Licht, Hugo
- Lebensdaten
- 1841 – 1923
- Geburtsort
- NiederZedlitz bei Fraustadt (Provinz Posen)
- Sterbeort
- Leipzig
- Beruf/Funktion
- Architekt ; Leiter des Hochbauamts Leipzig ; Baumeister
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 116985437 | OGND | VIAF: 262255790
- Namensvarianten
-
- Licht, Hugo
- Licht, Hugo Georg
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Licht, Hugo
Architekt, * 21.2.1841 NiederZedlitz bei Fraustadt (Provinz Posen), † 28.2.1923 Leipzig.
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Genealogie
V Georg Hugo, Gutsbes.;
M N. N.;
⚭ Berlin 1870 Clara (* 1848), T d. August Heckmann, GKR, Fabrikbes. in Berlin, u. d. Joh. Wilhelmine Maria Voigt;
K. -
Biographie
Seine Ausbildung erhielt L. zunächst 1862/63 im Berliner Architekturbüro der Baufirma H. Ende und W. Böckmann, die damals vorwiegend Villen im Stil des Spätklassizismus errichtete. Unter →Friedrich Adler, dem wissenschaftlich geprägten Architekten der ausklingenden Schinkelschule, besuchte L. 1864 die Bauakademie in Berlin. Danach arbeitete er dort im Atelier von →Richard Lucae, der sich in seiner Formensprache der ital. Renaissance zugewandt hatte, schließlich in Wien bei Heinrich Ferstel, dessen historistische Bauten mittelalterliche Motive verwendeten. Ferner beteiligte sich L. am Schinkelwettbewerb 1866 mit dem Entwurf für eine ev. Kirche, der einen zweiten Preis erhielt.
Nach einer Tätigkeit als Privatarchitekt in Berlin 1871-79 war L. bis 1906 als Stadtbaurat Leiter des Hochbauamtes von Leipzig. Die meisten seiner dortigen Werke entstanden als massive Werksteinbauten. Sie lassen ein repräsentatives, zuweilen sogar recht aufwendiges Bild historistischer Architektur in Anlehnung an die Leipziger Bausubstanz des 16. bis 18. Jh. erkennen. Sein Hauptwerk ist das Neue Rathaus an der Stelle der 1897 abgebrochenen Pleißenburg. Dieser reich gegliederte Monumentalbau (1899–1905) entstand in freier Verbindung von deutschen Spätrenaissance- mit Barockformen in malerischer, jedoch auf Symmetrie bedachter Gruppierung um den 108 m hohen, das Stadtbild beherrschenden Rundturm auf den Grundmauern des Pleißenburgturmes. 1912 vollendete L. das benachbarte, durch eine Brücke mit dem Neuen Rathaus verbundene Stadthaus. Das von →Ludwig Lange 1856-58 errichtete Museum der Bildenden Künste erweiterte und veränderte er 1883-86 durch den Anbau zweier Flügel im Stil der Neurenaissance (1943 zerstört). 1892-95 folgte das alte Grassi-Museum für kunsthandwerkliche und völkerkundliche Sammlungen, dessen Hauptfassade durch zwölf kolossale korinthische Halbsäulen über dem Erdgeschoß gegliedert ist. Auch die anderen zahlreichen Kommunalbauten L.s lassen ihn als einen vom Historismus geprägten Architekten im zweiten deutschen Kaiserreich erscheinen, der noch in erster Linie ein Entwurfsarchitekt geblieben war und sich nur beiläufig stadtplanerischen Aufgaben zugewandt hatte. Als Fachschriftsteller gab L. seit 1901 die Zeitschrift „Die Architektur des XX. Jh.“ und seit 1906 den „Profanbau“ neben mehreren Tafelwerken heraus.|
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Auszeichnungen
Prof.titel, Dr.-Ing. E. h. (Dresden 1905).
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Literatur
Ch. Kranz u. W. Michaelis, Rathäuser im dt. Kaiserreich 1871-1918, 1976;
Wasmuths Lex. d. Baukunst (W);
ThB;
Macmillan Enc. of Architects III, 1982;
Wi. 1922. -
Porträts
Büste v. G. Wrba (Leipzig, Neues Rathaus).
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Autor/in
Hans Reuther -
Zitierweise
Reuther, Hans, "Licht, Hugo" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 446-447 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116985437.html#ndbcontent