Landau, Eugen Freiherr von
- Lebensdaten
- 1852 – 1935
- Geburtsort
- Breslau
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Bankier ; Generalkonsul ; Philanthrop
- Konfession
- jüdisch?
- Normdaten
- GND: 12657491X | OGND | VIAF: 5928490
- Namensvarianten
-
- Landau, Eugen
- Landau, Eugen Freiherr von
- Landau, Eugen
- Landau, Eugen von
Vernetzte Angebote
Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Landau, Eugen Freiherr von
Bankier, * 17.3.1852 Breslau, † 19.2.1935 Berlin. (israelitisch)
-
Genealogie
V →Jacob (s. 1);
- ⚭ Berlin 1883 Anna (1850–1908), Wwe d. Bankiers →Adolf Sobernheim (1840–80), T d. →Meyer Magnus (1805–83), GKR, Bankier u. Seidenwarenfabr., Stadtrat u. Vorsitzender d. Vorstands d. jüd. Gemeinde in Berlin;
4 Stief-K →Walter Sobernheim (1869–1945), Gen.dir. d. Schultheiß-Patzenhofer-Brauerei in Berlin (s. Wi. 1928), →Curt Sobernheim (1871–1940), Dir. d. Commerz- u. Privat-Bank AG in Berlin (s. Rhdb., P), →Moritz Sobernheim (1872–1933), Prof., Legationsrat (s. Rhdb., P), Frida Sobernheim (⚭ →Georg Hahn, 1864–1953, Inh. d. →Albert Hahn Röhrenwerke, s. NDB VII *). -
Biographie
Nach dem Besuch des Realgymnasiums in Breslau studierte L. in Berlin und Bern. Anschließend absolvierte er eine Lehre bei einer Filiale der Mitteldeutschen Creditbank in Berlin sowie bei dem Hamburger Bankhaus L. Behrens & Söhne. Danach trat er als Teilhaber in die Bank seines Vaters in Berlin und Breslau ein. Nach dessen Tod 1882 übernahm er die Leitung und betrieb eine expansive Geschäftspolitik. Das Bankhaus Landau stand in den 80er Jahren mit an erster Stelle im hauptstädtischen Finanzleben, es brachte die Anleihen der Stadt Berlin heraus und beteiligte sich an der Gründung der Deutschen Edison-Gesellschaft (seit 1886 AEG) und der Berliner Elektrizitäts-Werke. Als infolge einer Börsenkrise 1898 sein Bankhaus in Schwierigkeiten geriet, gelang es L., dieses in die Nationalbank für Deutschland, Berlin, einzubringen. Er selbst wurde Aufsichtsratsvorsitzender der Nationalbank, eine Position, die er 20 Jahre lang innehatte. Der Nationalbank wurde mit dieser Übernahme der Weg in das schles. Industrierevier geebnet. L. erlebte manche geschäftliche Mißerfolge, etwa bei der Gründung des Hotels Kaiserhof in Berlin, erwies sich aber in kritischen Situationen als geschickter Sanierer und gehörte alles in allem zu den einfallsreichsten deutschen Industriefinanziers seiner Zeit. Die Patzenhofer-Brauerei in Berlin baute er zu einer der größten Brauereien Deutschlands aus. Als diese Brauerei in den 20er Jahren mit der Schultheiß-Brauerei fusioniert wurde, wurde L. zunächst stellvertretender Vorsitzender und dann Vorsitzender des Aufsichtsrats. Er gehörte auch den Aufsichtsräten zahlreicher weiterer bedeutender Unternehmen an (u. a. AEG, Oberschles. Eisenbahn-Bedarfs AG, Laura-Hütte, Commerz- und Privatbank). Bis in die Jahre der Weltwirtschaftskrise betätigte er sich als Berater in Bank- und Finanzfragen und war eine der bekanntesten Gestalten der Berliner Börse.
-
Literatur
F. Pinner (d. i. F. Fassland), Dt. Wirtsch.führer, 1924, S. 249-52;
G. Tischert, Männer u. Werke, 1930, S. 172-75, 182, 206, Rhdb. (P);
Wenzel;
Hist. Archiv Dt. Bank, Frankfurt/M., Slg. Landau. -
Autor/in
Manfred Pohl -
Zitierweise
Pohl, Manfred, "Landau, Eugen Freiherr von" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 482 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd12657491X.html#ndbcontent