Levy-Dorn, Max
- Lebensdaten
- 1863 – 1929
- Geburtsort
- Berlin
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Röntgenologe ; Arzt
- Konfession
- jüdisch
- Normdaten
- GND: 116969059 | OGND | VIAF: 13072491
- Namensvarianten
-
- Levy, Max (bis 1893)
- Levy-Dorn, Max
- Levy, Max (bis 1893)
- levy, max
- Dorn, Max Levy-
- Levy Dorn, Max
Vernetzte Angebote
Verknüpfungen
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Levy-Dorn (Doppelname seit 1893), Max
Röntgenologe, * 1.8.1863 Berlin, † 20.6.1929 Berlin. (israelitisch)
-
Genealogie
V Abraham Hirsch L. (1809- n. 1873), Kaufm. (Herrenbekleidung) in B., S d. Handelsmanns Salomon Baruch in Rawitsch;
M Philippine (1820- n. 1875), T d. Fabian Dorn, Rabbiner u. Kantor in Friedeberg (Neumark). -
Biographie
L. studierte in Berlin Medizin und erhielt 1887 die Approbation als Arzt. 1888 promovierte er in Leipzig zum Dr. med. Danach wurde er Assistent bei dem Chirurgen Gluck in Berlin. Anschließend eröffnete er in Berlin eine Praxis, war aber nebenher noch bei dem Neurologen Oppenheim und am Physiologischen Institut unter Du Bois-Reymond tätig. In seiner Privatpraxis richtete er 1896 das erste Röntgenlaboratorium Berlins ein. Die zunehmenden Forschungsarbeiten in seinem Laboratorium veranlagten ihn schließlich, seine Tätigkeit als praktischer Arzt aufzugeben. Auf L.s Anregung, nach seinen Plänen und unter seiner Anleitung wurde die Röntgenstation im Rudolf-Virchow-Krankenhaus gebaut, die er von 1906 bis zu seiner Pensionierung 1928 leitete. Während des 1. Weltkriegs übernahm er auch noch das Reservelazarett II in Berlin-Tempelhof. L. starb als Opfer der Strahlenschäden, die er sich bei seiner Tätigkeit zugezogen hatte.
L. war ein Pionier der Röntgenologie, „der bestinformierte Röntgenologe“ seiner Zeit. Seine Röntgenabteilung wurde eine bedeutende Ausbildungsstätte, aus der viele namhafte Schüler hervorgingen. Wissenschaftlichen Ruhm erwarb sich L. durch seine apparatetechnischen Forschungen sowie viele Arbeiten zur klinischen Röntgendiagnostik, Strahlentherapie und zum Strahlenschutz. Von ihm stammen die ersten stereoskopischen (1897) und kinematographischen (1905) Röntgenbilder. Außerdem entwickelte er einen Orthodiagraphen, den er zum Universalstativ ausbauen ließ. Auch einen Durchleuchtungstisch, Kassetten- und Schirmhalter konstruierte er. Schon seit 1898 hat er sich auch mit Strahlenschutzvorrichtungen für den Untersuchenden beschäftigt. Diagnostisch interessierte ihn vor allem die Thorax- und Magendiagnostik. Auf ihn geht vieles zurück, was heute röntgenologisches Allgemeingut in der Herz- und Lungendiagnostik ist. Auch für die Strahlentherapie der Geschwülste und Dermatosen hat er wertvolle Beiträge geliefert.|
-
Auszeichnungen
Prof.titel (1909);
Mitbegr. d. Berliner Röntgenvereinigung (Vorsitzender bis 1928, dann Ehrenvorsitzender);
Vorsitzender d. Verbandes d. Fachärzte f. Röntgenol. u. Ehrenmitgl. d. Dt. Röntgenges. -
Werke
(ca. 200 Publ.) u. a. Über troph. Nerven, e. hist.-krit. Übersicht, Diss. Leipzig 1888;
Verwertbarkeit d. Röntgenstrahlen in d. prakt. Med., in: Dt. med. Wschr. 23, 1897, S. 119;
Zur Diagnostik v. Magen- u. Darmkrankheiten mittels Röntgenstrahlen, ebd. 24, 1898, S. 77 f.;
Schutzmaßregeln gegen Röntgenstrahlen u. ihre Dosierung, ebd. 29, 1903, S. 921-24;
Röntgenstrahlen, in: Realenc. d. ges. Heilkde. 20, ³1899, S. 448-79;
Btr. zu Unters. auf Nierensteine mittels Röntgenstrahlen, in: Archiv f. physikal. Med. 1, 1906, S. 104-07;
Radiotherapie, in: Jb. f. prakt. Med. 1910, S. 55-76;
Dauererfolge bei d. Röntgentherapie v. Sarkomen, in: Berliner klin. Wschr. 49, 1912, S. 10 f.;
Zur Wirkung d. Röntgenstrahlen auf maligne Geschwülste, in: Strahlentherapie 3, 1913, S. 210-15;
Zur Röntgendiagnose d. Lungentumoren, in: Verhh. d. Dt. Röntgen-Ges. 11, 1920, S. 7-10;
Hdb. d. Röntgendiagnostik, = Hdb. d. ges. med. Anwendung d. Elektrizität III, 1, 1922 (Hauptwerk). -
Literatur
A. Hessmann, in: Fortschritte auf d. Gebiet d. Röntgenstrahlen 31, 1923/24, S. 373 f.;
K. Walther, in: Med. Mschr., Röntgenbl. 10, 1955, S. 604;
H. Holthusen u. a. (Hrsg.), Ehrenbuch d. Röntgenologen u. Radiologen aller Nationen, ²1959, S. 41 f.;
U. Roeser, in: Berliner Med. 14, 1963, S. 431 f.;
dies., M. L.-D. 1863-1929, Biobibliogr. e. Berliner Röntgenpioniers, Diss. FU Berlin 1964, ebd. 15, 1964, S. 384-99 (P);
H. Goerke, Frühe röntgendiagnost. Arbb. in Berlin 1896-1902, in: Röntgenstrahlen, H. 15, 1966, S. 3-16 (P: Büste);
ders., Die Gründung e. selbständigen Röntgenabt. im Rudolf-Virchow-Krankenhaus u. ihr Schöpfer M. L.-D., in: Forschung, Praxis, Fortschritte 17, 1966, S. 778-82 (P);
ders., 75 J. Dt. Röntgenges., 1980 (P);
DBJ XI. -
Porträts
Porträtbüste (Berlin, Röntgeninst. d. Rudolf-Virchow-Krankenhauses, 1929 aufgestellt, 1933 entfernt, verloren), Abb. in: Röntgenstrahlen, H. 15, 1966.
-
Autor/in
Erhart Kahle -
Zitierweise
Kahle, Erhart, "Levy-Dorn, Max" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 406-407 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116969059.html#ndbcontent