Löhner, Martin
- Lebensdaten
- 1636 – 1707
- Geburtsort
- Nürnberg
- Sterbeort
- Nürnberg
- Beruf/Funktion
- Brunnen- und Röhrenmeister
- Konfession
- lutherisch?
- Normdaten
- GND: 131351397 | OGND | VIAF: 70060215
- Namensvarianten
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- Löhner, Martin
- Löhner, Martin
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Löhner, Martin
Brunnen- und Röhrenmeister, * 15.2.1636 Nürnberg, † 2.10.1707 Nürnberg. (lutherisch)
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Genealogie
B →Johann (s. 1); - † 1) Nürnberg 1661 Magdalena Barbara († 1668), T d. Goldschmieds →Emanuel Dürsch († 1673) in Nürnberg, 2) ebd. 1668|Helena (1642–1703), T d. →Sebastian Jakob Krauß (1611–1679), Diakonus u. Senior an St. Lorenz in N., u. d. Katharina Weickmann;
2 S aus 1), 1 S, 1 T aus 2). -
Biographie
L. lernte bei seinem Vater, der bereits in Nürnberg als Brunnenmeister tätig war. Nach dessen Tod kam er im Alter von 15 Jahren zu dem Röhrenmeister Johann Wirth in die Lehre. 1658-60 unternahm er eine Fortbildungsreise, von der er als „ein in Hydraulicis trefflich geübter Mann“ zurückkehrte. Der Nürnberger Rat, der ihn als städtischen Röhrenmeistergesellen angestellt hatte, übertrug ihm am 8.6.1660 die nach dem Tode des Hans Bauer freigewordene Stelle eines Röhrenmeisters für die Lorenzer Stadtseite. L.s besondere Fähigkeiten im Wasserwerk- und Brunnenbau wurden über seine Heimatstadt hinaus bekannt, so daß er viele auswärtige Aufträge erhielt und erfolgreich ausführte. 1678 wurde er für 14 Tage zu Hzg. Heinrich von Sachsen nach Römhild beurlaubt, 1685 nach Coburg zu Hzg. Albrecht von Sachsen-Coburg. Weitere Beurlaubungen erfolgten 1693 zum Grafen von Ortenburg und 1694 zur Brandenburg-Ansbacher Regierung. 1702 erbaute L. in Schillingsfürst ein noch erhaltenes Pumpwerk mit Ochsentretrad und einer Wasserleitung zum Schloß. Dafür erhielt er von derhohenloh. Kammer an Arbeitslohn und Materialkosten 400 fl. rh. bezahlt. Seinen letzten Auftrag führte er im Juni 1707 auf Bitten des Hzg. Friedrich zu Sachsen wegen eines Brunnens im Schloß Friedenstein in Gotha aus.
Aus L.s Tätigkeit für Nürnberg sind hervorzuheben die Vorschläge, wie man dem neuen Brauhaus mehr Wasser zuleiten könne (1691) und wie man das Wasser vom „Neuen Bau“ (heute: Maxplatz) durch Überwindung der Steigung zum Platz vor dem Neutor emporbringen könne. Auf dem Platz vor seinem Wohnhaus, dem städtischen Röhrenmeisterhaus auf der Insel Schütt, erbaute L. einige Wasserkünste mit Figuren, wobei das Wasser die Bewegungen verursachte, z. B. einen Drachen, der dem Herkules, so oft er ihm mit einem Kolben einen Schlag gab, Wasser ins Gesicht spritzte, und einen Cerberus, der Wasser aus dem Mund speiend auf Herkules losging. Dazu gehörte auch eine Nachbildung des Parnaß mit den neun Musen, die ihre Instrumente bewegten. Diesen Wasserspielen war noch eine Wasser-Orgel, die verschiedene Lieder spielte, beigegeben.
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Literatur
J. G. Doppelmayr, Hist. Nachricht v. d. Nürnberg. Mathematicis u. Künstlern, 1730, S. 306;
W. Ruckdeschel, Das Ochsentretscheiben-Pumpwerk im alten Brunnenhaus v. Schillingsfürst, in: Hist. Btrr. üb. d. Entwicklung wassertechn. Anlagen, 1980, S. 45-67, leicht veränderter Nachdr. in: Jb. d. Hist. Ver. f. Mittelfranken 89, 1977-81, S. 106-18;
eigene Archivstudien. -
Autor/in
Gerhard Hirschmann -
Zitierweise
Hirschmann, Gerhard, "Löhner, Martin" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 39-40 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd131351397.html#ndbcontent