Mazo
- Lebensdaten
- erwähnt 1097, gestorben 1116 oder 1117
- Beruf/Funktion
- Bischof von Verden ; Bischof
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 137130945 | OGND | VIAF: 81364835
- Namensvarianten
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- Mazo von Verden
- Mazo
- Mazo von Verden
- Mazo, von Verden
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Mazo
Bischof von Verden, † 25.10.1116 oder 1117.
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Biographie
M., der zuvor wahrscheinlich Kanoniker am Stift St. Simon und Juda in Goslar¶ war, gehört zu den wenigen sächs, Bischöfen, die dem salischen Königtum unentwegt die Treue hielten. Seinem am 14.10.1097 verstorbenen Vorgänger Hartwich folgte er – vielleicht noch im selben Jahr – unter ungeklärten Umständen. 1103 ist M. am Hof →Heinrichs IV. in Lüttich nachweisbar. Im Zuge des allgemeinen sächs. Abfalls von →Heinrich IV. 1105 muß sich M. – wohl noch vor der Nordhausener Synode im Mai dieses Jahres – dessen aufständischem Sohn Heinrich V. angeschlossen haben. 1112, als sich das Verhältnis des letzten Saliers zur röm. Kurie und zu den sächs. Fürsten bereits dramatisch verschlechtert hatte, ist M. mehrfach an dessen Hof bezeugt, u. a. im April in Münster, vor allem aber Mitte Juni im Heerlager vor Salzwedel. Auch als 1115 ganz Sachsen von Heinrich V. abfiel, hielt M. an seiner Haltung fest; er folgte Anfang 1116 dem Kaiser nach Augsburg und von dort nach Italien. Die Opposition unter Führung Adalberts von Mainz und des sächs. Herzogs Lothar von Supplinburg, der auch die Verdener Hochstiftsvogtei innehatte, nutzte unterdessen seine Abwesenheit, um etwa Anfang Oktober 1116 in Mainz den Hildesheimer Domkanoniker Thietmar gegen M. zu erheben und gleich zu weihen. Da Heinrich V. in seinem berühmten Rechtfertigungsschreiben an die Mainzer Adalbert wegen der Wahl Thietmars ausdrücklich anklagt, wird man M. zu diesem Zeitpunkt zu seinen engsten Vertrauten rechnen dürfen. M. soll nach jüngerer Verdener Überlieferung an einem 25. Oktober gestorben sein, ob allerdings schon 1116 oder erst 1117, läßt sich nicht klären, da die Urkunde #Heinrichs V. für St. Arnulf bei Metz – angeblich vom 3.12.1116 –, die M. als Intervenienten aufführt, eine Fälschung ist. Eine Äußerung seines Nachfolgers, der M. „designatus episcopus“ nennt, läßt vermuten, daß M. nie geweiht wurde. Über das Wirken M.s in seiner Diözese ist kaum etwas bekannt.
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Literatur
K. F. Stumpf-Brentano, Die Kaiserurkk. d. X., XI. u. XII. Jh., 1865-83, Nr. 3086, 3087, 3125, 3147, 3150;
F. Wichmann, Unterss. z. älteren Gesch. d. Bisthums Verden, Diss. 1904, S. 80-84;
G. Meyer v. Knonau, Jbb. d. dt. Reiches unter Heinrich IV. u. Heinrich V., V, S. 9, VII, S. 21 f.;
Hauck III, S. 991;
A. Siedel, Unterss. üb. d. Entwicklung d. Landeshoheit u. d. Landesgrenze d. ehem. Fürstbistums Verden (-1586), 1915, S. 8;
H. W. Vogt, Das Hzgt. Lothars von Süpplingenburg 1106–25, 1959, S. 21, 159. Nr. 47;
R. Meier, Die Domkapitel zu Goslar u. Halberstadt in ihrer persönl. Zusammensetzung im MA, 1967, S. 194;
MGH Diplomata VI: Die Urkk. Heinrichs IV., bearb. v. D. v. Gladiss u. A. Gawlik, 1941–78, Nr. 479;
A. Gawlik, Das Diplom Kaiser Heinrichs V., Stumpf Regg. 3150 f. d. Kloster St. Arnulf b. Metz, in: DA 37, 1981, S. 605-40;
R. Drögereit, Materialien z. Gesch. d. ehem. Bistums Verden, 1981, S. 48 f.;
H. Zielinski, Der Reichsepiskopat in spätotton. u. sal. Zeit (1002–1125), I, 1984;
W. Petke, Kanzlei, Kapelle u. kgl. Kurie unter Lothar III. (1125–37), 1985, S. 29, 32, 276. -
Autor/in
Herbert Zielinski -
Zitierweise
Zielinski, Herbert, "Mazo" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 577 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137130945.html#ndbcontent