Bonno, Giuseppe
- Lebensdaten
- 1710 oder 1711 – 1788
- Geburtsort
- Wien
- Sterbeort
- Wien
- Beruf/Funktion
- Musiker ; Komponist ; kaiserlicher Hofkapellmeister ; Kapellmeister ; Gesangslehrer
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 12371348X | OGND | VIAF: 17489457
- Namensvarianten
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- Bonno, Giuseppe
- Bonno, Giuseppe B.
- Bonno, Josef
- Bonno, Joseph
- Bono, Giuseppe
- Bono, Josef
- Bono, Joseph
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Bonno, Giuseppe
Komponist und Hofkapellmeister, * 29.1.1710 Wien, † 15.4.1788 Wien. (katholisch)
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Genealogie
V Lucretius (1683–1742), kaiserlicher Läufer in Wien;
M Maria Magd. (Marg.) Knauer, verwitwete Lidarti (1679–1715);
⚭ Wien 25.1.1740 Elisabeth Staltzinger (1714–61);
1 S, 3 T. -
Biographie
B. studierte bei Hoforganist G. Reinhard, 1726-36 in Neapel bei Schülern →A. Scarlattis (L. Leo?) Komposition und Gesang und trat hier schon als Komponist hervor. 1738 wurde er in Wien Hofscholar, 1739 Titular-Hofkomponist, 1774 Hofkapellmeister, 1788 pensioniert. Als Kapellmeister des Prinzen Josef Friedrich von Hildburghausen wirkte B. 1749 bis 1758 in Wien, Schloßhof und Mannersdorf mit Gluck, Wagenseil, Haydn, seinem Schüler Dittersdorf und Virtuosen wie G. Pugnani, C. Gabrielli, V. Tesi zusammen. Der einflußreiche Lehrer unterwies K. Frieberth, M. Martinez, K. Starzer und Th. Teiber. Mozart musizierte seit 1768 wiederholt in B.s Hauskonzerten, den er bei Aufführung vermutlich der Sinfonie Köchelverzeichnis 338 im Brief vom 11.4.1781 als „alten, ehrlichen braven Mann“ kennzeichnet. Seit 1775 Präses der Tonkünstlersozietät, leitete B. die Veranstaltungen der Cäcilienkongregation. Als Opern- und Oratorienkomponist blieb er zeitlebens der neapolitanischen Schule verpflichtet und vermittelte zwischen Fux-Caldaras Spätbarock und Gluck-Haydns Klassik, stieß aber auch vereinzelt in Rezitativ und Überleitungstechnik zur Reformoper und in seiner die Instrumentenfarben bewußt nützenden Orchestrierung zu frühromantischem Ausdruck vor. Ab 1754 schuf B. nur mehr Kirchenwerke im venezianisch-neapolitanischen Mischstil mit wienerischen Zügen wie kontrapunktischen Arien, französische Ouvertüren, auch besonders schöne a-cappella-Responsorien. Zu Eisenstadt, Dresden, Wallerstein, Würzburg und in bürgerlichen Konzerten außerhalb Wiens nachweislich gepflegt, wurde sein Schaffen Vorbild für viele Zeitgenossen.
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Werke
23 Opern (1732–62), 4 Oratorien (1739–74), Einzelarien, Instrumentalwerke, 30 Messen, 2 Requiems, Vesperpsalmen, 1 Magnificat, 3 Litaneien, 2 Asperges, 1 Introitus, 1 Tractus, 1 Comunio, 1 Tantum ergo, 20 Gradualien, 16 Offertorien, 2 Motetten, 3 Hymnen, 3 Te Deum, 3 Sequenzen, 6 Allelujaverse, 1 Psalm f. vierstimmigen gemischten Chor u. Orchester, 3 Antiphone, 18 Responsorien a capella vier- u. dreistimmig;
s. a. Eitner II, S. 116 f. -
Literatur
A. v. Weilen, Zur Wiener Theatergesch., Wien 1901;
E. Wellesz, G. B., in: Sammelbde. d. Internat. Musikges., Jg. 11, 1909/10;
A. Schering, Gesch. d. Oratoriums, 1911;
A. Schienerl, Die kirchl. Kompositionen d. G. B., Diss. Wien 1925 (ungedr., themat. W-Verz.), Auszug daraus: G. B.s Kirchenkompositionen, in: Stud. z. Musikwiss., Bd. 15, Wien 1928;
W. Vetter, Zur Entwicklungsgesch. d. Opera seria um 1750 in Wien, in: Zs. f. Musikwiss., Jg. 14, 1931/32;
Riemann;
C. Schmidl, Dizionario universale dei musicisti I u. Suppl., Mailand 1937/38;
Grove I, 1947. - Eigene Archivstud. -
Porträts
Kupf. u. Ölgem. (im Besitz d. Ges. d. Musikfreunde in Wien), Abb. in: E. Mandyczewski, Zusatz-Bd. z. Gesch. d. k.k. Ges. d. Musikfreunde in Wien, Slgg. u. Statuten, Wien 1912, S. 131.
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Autor/in
Erich Schenk -
Zitierweise
Schenk, Erich, "Bonno, Giuseppe" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 448 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd12371348X.html#ndbcontent