Losch, Hermann Julius
- Dates of Life
- 1863 – 1935
- Place of birth
- Murrhardt (Württemberg)
- Place of death
- Stuttgart
- Occupation
- Statistiker ; Direktor ; Volkswirt ; Herausgeber
- Religious Denomination
- evangelisch
- Authority Data
- GND: 117220302 | OGND | VIAF: 49997369
- Alternate Names
-
- Losch, Hermann Julius
- Losch, Hermann
- Losch, H. J
- Losch, Hermann J.
Linked Services
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Landeskunde Entdecken Online - Baden-Württemberg (LEO-BW) [2015-]
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin
- Index Theologicus (IxTheo)
Relations
Genealogical Section (NDB)
Places
Map Icons
Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.
-
Losch, Hermann
Statistiker, * 16.1.1863 Murrhardt (Württemberg), † 10.12.1935 Stuttgart. (evangelisch)
-
Genealogy
V →Joh. Friedrich (1815–95), Oberlehrer in M., S d. Weingärtners Joh. Conrad in Schozach b. Heilbronn u. d. Maria Feierabend;
M Sophie (1829–1910), T d. →Joh. Georg Jakob Frdr. Mugler (1799–1860), Lehrer, Schultheiß u. Rentamtmann in Schozach, u. d. Friedrike Luise Bräuningen;
⚭ Stuttgart 1895 Paula (1874–1939), T d. →Adolph Frdr. Keppelmann (1821–1913), aus Schorndorf, Kaufm. in New York, u. d. Pauline Amalie Sommer;
5 S (2 ⚔), 1 T. -
Biography
Nach dem Besuch der Lateinschule in Murrhardt und der Ev. Theol. Seminare in Maulbronn und Blaubeuren studierte L. entsprechend dem Wunsch seiner Eltern in Tübingen Theologie. Dort legte er 1885 die erste und 1888 die zweite Dienstprüfung ab und war anschließend kurz als Vikar in Winterbach im Remstal tätig. Mehr als die Theologie interessierte ihn aber die Nationalökonomie, die er nebenbei studierte. 1887 promovierte er mit einer Arbeit über Condorcet zum Dr. phil. Der erste Preis bei der Beantwortung einer volkswirtschaftlichen Preisaufgabe verschaffte ihm ein Stipendium, das es ihm ermöglichte, 1888/89 in Berlin Volkswirtschaft zu studieren. Danach war L. drei Jahre lang Privatsekretär des württ. Reichstagsabgeordneten Gustav Siegle. Während der darauf folgenden Pfarrtätigkeit in Leutkirch fiel L. durch gute statistische Kenntnisse auf, so daß er 1893 in das Württ. Statistische Landesamt berufen wurde. 1895 wurde er wirklicher Finanzrat, 1906 Oberfinanzrat, 1918 Direktor und 1922 Präsident des Landesamtes, eine Stellung, die er bis zu seiner Pensionierung 1930 bekleidete. Seine Publikationen, vor allem sein Werk „Volksvermögen, Volkseinkommen und ihre Verteilung“ (1887), verschafften ihm eine Dozentur für Volkswirtschaft an der TH Stuttgart, Lehraufträge für Nationalökonomie an der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim und eine Honorarprofessur für Statistik an der Univ. Tübingen.|Als Vertreter und später Leiter des Württ. Statistischen Landesamts wirkte L. für einen vernünftigen Ausgleich zwischen Reichs- und Landesstatistik, indem er ein Übermaß zentralistischer Reichsstatistik bekämpfte. Er pflegte als einer der ersten die regionale Statistik, indem er 1895 erstmals eine Gemeinde- und Bezirksstatistik für Württemberg herausgab. Beispielhaft wurden auch seine Bemühungen, Ausmaß und Entwicklung der Pendelwanderung statistisch zu erfassen. Seine Bekanntschaft mit H. Hollerith, die auf einen Amerikabesuch 1904 zurückging, führte dazu, daß er erstmals in Deutschland bei der Volkszählung 1910 Hollerithmaschinen benutzte. Pionierarbeit leistete L. auch mit seinen Schriften zur volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung, die er seit 1887 publizierte und die für die spätere Bestimmung des Sozialprodukts maßgeblich wurden. L.s Publikationen betreffen auch soziale Fragen wie Löhne, Preise und Kinderarbeit. Seine Arbeit über „Zahlenfreibeuterei, Zahlenfetischismus, Zahlenfanatismus, Zahlenfabrikation, Zahlenschwindel“ (1925/26) warnt vor dem Mißbrauch der Statistik und zeigt gleichzeitig L.s kritische Grundhaltung zu statistischen Fragen. Neben seinen Fachpublikationen trat L. auch als Dichter und Satiriker hervor. 1916 veröffentlichte er eine Sammlung von 20 satirischen Kurzgeschichten (Unerwartete Geschichten, 1916), und neun Jahre lang gab er im Selbstverlag „Trau! Schau! Wem?! Deutsche Monatsschrift gegen den geistigen Tiefstand“ heraus (1924-33)|
-
Awards
Ehrenmitgl. d. Ungar., korr. Mitgl. d. Schweizer. Statist. Ges.;
Mitgl. d. Internat. Statist. Inst.;
Ehrenbürger v. Murrhardt (1923). -
Works
Weitere W u. a. Nat. Produktion u. nat. Berufsgliederung, 1892;
Württ. Gegenwartsfragen u. Zukunftssorgen, 1901/03;
Die Zukunft d. dt. Arbeiter u. d. Friede, 1916;
Zahlr. Aufsätze in d. Württ. Jbb. f. Statistik u. Landeskde. -
Literature
Th. Frey, in: H. J. L., Erkenntnis u. Bekenntnis, 1936, S. 5-10;
J. Griesmeier, in: Lb. aus Schwaben u. Franken IX, 1963, S. 400-11 (W-Verz., L, P);
Rhdb. (P). -
Author
Menso Folkerts -
Citation
Folkerts, Menso, "Losch, Hermann Julius" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 192-193 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117220302.html#ndbcontent