Meister der Darmstädter Passion
- Dates of Life
- erwähnt zwischen 1430 und 1460 , gestorben 15. Jahrhundert
- Occupation
- Maler
- Religious Denomination
- katholisch
- Authority Data
- GND: 118910299 | OGND | VIAF: 41769126
- Alternate Names
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- Meister der Darmstädter Passion
- Meister der Darmstädter Passion
- Meister, der Darmstädter Passion
- Meisther der Darmstädther Passion
- Meisther der Darmstädther Passion
- Meisther, der Darmstädther Passion
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Meister der Darmstädter Passion
Maler, tätig am Mittelrhein circa 1430–60.
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Biography
Der anonyme Maler wird nach einem fragmentarisch erhaltenen Flügelaltar mit Passionsszenen im Hess. Landesmuseum Darmstadt benannt. Die Werke M.s sind während einer kritischen Umbruchsphase in der Geschichte der altdeutschen Tafelmalerei entstanden. Er gehört jener Generation an, die aus der Tradition des Weichen Stils um 1400 kommt, sich um die Mitte des 15. Jh. mit dem neuen, aus den Niederlanden stammenden Realismus auseinandersetzt und ihn in die deutsche Kunst einführt. Sein frühestes erhaltenes Werk, die in Dijon, Kreuzungen, München, Stuttgart und Zürich aufbewahrten Teile eines um 1435 entstandenen Altars aus dem Zisterzienserinnenkloster Baindt¶ (Kr. Ravensburg), deutet auf eine Ausbildung in Ulm. Der Oberrhein, und vor allem Straßburg, ist als die nächste Station des Malers zu sehen. Motive und Stilelemente des um 1445 entstandenen Darmstädter Altars, der die „Kreuztragung“ und „Kreuzigung“ auf den Innenflügeln darstellt, zeugen vom Einfluß des Kreises um den in Straßburg tätigen Meister der Karlsruher Passion. Hier muß der Meister auch in Kontakt mit für ihn entscheidenden Reflexen niederländ. – vor allem Eyckischer – Malerei gekommen sein, die schon früh am Oberrhein rezipiert worden ist. Die genaue Provenienz des Darmstädter Altars ist unklar, läßt sich jedoch im mittelrhein. Raum lokalisieren. Ebenfalls am Mittelrhein entstanden ist die großformatige Kreuzigungsdarstellung aus Bad Orb (1983 durch Brand vernichtet), die um 1450 datiert wird und wachsende Kenntnis niederländ. Kunst aufweist. Die bisher als dazugehörig angesehenen, jedoch wohl von einem späteren Altar aus der Zeit um 1455 stammenden Flügelbilder (Gemäldegalerie, Staatliche Museen Preuß. Kulturbesitz Berlin) stellen in monumentaler Weise die „Anbetung der Hl. Drei Könige“, die „Kreuzanbetung des Kaisers Heraklius“ (nicht, wie man früher annahm, Konstantin), eine „Thronende Madonna mit Kind“ und die „Heilige Dreieinigkeit“ dar. Eine Reise in die Niederlande und Berührung mit der dortigen Malerei sind die Voraussetzungen dieser reifsten und von der Darstellungsweise her vollkommensten Arbeit des Meisters. Sein Werk ist durch einen sehr persönlichen Stil charakterisiert, der sich durch luxuriöse Farbigkeit und die bevorzugte Darstellung bedächtiger Gestalten auszeichnet; es gehört zu den großen Leistungen der deutschen Malerei am Vorabend der Renaissance.
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Literature
A. Stange, Krit. Verz. d. dt. Tafelbilder vor Dürer II, 1970, S. 100 f.;
H. M. Schmidt, Zum Meister d. Darmstädter Passion, in: Kunst in Hessen u. am Mittelrhein 14, 1974, S. 9-48;
M. Wolfson, Der Meister d. Darmstädter Passion, Stud. zu s. Werk u. z. Rezeption d. altniederländ. Malerei im dt. Raum um d. Mitte d. 15. Jh., Diss. Berlin 1988;
ThB. -
Author
Michael Wolfson -
Citation
Wolfson, Michael, "Meister der Darmstädter Passion" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 710 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118910299.html#ndbcontent