Breckling, Friedrich
- Lebensdaten
- 1629 – 1711
- Geburtsort
- Handewitt bei Flensburg
- Sterbeort
- Den Haag
- Beruf/Funktion
- evangelischer Theologe ; Pfarrer ; Pietist
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 11643998X | OGND | VIAF: 5260234
- Namensvarianten
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- Breckling, Friedrich
- Breckling, Frederick
- Breckling, Fridericus
- Breckling, Friedericus
- Brecklingius, Fridericus
- Brecling, Fridericus
- Brecling, Friedrich
- Breeckling, Frederick
- Breecklingh, Frederick
- Brekling, Fredrik
- F. B.
- Hiel, Friedrich
- M. F. B. H.
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Breckling, Friedrich
evangelischer Theologe, * 1629 Handewitt bei Flensburg, † 16.3.1711 Den Haag.
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Genealogie
V →Jens Hansen (1589–1672), Pfarrer zu Handewitt, Verfasser mehrerer unter dem Einfluß von Johann Arndt stehender Schriften, S des Hans Hansen Breckling, Pfarrer zu Breklum;
Ur-Gvv Hans Hansen, Pfarrer zu Breklum, änderte den Familiennamen Hansen nach seinem Geburtsort in Brecklingius;
M Agathe, T des Friedrich Dame, Propst in Flensburg, literarischer Vertreter des frühen Pietismus;
N Andreas Hoyer, Generalsuperintendent in Flensburg, →Johannes Moeller (1661–1725), Verfasser von Cimbria literata; verwandt mit Georg Calixt (1586–1658), evangelischer Theologe. -
Biographie
Die vom Vater gegebene Richtung auf die lutherische Mystik vertiefte B. nach dem Besuch der Universitäten Rostock, Königsberg und Helmstedt, sowie der Hochburgen der lutherischen Orthodoxie Wittenberg, Leipzig und Jena durch das Studium von →Paracelsus, Jak. Böhme und Johann Arndt in Gießen, wo er 1653 zum Magister promovierte. Die Verbindung mit spiritualistischen Kreisen in Hamburg, die ihn auf Tauler und den jungen Luther wiesen, sowie der Einfluß der Separatisten Christian Hohburg und Ludwig Friedrich Giftheil anläßlich eines Aufenthaltes in Amsterdam bewirkten die Fortbildung seiner Anschauungen von der Reformbedürftigkeit der lutherischen Kirche in radikalem Sinne. Infolge seiner in vielen Schriften geäußerten schneidenden Kritik an den Zuständen in Staat und Kirche kam es 1659 zum Zusammenstoß mit dem königlich dänischen Generalsuperintendenten Stephan Klotz in Flensburg und zu B.s Amtsenthebung. Nach der Flucht aus Flensburg fand B. 1660 bei Amos Comenius in Amsterdam Aufnahme. In den nächsten Jahren entfaltete er eine vielseitige literarische Tätigkeit als Pfarrer der lutherischen Gemeinde in Zwolle. Hier sammelte er die von den Kirchen verfolgten Verwandten seines Geistes. Seine übermäßig scharfe Kirchenkritik und das Ärgernis, das B. mit der ostentativen Heirat eines mißachteten, geistesgestörten Mädchens gab, führten 1668 zu seiner Entlassung aus dem kirchlichen Amt. Es folgten über 40 Jahre eines ärmlichen, mühevollen, aber durch verzweigte Beziehungen außerordentlich einflußreichen Wirkens in Amsterdam, wohin er 1672 zurückkehrte, und Den Haag, wo er sich 1690 niederließ. B. ist mit seiner radikalen Kirchenkritik und mit seinem von Erschütterungen erfüllten Leben ein typischer Vertreter des deutschen Spiritualismus.
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Werke
Das ewige Evangelium, Amsterdam 1660;
Speculum seu Lapis lydius pastorum, ebenda 1660;
Mysterium Magnum, Christus in nobis, ebenda 1062;
B. üb. seinen Gvv F. Dame, seinen V u. sich selbst, in: G. Arnold, Kirchen- u. Ketzerhist. IV, 3, 18, Nr. 126, 127, 128, Frankfurt a. M. 1729, II, S. 1103 (in IV, 3, 19-22 sind 4 Schrr. B.s abgedr., ebenda S. 1110–42);
s. a. Th. Georgis Bücherlex., Leipzig 1742. -
Literatur
ADB III;
J. L. Moltesen, Fredrik B., Kopenhagen 1893;
E. Seeberg, Gottfr. Arnold, 1923, S. 376 f.;
Th. Wotschke, Der märk. Freundeskreis B.s, in: Jb. f. Brandenburg. Kirchengesch. 24, 1928, S. 168-88, 25, 1929, S. 193-226;
E. Feddersen, Kirchengesch. Schleswig-Holsteins, 1938, S. 340ff.;
PRE;
RGG;
Dansk Leks. IV, S. 75 f. -
Porträts
Stich (anonym), Halle.
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Autor/in
Peter Meinhold -
Zitierweise
Meinhold, Peter, "Breckling, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 566 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11643998X.html#ndbcontent
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Breckling, Friedrich
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Biographie
Breckling: Friedrich B., geb. zu Handewitt im Schleswig’schen 1629, † im Haag 1711, Prediger in seiner Heimath und zu Zwoll in Over-Yssel, gehört zu den Jüngern des hocherleuchteten Kronpropheten Deutschlands Jakob Böhme's und des Böhmisten Gichtel, der eine Zeit lang bei ihm Vorsänger, Caplan und Hausknecht war. Eingedrungen in die penetralia sapientiae divinae, legte er Zeugenschaft ab wider die Gottlosen in allen Secten und Ständen. Sein Tadel galt dem Babel der heutigen Christenheit, welches eine Behausung ist voller Nachteulen, Drachen, Igel, Wölfe, Basilisken, Ottern, Zauberer, Feldgeister, Huren und lebendiger Teufel, galt insbesondere den Gelehrten und Akademien, die wie die Trunkenen alle Tische und Kanzeln mit ihrem Gespei und Froschgeschrei erfüllen, und irrige Planeten in die Buchladen bringen. Wenn wir, hat er drohend geweissagt, in unserm Unglauben fortwandeln und seinen sieben Sendbriefen nicht gehorchen, wird er uns mit seinen sieben Donnerstimmen schrecken und seine sieben Zornschalen über uns ausgießen. Die Orthodoxen hielten|dafür, der paracelsisch-weigelianische Schmäh- und Lügengeist sei in ihn gefahren, schalten ihn auch einen Atheisten und Chiliasten, als welcher er 1665 seines Amtes in Zwoll entsetzt wurde. Er lebte seitdem als Corrector in Amsterdam, später im Haag, unterstützt von seinen vielen Freunden. Spener hat bedauert, daß er das Gute in seinen Schriften selbst sehr verdorben und unnützlich gemacht habe.
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Literatur
Moller, Cimbria lit. III. 72. Uebrige Litteratur in W. D. Fuhrmann's Handwörterbuch d. christl. Religions- und Kirchengesch. I. 345 ff. und bei W. Klose in Herzog's Realencyklopädie II. 347.
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Autor/in
Frank. -
Zitierweise
Frank, "Breckling, Friedrich" in: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 278-279 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11643998X.html#adbcontent