Lill, Georg
- Lebensdaten
- 1883 – 1951
- Geburtsort
- Würzburg
- Sterbeort
- München
- Beruf/Funktion
- Kunsthistoriker ; Denkmalpfleger ; Leiter <Verwaltung>
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 118728288 | OGND | VIAF: 32146575
- Namensvarianten
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- Lill, Georg
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Lill, Georg
Kunsthistoriker, Denkmalpfleger, * 9.8.1883 Würzburg, † 27.6.1951 München. (katholisch)
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Genealogie
V →Johannes (1852–1928), Dr. med., prakt. Arzt in W., S d. Johannes (aus Schiffer- u. Winzerfam. im Rheingau) u. d. Christiane Meurer;
M Barbara (1858–1936), T d. Kaspar Neuland, Magistratsrat in W. (aus Handwerker- u. Winzerfam. in W.) u. d. Barbara Würth;
⚭ München 1912 Maria (1885–1957), T d. →Jakob Berten (1855–1934), Prof. d. Zahnheilkde. in München, u. d. Anna Fleckenstein;
2 S, 1 T. -
Biographie
L. studierte an den Universitäten Würzburg, Berlin und München. 1907 wurde er in München bei →Berthold Riehl mit einer Dissertation über Hans Fugger und die Kunst promoviert, die der Historiker →Max Jansen angeregt hatte. 1908-10 war L. in München am „Generalkonservatorium der Kunstdenkmäler und Altertümer Bayerns“ mit der Inventarisierung beschäftigt; er verfaßte ganz oder teilweise 6 Bände der „Kunstdenkmäler Bayerns“. Seit 1911 wirkte L. als Berater des Münchner Auktionshauses Helbing und erstellte dort ca. 50 Kataloge. Seit 1912 nahm er im „Bayer. Kurier“ regelmäßig Stellung zu aktuellen Fragen der Kunst, wobei besonders seine Äußerungen zur zeitgenössischen Kunst (Picasso 1913, Weißgerber 1916, Halm 1918, Valentin Kraus 1920) bedeutend waren. Die von ihm bis zum Verbot 1937 redigierte Zeitschrift „Christliche Kunst“ bildete er seit 1924 zum Motor der Bestrebungen aus, eine zeitgemäße Erneuerung der christlichen Kunst ins Werk zu setzen. 1919 wurde L. in den Mitarbeiterstab des Bayer. Nationalmuseums berufen; die ihm übertragene Katalogisierung der Skulpturen (1924) bewirkte eine Konzentration seines Interesses auf dieses Gebiet. Besondere Beachtung verdienen seine Stellungnahmen zum Kefermarkter Altar (1913, 1926) und zum Erminoldmeister (1924). Seine populär geschriebene „Deutsche Plastik“ (1925) erreichte eine ungewöhnliche Auflage von 300 000 Exemplaren. 1929 wurde L. zum Direktor des Bayer. Landesamts f. Denkmalpflege ernannt. Er wirkte auf dieser Stelle auch unter den schwierigen Bedingungen der Kriegs- und Nachkriegszeit bis 1950. Dabei bewährte sich die breite historische Basis seiner kunstgeschichtlichen Studien und seine Orientierung am Denkmalbegriff Georg Dehios, wie das etwa aus seinen Stellungnahmen zu Ausmalungsprojekten in Gößweinstein (1921), Bamberg und Mainz (1927), aus seinem Bericht über die Geschichte der Denkmalpflege in Bayern 1932 und 1933 sowie aus seinen Vorstellungen vom Wiederaufbau (1946) zu erkennen ist.
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Werke
Vollst. u. kommentierte Bibliogr. v. O. Leistner, in: Ber. d. Bayer. Landesamtes f. Denkmalpflege, 1953/54, S. 65-125 (950 Nummern). |
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Nachlass
Nachlaß: Staatsarchiv Würzburg.
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Literatur
J. M. Ritz, in: LI. aus Franken VI, 1960, S. 351-57.
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Porträts
Ölgem. v. Schikaneder, 1932, v. P. Hirsch, 1932;
Zeichnung v. G. Blocherer, 1943;
Holzplastik v. J. Henselmann, Abb. in: Maler u. Bildhauer in München, 1946. -
Autor/in
Brigitte Herrbach -
Zitierweise
Herrbach, Brigitte, "Lill, Georg" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 563 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118728288.html#ndbcontent