Marschall, Bernhard
- Lebensdaten
- 1888 – 1963
- Geburtsort
- Essen-Steele
- Sterbeort
- Köln
- Beruf/Funktion
- katholischer Volksbildner ; Katholischer Theologe ; Lehrer
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 116791179 | OGND | VIAF: 47522443
- Namensvarianten
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- Marschall, Bernhard
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Marschall, Bernhard
katholischer Volksbildner, * 25.12.1888 Essen-Steele, † 22.6.1963 Köln.
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Genealogie
V Bernhard, aus Paderborn, Bergmann in E.;
M Therese N. N. -
Biographie
M. studierte in Bonn und Köln Philosophie, Theologie und Kunstgeschichte. Nach der Priesterweihe 1913 war er Kaplan in Wuppertal-Elberfeld und Köln. 1918-30 unterrichtete er hier als Religionslehrer an einer städt. Knaben-Mittelschule. Gleichzeitig war er (bis 1924) Präses des Borromäusvereins der Erzdiözese Köln und gehörte zu den Gründern des Akademischen Bonifatiusvereins (Bonn) und des Bildungsausschusses der Katholiken Kölns. Stand zunächst das Buch im Mittelpunkt seiner Bildungsarbeit, so wurde es bald der Rundfunk, nachdem dieser im Oktober 1923 in Berlin seine Sendungen aufgenommen hatte. M. setzte sich dafür ein, das kath. Bildungsgut bei der Programmgestaltung gebührend zu berücksichtigen. Die religiöse Bildungsarbeit sollte sich vorbehaltlos des neuen Mediums bedienen.
1926 wurde M. Direktor des Zentralbildungsausschusses der kath. Verbände Deutschlands. Neben Film und Rundfunk förderte er in dieser Funktion und als Mitherausgeber der Zeitschrift „Volkstum und Volksbildung“ auch das Theater- und Laienspiel sowie die Volkshochschule und die Volksbücherei. Die Filmarbeitsgemeinschaft der Deutschen Katholiken und die Vereinigung der kath. Volkshochschulheime verdanken ihm ihr Entstehen. Ebenso wurde auf seine Initiative hin am 1.6.1928 in Köln das Internationale kath. Rundfunkbüro (IKR, seit 1947 UNDA) gegründet und seiner Leitung unterstellt. Nach →Hitlers Machtergreifung mußte das Büro nach Amsterdam verlegt werden. M., der im August 1933 von der Fuldaer Bischofskonferenz zum Film- und Rundfunkreferenten für Deutschland ernannt worden war, wandte sich wieder verstärkt der Seelsorge zu. Am 30.11.1933 wurde er Pfarrer in Gruiten; sein Büro in Düsseldorf wurde 1938 von der Gestapo geschlossen.
Nach 1945 konnte M. sein Bemühen, den christlichen Geist im Bereich des Rundfunks durch religiöse Sendungen zu fördern, fortsetzen. Mit Erfolg setzte er sich für die - nicht unumstrittenen - Direktübertragungen von Gottesdiensten sowie für die Sendung von Morgenandachten und kirchlichen Nachrichten ein. Kircheneigene Sender lehnte er ab, da dies die Selbstaufgabe des religiösen Programms im öffentlichen Rundfunk bedeuten würde. Bereits seit 1945 war M. bischöfl. Rundfunkreferent und Beauftragter der kath. Kirche für den Nordwestdeutschen Rundfunk und somit Mitglied in dessen Hauptausschuß, dem späteren Rundfunkrat. Ebenfalls 1945 wurde er mit der Leitung der kirchlichen Hauptstelle für die Rundfunkarbeit in den deutschen Diözesen betraut|.
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Auszeichnungen
Päpstl. Geheimkämmerer (1933), Ehrenvors. d. IKR (1938) u. d. Kath. Rundfunkarbeit in Dtld. (1946), Gr. Bundesverdienstkreuz (1953), Ehrenbürger v. Gruiten (1953).
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Werke
u. a. Das Eherecht d. kath. Kirche, 1960;
Hrsg.: Volksbildungsarbeit, 1921;
Führer durch d. kath. Sonderschau d. Pressa zu Köln, 1928;
Die kath. Morgenfeier, Rundfunkvorträge 1928, 2 Bde., 1928;
Film u. Rundfunk, 1929;
Rufe in die Zeit, Religiöse Rundfunk- u. Morgenansprachen im NWDR, 1953 (mit S. Berghoff). -
Literatur
W. Bettecken, in: Funk-Korrespondenz Nr. 51 f. v. 22.12.1988, S. 14 f.;
ders. „Es geht um d. geistigen Standpunkt“, Erinnerung an d. „Rundfunk-Prälaten“ B. M., in: Aktueller Dienst Kultur, Kath. Nachrichtenagentur v. 11.-13.1.1989, S. 1 f.;
H. Glässgen,|Kath. Kirche u. Rundfunk in d. Bundesrepublik Dtld. 1945–62, 1983;
Rhdb. (P). -
Autor/in
Hermann-Josef Scheidgen -
Zitierweise
Scheidgen, Hermann-Josef, "Marschall, Bernhard" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 253-254 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116791179.html#ndbcontent