Bollinger, Otto von
- Lebensdaten
- 1843 – 1909
- Geburtsort
- Altenkirchen (Pfalz)
- Sterbeort
- München
- Beruf/Funktion
- Pathologe
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 116236566 | OGND | VIAF: 57361383
- Namensvarianten
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- Bollinger, Otto von
- Bollinger, Otto
- Bollinger
- Bollinger, O.
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Bollinger, Otto von
Pathologe, * 3.4.1843 Altenkirchen (Pfalz), † 13.8.1909 München. (evangelisch)
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Genealogie
V Heinrich (1806–62), Pfarrer in Altenkirchen, S des Friedrich Paul, Pfarrer zu Nünschweiler, und der Christiana Carolina Vollmar;
M Anna Maria, T des Georg Michael Conrad und der Anna Maria Koch;
⚭ Berleburg 1874 Hedwig († 1922), T des Wilhelm Usener und der Luise Jeanette Trainer; 2 T. -
Biographie
B. studierte in München Naturwissenschaften und Medizin, wurde noch während seiner Studienzeit 1865 Assistent bei dem Pathologen →Ludwig von Buhl und erhielt ein Staatsstipendium, um sich 1868/69 durch eine Studienreise nach Berlin und Wien weiterzubilden. Er habilitierte sich 1870 in München für das Fach der vergleichenden Pathologie und Veterinärmedizin. Den Krieg 1870/71 machte er als Bataillonsarzt in einem Hauptfeldspital mit. 1871 nahm er einen Ruf an die Tierarzneischule in Zürich an. Gleichzeitig war er an der Züricher Universität Privatdozent für vergleichende Pathologie und las am Polytechnikum über Zoologie der land- und forstwirtschaftlich wichtigen Tiere. 1874 wurde er an die Münchener Tierarzneischule als ordentlicher Professor für Pathologie und gleichzeitig an die Universität als außerordentlicher Professor für vergleichende Pathologie berufen. Hier übernahm er 1880 als Nachfolger seines Lehrers Buhl die Leitung des Pathologischen Instituts. Aus dem Lebensweg wird verständlich, daß er zu den Schöpfern der vergleichenden Pathologie zählt. Ihr gehörte ein Großteil seiner wissenschaftlichen Arbeit: die Erkennung der Strahlenpilzkrankheit, der Herkunft der Kuhpocken aus der menschlichen Schutzpockenimpfung, der Einheit von tierischer Perlsucht und menschlicher Tuberkulose, der mykotischen Natur der Fleischvergiftung. Eine Studie über die idiopathische Herzhypertrophie („Das Münchner Bierherz“ genannt) und seine Rektoratsrede 1908 lassen erkennen, wie wichtig ihm die engste Verbindung der pathologischen Anatomie mit der praktischen ärztlichen Tätigkeit war.
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Werke
Zoonosen, in: Ziemssen's Hdb. d. speziellen Pathol. u. Therapie, ²1876;
Atlas u. Grundriß d. pathol. Anatomie, 2 Bde., ²1901 (ins Engl. u. Französ. übers.). -
Literatur
Pagel, 1901 (W, P);
R. Rößle, in: Zbl. f. allg. Pathol. u. pathol. Anatomie, Jg. 20, 1909, S. 961-66;
Fischer I, 1932 (W, L, P);
BJ XIV (Totenliste 1909, L);
s. a. Münchener Med. Wschr., Bd. 56, 1909, R. 2062. -
Porträts
Im Pathol. Inst. d. Univ. München.
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Autor/in
Werner Hueck -
Zitierweise
Hueck, Werner, "Bollinger, Otto von" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 432-433 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116236566.html#ndbcontent