Mair, Kurt
- Lebensdaten
- 1904 – 1957
- Geburtsort
- Ebensee am Traunsee
- Sterbeort
- Wien
- Beruf/Funktion
- Straßenkartenverleger ; Verleger
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 140029923 | OGND | VIAF: 103343808
- Namensvarianten
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- Mair, Kurt
- Mair, Curt
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Mair, Kurt
Straßenkartenverleger, * 17.4.1904 Ebensee am Traunsee, † 17.5.1957 Wien. (katholisch)
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Genealogie
V →Josef Ignaz (1857–1931), Oberstlt. d. Kaiserjäger, S d. Kleidermachers Ignaz in Sterzing u. d. Margarethe Hofer;
M Leopoldine (1876–1954), T d. Großhändlers Alexander Stadler v. Gestirner u. d. Leopoldine Strohschneider;
⚭ Matrei (Tirol) 1927 Hilde (1906–83), Lehrerin, T d. Versicherungskaufm. Hans Danner u. d. Klara Gerstgrasser aus Innsbruck;
1 S, 1 T, u. a. →Volkmar (* 1931), Dr. rer. oec., Inh. v. Mairs Geogr. Verlag in Ostfildern b. Stuttgart. -
Biographie
M. begann 1928 eine Tätigkeit in der Innsbrucker Handelskammer. Angeregt durch Max Reisen, bereiste er mit Motorrad oder Automobil, Zelt und Kamera Europa und Nordafrika, wobei ihm brauchbare Straßenkarten fehlten. Wie der Motortourismus selbst stand auch die Straßen-Kartographie am Anfang. Das Werk des Engländers Charles L. Freeston über „Die Hochstraßen der Alpen“ (1911) mit über 100 Kartenskizzen von Alpenpässen regte M. zu eigenen Versuchen an. Er veranstaltete eine Neuauflage und Überarbeitung dieses Werks, stattete den Text mit selbst aufgenommenen Bildern und Kartenskizzen aus und brachte es 1930 zweibändig heraus. Das Werk erreichte bis 1938 drei, seit 1951 5 Auflagen und wurde zu einem Standardwerk des Motortourismus. M., der gern zeichnete und photographierte, begann 1936 für den Hallwag-Verlag mit der Anfertigung von Straßenkarten, sog. „Autoführern von Deutschland“. Neben dem Straßennetz verzeichnete er darin auch landschaftliche und kulturelle Sehenswürdigkeiten.
Nach dem 2. Weltkrieg gründete M., der den Motortourismus voraussah, 1948 in Stuttgart ein kartographisches Institut, aus dem 1950 „Mairs Geographischer Verlag KG“ hervorging. Besonders wichtig wurde die von ihm verlegte erste deutsche Straßenkarte im Maßstab 1:1 Mill. Die Autobahnen und Schnellstraßen waren hervorgehoben, seine Linie der Kombination von Straßenkarte und Reiseinformation wurde darin fortgesetzt. Diese Deutschlandkarte wurde millionenfach hergestellt und wird als Artikel von M.s Verlag bis heute weitergeführt. In Zusammenarbeit mit dem Werbeleiter der Deutschen Shell AG, Hamburg, Georg Dülfer, ließ M. 1950 ein Straßenkartenwerk im Maßstab 1:500 000 in bester graphischer Gestaltung herstellen, den ersten Shell-Atlas, ein weiteres Standardwerk seines Verlages. Daraus entwickelte er 1952-57 die Deutsche Generalkarte im Maßstab 1:200 000 in 26 Blättern, die richtungweisend für die hochwertige Straßenkartographie wurde. Sie war das erste großmaßstäbliche Gesamtstraßenkartenwerk der Bundesrepublik Deutschland, das sein Sohn 1972 zu einem Atlas zusammenfaßte. M.s Verlagsprogramm gab der modernen deutschen Kartographie entscheidende Impulse. Für die Herstellung seiner Karten gründete M. 1952 eigene graphische Betriebe. Seit 1951 brachte er Baedekers Autoführer, gegenüber den klassischen Reiseführern neugestaltet, heraus. Sein Sohn Volkmar führt heute das kartographische Unternehmen weiter und erweiterte das Verlagsprogramm u. a. durch Wanderkarten im Deutschen Wanderverlag, den er 1978 gründete. – Präs. d. Dt. Ges. f. Kartographie (1954–57).
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Werke
Das moderne Kraftrad, 1930, ²1936;
Das Buch v. Auto, 1937;
Die Hochstraßen d. Alpen, 2 Bde., 1930, ³1937 f.;
dass., 1 Bd., ⁵1956, ⁹1965;
Die Alpenpässe, 2 Bde., 1938;
Hallwag-Autoführer Dtld., 6-81937-39;
Dtld.karte 1:1 Mill., 1949;
ADAC-Autobahnkarte 1:1,5 Mill., 1950;
Shell-Atlas, 1950 f., 1986/87. -
Literatur
Mitt. v. Volkmar Mair (S), 1986.
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Autor/in
Hans Christoph Graf von Seherr-Thoß -
Zitierweise
Seherr-Thoß, Hans Christoph Graf von, "Mair, Kurt" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 711-712 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd140029923.html#ndbcontent