Meid, Hans
- Lebensdaten
- 1883 – 1957
- Geburtsort
- Pforzheim
- Sterbeort
- Ludwigsburg
- Beruf/Funktion
- Maler ; Graphiker ; Künstler ; Grafiker ; Illustrator
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 118782851 | OGND | VIAF: 7423979
- Namensvarianten
-
- Meid, Hans
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Meid, Hans
Maler, Graphiker, * 3.6.1883 Pforzheim, † 6.1.1957 Ludwigsburg. (katholisch)
-
Genealogie
V →Karl Theodor (1848–1903) aus Bruchsal, Kaufm. in P.;
M Emilie Frieda Keller (1854–1926) aus P.;
⚭ 1907 Evelina Luisa Sprick (1880–1970) aus Hamburg-Altona;
1 S, 1 T. -
Biographie
M. studierte 1899 in Karlsruhe an der Kunstgewerbeschule und 1900-06 an der Kunstakademie bei →L. Schmidt-Reutte, →W. Conz, →Ferd. Keller u. →W. Trübner. Die erhaltenen frühen Ölbilder bis 1906 sind durchweg Porträts, die den Einfluß der Malerei des Münchener Jugendstils zeigen. 1907 arbeitete M. als Entwerfer bei der Meißener Porzellanmanufaktur. Nach einem Jahr gab er die für ihn künstlerisch unbefriedigende Arbeit wieder auf, erst nach 1918 entwarf er wieder für die Preuß. Porzellanmanufaktur. 1908 übersiedelte M. nach Berlin. Die Jahre bis zum 1. Weltkrieg waren der erste Höhepunkt in M.s Schaffen. 1910 erhielt er den Villa-Romana-Preis und verbrachte sechs Monate in Florenz. 1911/12 erschienen zu Othello und zu Don Juan Mappenwerke, die seinen Ruf als einer der führenden deutschen Graphiker begründeten. Stilistische Grundlage ist die Kunst des Berliner Kreises um →Max Liebermann. 1910-15 pflegte M. enge Freundschaft mit →Max Beckmann. 1914 wurde er zum Landsturm eingezogen, aber auf Intervention Liebermanns bald zur Kartographischen Abteilung des Berliner Generalstabes versetzt. 1915 entstanden während einer Reise an die Ostfront einige wenige Arbeiten, die das Kriegsgeschehen spiegeln. – Dem Expressionismus blieb M. fern, in den letzten Kriegsjahren entwickelte er einen sehr eigenen „romantischen“ Impressionismus, dessen zauberhaft-phantasievolle Schöpfungen ohne Bezug zum politischen und gesellschaftlichen Geschehen sind. Diesen Stil behielt M. für sein weiteres Schaffen bei, das sich neben der freien Graphik vor allem auf die Buchillustrationen konzentrierte. Seit 1918 schuf er auch eine große Zahl von Entwürfen für Bucheinbände und -umschlage. Seine graphischen Werke wurden hauptsächlich von Paul Cassirer in Berlin verlegt. Seit 1919 war M. Lehrer für Radierung an der Berliner Hochschule für bildende Künste, 1934-43 Leiter eines Meisterateliers für Graphik an der Preuß. Akademie. 1947-51 hatte M. eine Professur für Graphik an der Stuttgarter Akademie der bildenden Künste.|
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Auszeichnungen
Mitgl. d. Preuß. Ak. d. Künste (1927);
Ehrenmitgl. d. Ak. d. bild. Künste, Stuttgart (1953). -
Werke
Weitere W Graphische Folgen: Wallenstein, 1914 (60 Lithographien);
Michael Kusmin, Die Abenteuer d. Aimé-Lebeuf, 1921 (24 Radierungen);
Ernst Toller, Die Rache d. verhöhnten Liebhabers, 1925 (9 Radierungen);
Schäferlieder, 1939;
Don Quijote, 1942. -
Literatur
A. Jannasch, H. M., 1943 (P);
R. Jentsch, H. M., Das graph. Werk, 1978 (W-Verz. d. Druckgraphik 1901–50, P);
ders., H. M., Eine Werkübersicht, Ausst.kat. Pforzheim, 1983 (P);
C. Badorrek-Hoguth, H. M., Ein bibliogr. Versuch, 1980;
ThB. Vollmer. -
Porträts
Radierung v. M. Beckmann, 1913, Abb. b. R. Jentsch, 1983, s. L.
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Autor/in
Heinz Höfchen -
Zitierweise
Höfchen, Heinz, "Meid, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 637 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118782851.html#ndbcontent