Lettré, Emil
- Lebensdaten
- 1876 – 1954
- Geburtsort
- Hanau
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Goldschmied ; Silberschmied
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 123303753 | OGND | VIAF: 55051811
- Namensvarianten
-
- Lettré, Emil
- lettre, emil
- Lettré, Emil
Vernetzte Angebote
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
Verknüpfungen
Personen im NDB Artikel
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Lettré, Emil
Gold- und Silberschmied, * 22.6.1876 Hanau, † 8.4.1954 Berlin. (evangelisch)
-
Genealogie
Aus Hugenottenfam.;
V Christian Wilhelm (1837–83, ref.), Schuhmachermeister, S d. Schuhmachermeisters Christian in H. u. d. Johanne Fend;
M Joh. Margarethe, T d. Steindeckermeisters Konrad Eller in H. u. d. Marie Zürcher;
⚭ Elfriede N. N. -
Biographie
L. wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf, kam 1883 nach dem Tod des Vaters in das Waisenhaus nach Pforzheim und kehrte danach zur Mutter nach Hanau zurück. Nach der Volksschule trat er 1890 eine fünfjährige Goldschmiedelehre an und besuchte nebenbei die Zeichenakademie. 1896 begab sich L. auf Wanderschaft und kam über Stuttgart, Wien, Budapest, Berlin, Zürich und Nizza nach Paris. Seit 1900 betrieb er eine eigene Werkstatt in Berlin. 1903 ging L. zur Weiterbildung nach München, wo er für Fritz v. Miller und Ludwig Dasio arbeitete. 1905 gründete er erneut eine Werkstatt in Berlin (Unter den Linden), wo schließlich 1928 auch ein Ladengeschäft eröffnet wurde.
L. wurde von A. Messel zur Mitarbeit am Kronprinzensilber herangezogen, arbeitete für verschiedene Auftraggeber, auch nach fremden Entwürfen (z. B. von →Eduard Pfeiffer). Es entstanden Sportpreise im Auftrage des Kaisers, Becher für das Direktorium der Firma Krupp anläßlich des 100jährigen Firmenbestehens. Eine Einladung zur Übersiedlung in die Künstlerkolonie Darmstadt lehnte L. ab. Seit 1933 leitete er für anderthalb Jahre die Zeichenakademie Hanau, behielt dabei jedoch seinen Wohnsitz in Berlin. L. erhielt größere Staatsaufträge auch nach 1933, 1936/37 stattete er die Botschaft in London mit Geräten und Tafelsilber aus. Ausstellungen seiner Werke fanden 1926 in Paris, 1934 in Hanau, 1950 in Düsseldorf und 1976 in Köln statt. – Stilistisch war L. in seiner Lehrzeit noch vom Historismus und der Serienfertigung bestimmt. Die Erfahrungen der Wanderjahre führten zu einem mehr spielerischen Umgang mit den historischen Vorbildern. Wichtige Anregungen empfing|L. auch von Schmuck und Gerät der großen Museen, von Ornamentstichen des 16. Jh. und dem engl. Silber des 17. und frühen 18. Jh. Zur Formenwelt des Jugendstils hatte er keine Beziehung; bevorzugt verwendete er einfache, geometrische Formen und glatte, unverzierte Flächen. In ihrer Materialgerechtigkeit und Klarheit wirkten L.s Werke wegweisend. L.s künstlerisches Ideal war zeitlose Eleganz. Viele seiner Werke lassen sich daher schwer datieren, und man kann kaum nachvollziehen, daß so Unterschiedliches aus einer Hand stammt.
-
Werke
in versch. Museen, u. a. Basel, Hist. Mus.;
Köln, Kunstgewerbemus.;
Krefeld, Kaiser-Wilhelm-Mus.;
Stuttgart, Württ. Landesmus.;
- Berlin, Senat;
Bonn, Bundespräsidialamt;
Hanau, Zeichenak.;
Privatbes. - Schriften:
Kleinodien, 1922, ²1940;
Edelsteine u. Perlen, Ratgeber in deren Gesch. u. Handel, o. J.;
Gold-Silber, Profanes Geschirr Gestern u. Heute, o. J.;
Juwelen, Einst u. Jetzt, 1946. -
Literatur
Ausst.-Kat., E. L. -
A. Moritz, Zwei dt. Silberschmiede im 20. Jh., Kunstgewerbemus. Köln, 1976/77;
ThB;
Vollmer. -
Autor/in
Carl-Wolfgang Schümann -
Zitierweise
Schümann, Carl-Wolfgang, "Lettré, Emil" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 359-360 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123303753.html#ndbcontent