Breuberg, Gerlach von
- Lebensdaten
- erwähnt 1271, gestorben 1306
- Sterbeort
- Ortenberg
- Beruf/Funktion
- Landvogt in der Wetterau ; badischer Ritter ; Landvogt ; Ritter
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 135663431 | OGND | VIAF: 33220481
- Namensvarianten
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- Breuberg, Gerlach Reiz von
- Breuberg, Gerlach von
- Breuberg, Gerlach Reiz von
- Gerlach, von Breuberg
- Gerlach, Reiz von Breuberg
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Breuberg, Gerlach Reiz von
Landvogt in der Wetterau, † 1306 Ortenberg.
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Genealogie
Das Geschlecht Reiz von Lützelbach nannte sich seit 1222 nach der Burg Breuberg im Odenwald und hatte seine Herrschaft von der Abtei Fulda zu Lehen;
V Eberhard Reiz von Breuberg;
M Mechtild, T des Gerlach von Büdingen;
⚭ Lukardis verwitwete von Magenheim;
S Eberhard († 1323 als letzter der Geschlechts), Landvogt in der Wetterau. -
Biographie
B. trat zuerst unter König Rudolf von Habsburg im Reichsdienst hervor. Dieser betraute ihn, der sich schon vorher 1285 um die Schlichtung des Streites mit der Stadt Wetzlar verdient gemacht hatte, mit der Wahrung des Landfriedens in Thüringen und räumte ihm zugleich, zumindest seit 1291 die Stellung eines Landvogts und Landrichters in der Wetterau ein. Obwohl während der Reichsvakanz in Wahlverhandlungen bei den Häuptern der habsburgischen Partei, Herzog Albrecht von Österreich und Pfalzgraf Ludwig, bezeugt, behielt er unter König →Adolf von Nassau die Landvogtei in der Wetterau und wurde als einer der bedeutendsten Helfer des Königs bei der Besetzung der wettinischen Länder 1295 wieder als Landfriedenshauptmann und Reichsvikar in Thüringen eingesetzt. Um auch in der thüringischen Frage als Rechtsnachfolger Adolfs zu erscheinen, übernahm ihn zunächst König Albrecht als Landfriedenshauptmann, entließ ihn jedoch bald - vielleicht wegen Verbindungen zu den rheinischen Kurfürsten - aus diesem Amt. Aber noch 1303 gehörte der vielfach Bewährte zu den|vom König delegierten Richtern des Hofgerichtes.
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Literatur
ADB III;
C. Ch. Eigenbrodt, Urkundl. Nachrr. v. d. Dynasten v. B., in: Archiv f. hess. Altertumskde. 1, 1835/37;
G. Frhr. Schenk zu Schweinsberg, Btrr. z. Gesch. d. Fam. v. B. u. v. Frankenstein, ebenda, 14, 1879;
O. Redlich, Rud. v. Habsburg, 1903;
V. Samanek, Stud. z. Gesch. Kg. Adolfs, in: SB d. Ak. d. Wiss. Wien, Phil.-hist. Kl. 207/2, 1930;
A. Hessel, Jbb. d. dt. Reiches unter Kg. Albrecht I. v. Habsburg, 1931;
J. F. Böhmer, Regg. Imperii VI/1, neu hrsg. v. O. Redlich, 1898, VI/2, neu bearb. v. V. Samanek, 1933–1948;
MGH Const. III;
W. H. Struck, Eine neue Qu. z. Gesch. Kg. Adolfs v. Nassau, in: Nassau. Ann. 63, 1952. -
Autor/in
Adolf Gauert -
Zitierweise
Gauert, Adolf, "Breuberg, Gerlach von" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 605-606 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135663431.html#ndbcontent
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Breuberg, Gerlach von
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Biographie
Breuberg: Gerlach v. B., genannt nach der im Odenwald gelegenen Herrschaft, welche von der Abtei Fulda¶ zu Lehen ging, Sohn des 1271 verstorbenen Eberhard II. Reiz v. Breuberg, urkundlich seit dem Jahre 1269 genannt, wurde für seine treuen Dienste von König Rudolf zum Reichsvogt in der Wetterau und später zum Landfriedenshauptmann in Thüringen ernannt. Mit derselben Würde durch König Adolf betraut, ist er seit dem Jahre 1295 während des Kampfes, den dieser in Meißen gegen die von ihrem Vater, dem Landgrafen Albrecht, enterbten wettinischen Brüder Diezmann und Friedrich führte, nicht ohne Erfolg bemüht gewesen, den Anhang seines Herrn unter der Aristokratie Thüringens zu verstärken. Zur Entschädigung für alle erlittenen Einbußen verpfändete ihm Adolf im Juli 1297 die später kurpfälzische Stadt Mosbach und die Münze Schwäbisch-Hall. Mit dem Jahre 1298, da sich der König durch die unter der Führung Albrechts von Oesterreich wachsende Opposition gefährdet sah, endet Gerlachs politische Wirksamkeit in Thüringen. Nach der Schlacht bei Göllheim sinden wir ihn im November auf dem vom König Albrecht abgehaltenen Hoftage zu Nürnberg, weiterhin bis zu seinem im Jahre 1306 erfolgten Tode vorwiegend in Angelegenheiten der Abtei Fulda¶ thätig.
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Literatur
Wegele, Friedrich der Freidige, S. 139 ff.
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Autor/in
F. Schirrmacher. -
Zitierweise
Schirrmacher, Friedrich, "Breuberg, Gerlach von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 320 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135663431.html#adbcontent