Maaßen, Carl Georg von
- Lebensdaten
- 1880 – 1940
- Geburtsort
- Hamburg
- Sterbeort
- München
- Beruf/Funktion
- E. T. A. Hoffmann-Forscher ; Literaturhistoriker ; Büchersammler ; Schriftsteller ; Literarhistoriker ; Kunstsammler ; Bibliophiler
- Konfession
- evangelisch?
- Normdaten
- GND: 119531917 | OGND | VIAF: 18033975
- Namensvarianten
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- Maaßen, Carl Georg von
- Maassen, Carl Georg von
- Barbst, Johann Elias
- Maassen, Carl G. von
- Maassen, Carl Georg
- Maassen, Carl Georg V.
- Maassen, Carl George von
- Maassen, Georg Carl von
- Maassen, Karl G. von
- Maassen, Karl Georg von
- Maaßen, C. G. von
- Maaßen, Georg Carl von
- McBill, Gussie
- McBill, Gussie R.
- McBill, Gussie Rahel
- Schnellpfeffer, Jacobus
- Schnellpfeffer, Jakobus
- Schollenheber, Wilhelm Heinrich
- Maaßen, Karl Georg von
- Maassen, Karl Georg
- Maassen, Karl Georg V.
- Maassen, Karl George von
- Maassen, Georg Karl von
- Maaßen, Georg Karl von
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Maaßen, Carl Georg
von, E.T.A. Hoffmann-Forscher, * 27.8.1880 Hamburg, † 22.12.1940 München. (evangelisch)
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Genealogie
V Carl (1838–95), Oberlt. a. D., Kunstsammler in Weimar u. H., S d. →Gottfried August (1802–76), Geh. Oberfinanzrat, Provinzialsteuerdir. in Wiesbaden, u. d. Marie Auguste v. Schütz;
M Ida (1856–1947), T d. Musiklehrers →Carl Joseph Berthold (1815–69) in H. u. d. Anna Schultz;
Ur-Gvv Karl Georg (s. 1); - ledig. -
Biographie
Nach dem Abitur in Kassel 1901 studierte M. in Berlin, Hamburg und München, wo er 1904 von der juristischen zur philosophischen Fakultät wechselte. Von Hause aus wohlhabend, entschied er sich früh für die Existenz des Privatgelehrten, um ungestört seinen vielfältigen Neigungen nachgehen zu können. In der sinnlich gelösten Atmosphäre Schwabings, die seinem hinter stets korrektem Äußeren verborgenen Hang zur Bohème entsprach, verkehrte er mit Schriftstellern und Künstlern wie →Frank Wedekind, →Joachim Ringelnatz, →Erich Mühsam, →Max Halbe, Siegfried v. Vegesack, Max Unold und Rolf v. Hoerschelmann. Das aus dem Artur-Kutscher-|Kreis hervorgegangene „Junge Krokodil“, die „Hermetische Gesellschaft“ und der „Verein Süddeutscher Bühnenkünstler“ boten ihm das Podium für effektvolle Auftritte, der „Simplicissimus“ veröffentlichte seine satirisch-grotesken Gedichte.
Schon als Gymnasiast hatte M. mit dem Aufbau einer Bibliothek begonnen, die binnen kurzer Zeit auf ca. 8 000 Bände anwuchs und schließlich die Schriften E. T. A. Hoffmanns, seiner Zeitgenossen, Lehrmeister und Nachfolger vereinigen sollte. An Umfang zumeist überschätzt, rechtfertigt sie ihren legendären Ruf durch bibliophile Qualität und thematische Geschlossenheit. Der hervorragende Kenner der deutschen Romantik „von ihren Gipfeln bis zu den letzten Niederungen“ (Wolfskehl) hat sich als Herausgeber u. a. mit Carl Weisflog (1922), Karl Wilhelm Salice-Contessa (1922) und Friedrich de la Motte-Fouqué (1922) beschäftigt, daneben auch mit Johann Carl Wezel (1919) und →Wilhelm Hauff (1923). Vor allem aber hat er sich um das Werk E. T. A. Hoffmanns durch die Herausgabe einer historisch-kritischen Ausgabe, die bisher ohne Nachfolge geblieben ist, verdient gemacht. Von den geplanten 15 Bänden sind zwischen 1908 und 1928 neun erschienen (Bde. 1-4 u. 6-10); der bereits in Fahnen vorliegende Band 5 blieb unvollendet.
M. hat zusammen mit →Franz Blei, Ernst Schulte-Strathaus und Hans v. Weber die Gesellschaft der Münchner Bibliophilen gegründet (1907-13). Ihr gehörten u. a. Karl Wolfskehl und die Verleger →Georg Müller und →Ernst Rowohlt an. 1920-23 gab M. die Zeitschrift „Der Grundgescheute Antiquarius“ heraus, deren Beiträge fast ausschließlich aus seiner Feder stammen (1966 in Buchform nachgedruckt). Sie gelten noch heute als Zeugnis eines liebevoll-kenntnisreichen Umgangs mit Literatur. Nachdem M. durch die Inflation sein gesamtes Vermögen verloren hatte, war er zeitweise auf die Unterstützung von Freunden und der Deutschen Schillerstiftung angewiesen. Bescheidene Einkünfte bezog er aus seiner schriftstellerischen Tätigkeit für Zeitungen und Zeitschriften. M.s Bibliothek, von der er sich trotz seiner schwierigen Lage nicht getrennt hat, gelangte aufgrund einer testamentarischen Verfügung in die Universitätsbibliothek München.
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Literatur
W. Seidl, Iossa u. d. Junggesellen, Ein heiterer Roman aus d. heutigen Schwabing, 1930 (literar. Darst. M.s in d. Figur d. Ulrich v. Uzbach);
H. Günther, in: Die Literatur, Das literar. Echo 33, 1931, H. 9, S. 495-98;
K. Wolfskehl, Der platon. Epikuräer (C. G. v. M.), in: Zs. f. Bücherfreunde NF 23, 1931, S. 31-34;
C. Gf. v. Klinckowstroem, Der Bücher-Sammler C. G. v. M., in: Philobiblon 13, 1941, S. 240-44 (P);
A. Bergmann, in: C. G. v. M., Der grundgescheute Antiquarius, Freuden u. Leiden e. Büchersammlers f. Kenner u. Liebhaber zus.gestellt u. mit e. Vorwort versehen v. C. Gf. v. Klinckowstroem, 1966, S. 7-32;
K. Günzel, Ein Leben im Bann E. T. A. Hoffmanns, Erinnerung an C. G. v. M., in: Marginalien, H. 45, 1972, S. 40-50;
G. Schott, C. G. v. M. u. s. Bücher, in: C. G. v. M., Sammler u. Forscher, hrsg. v. Mitgll. d. Freien geselligen Vereinigung „Die Mappe“, 1978, S. 19-30 (ausführl. W-Verz., L, P). -
Autor/in
Helmut Bergner -
Zitierweise
Bergner, Helmut, "Maaßen, Carl Georg von" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 602-603 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119531917.html#ndbcontent