Linke, Johannes
- Lebensdaten
- 1900 – vermutlich 1945
- Geburtsort
- Dresden
- Beruf/Funktion
- Schriftsteller ; Volksschullehrer ; Librettist
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 117045020 | OGND | VIAF: 17989338
- Namensvarianten
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- Linke, Johannes
- Linke, Bruno Edmund Johannes
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Linke, Johannes
Schriftsteller, * 8.1.1900 Dresden, vermißt Februar 1945 im Osten.
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Genealogie
V Wilhelm (1851–1928), Rechnungsrat b. d. sächs. Eisenbahn, S d. Webermeisters Ferdinand Ernst in Waldenburg u. d. Friederike Henriette Edel;
M Karoline (1862–1928), T d. Schneidermeisters Karl Hecker in D. u. d. Magdalena Lehmann;
⚭ Weimar 1922 Katharina (1899–1980), T d. Baumeisters u. Steinbruchbes. Athanasius Reiske u. d. Anna Hirsch;
2 S, 2 T. -
Biographie
Seine Kindheit verbrachte L. in Dresden, wo er das Gymnasium besuchte. Als Kriegsfreiwilliger kämpfte er 1918 an der Westfront. Nach mehrmaligem Wechsel des Arbeitsplatzes in der Nachkriegszeit ging er 1921 als Landarbeiter und Handwerksgehilfe in den Bayer. Wald. 1928 bot sich ihm die Möglichkeit eines pädagogischen Studiums, nach dessen Absolvierung er Volksschullehrer in Eichigt b. Hundsgrün (Vogtland) wurde. Zuletzt lebte er in Lichtenegg im Bayer. Wald, der seine Wahlheimat geworden war.
Aus den sozialen Erfahrungen der Wirtschaftskrise ging der Roman „Ein Jahr rollt übers Gebirg“ (1934, zuletzt 1969) hervor, eine naturalistische Schilderung ihrer Auswirkungen in einem Notstandsgebiet des Bayer. Waldes. Gegenüber den hier vorherrschenden negativen Charakterbildern wurde das landschafts- und volkskundliche Sachbuch „Wälder und Wäldler“ (1936, Neuausg. 1957, mit Nachwort v. O. v. Zaborsky u. S. Färber) zu einem warmherzigen und kenntnisreichen Lob von Land und Leuten. L.s Lyrik ließ das Individuelle gegenüber einem vorgegebenen Thema zurücktreten, zuerst in dem kalenderbuchartigen Gedichtkreis „Das festliche Jahr“ (1928), dann in dem beschreibende Gegenstandstreue mit bekenntnishaft-deutender Aussage vereinenden Zyklus „Der Baum“ (1934). Die Identifizierung L.s mit der großdeutschen Grenzlandideologie seit 1938 sprach sich in den Gesängen „Das Reich“ (1938) und in der Rahmenerzählung von einer Sonnwendfeier „Das Totenbrünnel“ (1941) aus, deren Binnenerzählungen das Motiv der Errichtung von Kriegerdenkmälern variieren. L. gehörte zu den Mitarbeitern der Zeitschrift „Das Innere Reich“.|
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Auszeichnungen
Lit.preis d. Stadt Berlin (1937).
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Werke
Weitere W Lohwasser, Eine Erz., 1935;
Krippenspiel f. Kinder, 1934, ⁶1949;
Das Richtfest, Ein Volksspiel z. Feier, 1936;
Losnächte, Erzz. u. Gedichte, 1941;
Die wachsende Reut, Erzz., 1944. -
Autobiogr.: Herkunft u. Heimat, in: Die Neue Lit. 35, 1934, S. 257-60 (P). - Hrsg.: Dichtung u. Deutung, Eine Schrr.-R., Nr. 1-3, 1937-42. | -
Nachlass
Nachlaß: Briefe L.s an W. Vesper (Marbach, Dt. Lit.-archiv, Nachlaß Vesper).
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Literatur
R. Loesch, J. L.s Baumgedichte, in: Die Neue Lit. 35, 1934, S. 630-33 (P);
D. Mach, in: Sudetendt. Monatshh., 1938, Nr. 4, S. 204 f. (P);
F. Lennarz, Die Dichter unserer Zeit, 1938;
Kosch, Lit.-Lex.;
G. v. Wilpert, Literatur in Bildern, Dt. Dichter-Lex., 1963;
Kürschner, Lit.-Kal., Nekr. 1936–70, 1973;
Marbacher Mgz. 26, 1983, Beih. -
Autor/in
Adalbert Elschenbroich -
Zitierweise
Elschenbroich, Adalbert, "Linke, Johannes" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 631-632 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117045020.html#ndbcontent