) um ein Bündnis der westlichen Reichsstände und warb nach seinem eigenen Beitritt zu der von Waldeck und Hessen-Kassel dominierten “Allianz der oberrhein. Stände diesseits des Rheins“ (1682) für deren Erweiterung. Die Assoziation, der im Laxenburger Rezeß (1682) auch der Kaiser beitrat, war die einzige, welche einen Angreifer abschrecken konnte und der man zutraute, die Reunionen rückgängig zu machen. Die Furcht vor weiteren Vorstößen Frankreichs veranlaßte P., den Marienberg und das linksmain. Würzburg stärker zu befestigen. Kaiser Leopold I. honorierte P.s Verdienste um die Reichsdefension durch die Erhebung seiner Familie in den Reichsgrafenstand.
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Literatur
J. Ph. Bauser (Lpr.);
St. Lesle S. J. (Lpr.);
I. Gropp, Collectio novissima scriptorum et rerum Wirceburgensium, II, 1744, S. 510-29;
ders., Wirtzburgische Chronick deren letzteren Zeiten II, 1750, 284-93;
G. Christ, Das Hochstift Würzburg u. d. Reich im Lichte d. Bf.wahlen 1673-1795, in: Würzburger Diözesangesch.bll. 29, 1967, S. 184-206;
H. Caspary, Staat, Finanzen, Wirtsch. u. Heerwesen im Hochstift Bamberg (1672–1693), 1976;
H. J. Wunschel, Die Außenpol. d. Bfe. v. Bamberg u. Würzburg P. Ph. v. D., 1979;
J. Leinweber, Verz. d. Alumnen u. Konviktoren d. Päpstl. Seminars in Fulda (1584–1773), 1987, S. 79 f.;
D. J. Weiss, Das exemte Bistum Bamberg III, 2000, S. 526-70;
Gatz II (P); – zu Balthasar:
ADB II;
G. Komp, Der Fuldaer Fürstabt B. v. D. u. d. Stiftsrebellion v. 1576, 1915;
J. Leinweber, Die Fuldaer Äbte u. Bischöfe, 1989;
J. Merz, Georg Horn u. seine Historia, 1992, S 94-123;
LThK³ III;
BBKL. -
Porträts
P Ölgem. (StA Bamberg); Kupf. in: J. Salver, Imperialis Cathedralis Ecclesiae Bambergensis in iconibus Episcoporum suorum S. R. 1. Principum, 1717, Bl. 53.
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Autor/in
Alfred Wendehorst -
Zitierweise
Wendehorst, Alfred, "Peter Philipp von Dernbach" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 228-229 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118524801.html#ndbcontent