Bossard, Karl
- Lebensdaten
- 1846 – 1914
- Geburtsort
- Luzern
- Sterbeort
- Luzern
- Beruf/Funktion
- Goldschmied ; Antiquar ; Antiquitätenhändler ; Kunstsammler
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 124634648 | OGND | VIAF: 3410633
- Namensvarianten
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- Bossard, Karl Silvan
- Bossard, Karl
- Bossard, Karl Silvan
- Bossard, Johann Karl
- Bossard, J.
- Bossard, Carl
- Bossard, Carl Silvan
- Bossard, Johann Carl
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Bossard, Karl Silvan
schweizerischer Goldschmied und Antiquar, * 11.10.1846 Luzern, † 27.12.1914 Luzern. (katholisch)
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Genealogie
Aus Zuger Bürgerfamilie, der auch der Arzt, Bergsteiger und Kunstsammler →Gustav Bossard (1870–1943) angehört, der seine reichhaltige Sammlung altschweizerischen Zinns 1941 dem Schweizerischen Landesmuseum in Zürich schenkte und durch das Standardwerk „Die Zinngießer der Schweiz und ihr Werk“ (2 Bände, 1920/34) bekannt wurde, sowie der Maler, Bildhauer und Illustrator →Johann Michael Bossard (1874–1950), 1907-44 Professor für Plastik an der Hansische Hochschule für bildende Künstler in Hamburg, der für die dekorative Kunst von Bedeutung war und auf der Baufachausstellung Leipzig 1913 für seinen „Fackelträger“ die Goldmedaille erhielt;
V Johann (1806–69), Goldschmied in Luzern, S des Goldschmieds Beat Kasp. und der Maria Klara Schürmann;
M Anna Helena (1804–07), T des Karl Kasp. Aklin, Goldschmied und Münzmeister in Zug, und der Anna Marg. Moos;
⚭ 1869 Anna Maria Brunner (1851–1924);
4 S, 4 T. -
Biographie
B. lernte im väterlichen Geschäft und im Ausland und übernahm nach dem Tode des Vaters die Firma in Luzern auf eigene Rechnung. Seine Werke, geschaffen im Stil und Geist - wie auch in der Technik - des Mittelalters, vornehmlich der Gotik und Renaissance (Holbein), aber auch des 17. und 18. Jahrhunderts, brachten ihm unter seinen Zeitgenossen den Ruf eines der tüchtigsten Goldschmiede ein (Goldmedaille auf der Pariser Weltausstellung 1889, Mitglied der Jury bei der von 1900). B. leitete auch die Restauration von zwei ihm gehörigen Häusern am Hirschenplatz und an der Weggisgasse (letzteres 1914 niedergerissen) wie auch die Bemalung der Fassaden al fresco mit Renaissance-Motiven, ein Beispiel, das in Luzern und anderwärts zahlreiche Nacheiferer fand. B. machte sich weiter einen Namen als Antiquar, vor allem aber als Sammler antiken Schmuckes sowie von altem Gold und Silber. Dank seiner einzigartigen Kenntnisse des alten Kunsthandwerkes verstand er es als Goldschmied und Sammler wie kein zweiter, sich in die Welt und Ausdrucksweise vergangenen Kunstschaffens einzufühlen.
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Literatur
Auktionskat. d. Slg. B., Luzern 1910 u. München 1911;
J. Coulin, Die Slg. J. B. in Luzern, in: Cicerone, 1911, S. 296 ff.;
ders., Ästhetik d. Trinkgefäße, Notizen z. Slg. B. in Luzern, in: Schweiz, 1911, S. 215 f.;
ders., in: NZZ, 7.1.1915;
E. Bossard, K. S. B. z. 100. Geburtstag, in: Heimatklänge, Zug, 16.10.1946;
SKL I, S. 181 f., IV, S. 53, 483. - Zu Gustav B.: Kat. d. Slg. Dr. G. B. (Ms. im Schweiz. Landesmus. Zürich, 1941–44);
H. Aellen, Schweiz. Zeitgenossen-Lex., Bern ²1932, S. 118;
La Patrie Suisse, 13.2.1943, Nr. 7;
Zuger Volksbl., 29.12.1943, Nr. 155;zu Joh. Michael B.: E. Schmacke, J. M.B., 1951 (31 Tafeln);
SKL I, II, IV;
ThB;
HBLS I. -
Porträts
v. J. S. Faurie (= Syndon), 1909 (im Besitz d. Vf.).
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Autor/in
Edmund Bossard -
Zitierweise
Bossard, Edmund, "Bossard, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 483 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124634648.html#ndbcontent