Ludwig, Leopold
- Lebensdaten
- 1908 – 1979
- Geburtsort
- Witkowitz bei Mährisch-Ostrau
- Sterbeort
- Hamburg
- Beruf/Funktion
- Dirigent ; Musiker
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 118729497 | OGND | VIAF: 17408081
- Namensvarianten
-
- Ludwig, Leopold
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Ludwig, Leopold
Dirigent, * 12.1.1908 Witkowitz bei Mährisch-Ostrau, † 25.4.1979 Hamburg.
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Genealogie
V Adolf (* 1876), techn. Aufseher, S d. Johann;
M Adelheid (* 1885), T d. Joseph Konecny;
⚭ Berlin 1946 Ilse verw. Löchel (* 1912), T d. Franz Januschkovec u. d. Bertha Grieger;
1 Stief-S, 1 Stief-T. -
Biographie
Nach dem Abitur studierte L. an der Wiener Musikakademie Klavier bei →Emil Paur. Seine Karriere als Dirigent begann er 1936 als Generalmusikdirektor am Oldenburger Staatstheater. Daneben war er ständiger Gastdirigent in Berlin und an der Wiener Staatsoper, wo er „Don Giovanni“, „Don Carlos“, den „Rosenkavalier“ und „Tannhäuser“ aufführte. Einen wesentlichen Bestandteil seiner Oldenburger Tätigkeit bildeten die Konzerte mit dem Staatsorchester und dem Singverein. L. bereicherte seine Konzerte gern mit zeitgenössischen Werken. Die nächste Station seiner Dirigentenlaufbahn war die Staatsoper Wien, wo er 1939 die Position des 1. Kapellmeisters besetzte. Hier bahnte er der damaligen Moderne den Weg; so erlangten Orffs „Carmina Burana“ unter seiner Leitung ihren durchschlagenden Erfolg. Des weiteren erlebte er gemeinsam mit Oscar Fritz Schuh große Triumphe. Als Beispiel besonders gelungener Zusammenarbeit gilt die „Iphigenie in Aulis“ von Gluck. Seit 1943 wirkte L. gastweise als Kapellmeister in Berlin an der Städtischen Oper, nach 1945 auch an der dortigen Staatsoper.
1950 wurde L. zum Generalmusikdirektor der Staatsoper Hamburg ernannt. Eine seiner bedeutendsten Leistungen an diesem Haus war die Mitarbeit an dem Rennertschen „Ring“-Konzept, mit dem Hamburg wie keine andere Bühne der Bayreuther Festspiel-Aufführung ernsthafte Konkurrenz bieten konnte. Weitere große Erfolge wurden die Erstaufführungen von Gottfried von Einems Oper „Der Prozeß“ und Paul Hindemiths „Mathis der Maler“. So entstand unter seiner musikalischen Leitung in Hamburg allmählich eine Hochburg intensiver Pflege des zeitgenössischen Musiktheaters mit Uraufführungen von Hans Werner Henzes „Der Prinz von Homburg“ 1960 und Klebes „Jacobowsky und der Oberst“ 1963.
In seinen Interpretationen war L. insbesondere um den dramatischen Ausdruck bemüht. Er strebte danach, den Gesang in den Dienst dieser Wirkung zu stellen und im Instrumentalpart die dramatische Geste erkennbar werden zu lassen. Neben erfolgreichen Tourneen nach Kopenhagen, London, Zagreb, Stockholm und Montreal nahm L. 1952 am Edinburgh Festival und 1967 am Lincoln Center Festival in New York teil. 1969/70 war er zudem als künstlerischer Leiter der Allgemeinen Musikgesellschaft Basel tätig. L.s Vorlieben im symphonischen Bereich für Bruckner, Mahler, Pfitzner und Schönberg dokumentierte er in seinen Konzertprogrammen. Von ihm stammen auch zahlreiche Schallplattenaufnahmen klassischer Musik. Besonderen Rang hat seine Aufnahme von|Mahlers Neunter Symphonie.|
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Auszeichnungen
Prof.titel (Hamburg 1968).
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Literatur
B. W. Wessling, L. L., 1968 (Verz. d. Schallplattenaufnahmen, P);
MGG VIII;
Riemann;
The New Grove XI. -
Porträts
in: F. Herzfeld, Magie d. Taktstocks, 1953.
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Autor/in
Mechthild Albus -
Zitierweise
Albus, Mechthild, "Ludwig, Leopold" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 431-432 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118729497.html#ndbcontent