Maull, Otto
- Lebensdaten
- 1887 – 1957
- Geburtsort
- Frankfurt/Main
- Sterbeort
- München
- Beruf/Funktion
- Geograph ; Geograf
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 11685393X | OGND | VIAF: 111304656
- Namensvarianten
-
- Maull, Otto
- Maull, O.
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Maull, Otto
Geograph, * 8.5.1887 Frankfurt/Main, † 16.12.1957 München. (evangelisch)
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Genealogie
V →Philipp Jakob (1851–1940), Fabrikdir., S d. →Friedrich Jakob (1821–97) aus Kastellaun (Hunsrück), Maschinenschlosser u. Kaufm., u. d. Katharina Elisabethe Schmitt;
M Louise (1852–1912), T d. städt. Angestellten Caspar Ludwig Trittau (1818–1904) in F. u. d. Anna Christine Freyeisen;
⚭ Magdeburg 1914 Elisabeth (1891–1960), T d. →Paul Regendanz (1851–1923), städt. Rechnungsdir. in Magdeburg, u. d. Eleonore Röltgen;
1 T →Irmgard (* 1918), Dr. phil., Archäologin. -
Biographie
M. studierte 1906-11 in München, Berlin und Marburg, wo er 1910 bei Th. Fischer mit einer politisch-geographischen Arbeit über die Bayer. Alpengrenze promovierte, in der er sich erstmals mit Friedrich Ratzel auseinandersetzte, anschließend folgte ein Studienaufenthalt in Wien, von wo er mehrere Reisen nach Südosteuropa und Griechenland unternahm; 1913 war er Assistent am Geographischen Institut der Univ. Berlin, dann Lehrbeauftragter an der Handelshochschule München und der Univ. Marburg. Seinen zweijährigen Kriegsdienst leistete M. vornehmlich als Kartograph in der militärischen Landesaufnahme. 1918 erfolgte seine Habilitation bei dem inzwischen nach Frankfurt/M. berufenen N. Krebs mit einer morphologischen Arbeit über den Peloponnes und Teile Mittelgriechenlands (Pencks Geogr. Abhh. 10, H. 3, 1921), 1923 die Ernennung zum nicht beamteten ao. Professor in Frankfurt/M. In diesem Jahr unternahm M. auch eine längere Forschungsreise nach Brasilien, deren Ertrag sich in zahlreichen Aufsätzen und dem umfangreichen Handbuchbeitrag „Südamerika“ in: Andree-Heiderich-Sieger, Geographie des Welthandels, Bd.: Die außereurop. Länder (1927), niederschlug; 1929 erhielt er schließlich einen Ruf an die Univ. Graz, als Nachfolger von R. Siegers. Zahlreiche Reisen führten M. nun nach Südosteuropa, Italien, Nordafrika und Frankreich. 1932/33 und seit 1941 fungierte er als Dekan. Beim Einmarsch der Russen begab er sich zu seiner Familie nach Deutschland. Seit 1948 wirkte M. als Lehrbeauftragter an der Univ. München, die ihn 1953 zum Honorarprofessor ernannte. – Das wissenschaftliche|Werk M.s, das von der allgemeinen Geographie bis zu Länderkunde alle Gebiete umfaßt, ist kaum überschaubar. Schwerpunkte seiner Arbeit lagen in der Geomorphologie und in der Politischen Geographie, für die er die Kulturlandschaftslehre früh nutzte. In diversen Aufsätzen vertrat M. Ansichten, die nationalsozialistisches Gedankengut enthielten. Sein 1956 publiziertes Handbuch „Politische Geographie“ stieß infolge dieser Grundhaltung auf allgemeine Ablehnung und gilt als wissenschaftlich wertlos.|
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Auszeichnungen
Ehrenmitgl. d. Griech. Geogr. Ges. u. d. Geogr. Ges. München u. Frankfurt/M.;
Dr. h. c. (Athen 1937);
Korr. Mitgl. d. Österr. Ak. d. Wiss. (1943). -
Werke
Blatt Mosul d. Karte Mesopotamien u. Syrien 1:400 000, i. A. d. Stellv. Generalstabs, Landesaufnahme, 1917;
Karte v. Nordwestarabien 1:800 000, 1918;
Landeskundl. Skizze d. Nyassa Konzessionsgebietes mit Übersichtskarte 1:2 Mill., in: W. Regendanz, Nyassaland, 1918;
Pol. Geogr., 1925;
Pol. Grenzen, 1928;
Länderkde. v. Südosteuropa, 1929;
Deutschland, 1933;
Frankreich 1936;
Geomorphol., 1938. – W-Verz. in: Die Erde, Zs. d. Ges. f. Erdkde. zu Berlin 88, 1957. -
Literatur
Geomorpholog. Abhh. (Festschr.), 1957;
H. Overbeck, in: Mitt. d. Geogr. Ges. in München 42, 1957, S. 233 ff. (P);
S. Morawetz, in: Berr. z. Dt. Landeskde. 22, 1958, S. 39 ff. (P);
H. Bobek, in: Alm. d. Österr. Ak. d. Wiss. 109, 1960;
Pogg. VIIa. -
Autor/in
Uta Lindgren -
Zitierweise
Lindgren, Uta, "Maull, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 430-431 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11685393X.html#ndbcontent