Lerchenfeld-Köfering, Hugo Graf von und zu
- Dates of Life
- 1871 – 1944
- Place of birth
- Köfering bei Regensburg
- Place of death
- München
- Occupation
- bayerischer Ministerpräsident ; Politiker ; Regierungschef ; Jurist ; Abgeordneter ; Minister
- Religious Denomination
- katholisch
- Authority Data
- GND: 118896873 | OGND | VIAF: 69727679
- Alternate Names
-
- Lerchenfeld-Köfering, Hugo Graf von und zu
- Lerchenfeld-Köfering, Hugo von und zu
- Koefering, Hugo M. Lerchenfeld-
- Köfering, Hugo Lerchenfeld-
- Köfering, Hugo von und zu Lerchenfeld-
- Lerchenfeld Köfering, Hugo
- Lerchenfeld auf Köfering und Schönberg, Hugo von
- Lerchenfeld auf Köfering und Schönburg, Hugo von und zu
- Lerchenfeld, Hugo Maximilian von und zu
- Lerchenfeld, Hugo von
- Lerchenfeld, Hugo von und zu
- Lerchenfeld-Koefering, Hugo
- Lerchenfeld-Koefering, Hugo M.
- Lerchenfeld-Köfering, Hugo
- Lerchenfeld-Cöfering, Hugo von und zu
- Coefering, Hugo M. Lerchenfeld-
- Cöfering, Hugo Lerchenfeld-
- Cöfering, Hugo von und zu Lerchenfeld-
- Lerchenfeld Cöfering, Hugo
- Lerchenfeld auf Cöfering und Schönberg, Hugo von
- Lerchenfeld auf Cöfering und Schönburg, Hugo von und zu
- Lerchenfeld-Coefering, Hugo
- Lerchenfeld-Coefering, Hugo M.
- Lerchenfeld-Cöfering, Hugo
Linked Services
- Abgeordnete des Bayerischen Parlaments seit 1819 - Biogramme [2005-]
- * Personen im Bayerischen Verwaltungshandbuch (BLO) [2009-]
- * Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik online [2006-2007]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1985] Autor/in: Zorn, Wolfgang; Menges, Franz (1985)
- * Datenbank der deutschen Parlamentsabgeordneten Basis: Parlamentsalmanache/Reichstagshandbücher 1867 - 1938 [1867-1938]
- Eugenio Pacelli - Nuntiaturberichte von 1917-1929
- * Kalliope-Verbund
- Archivportal-D
- Eugenio Pacelli - Nuntiaturberichte von 1917-1929
- Kritische Online-Edition der Tagebücher Michael Kardinal von Faulhabers (1911–1952)
- * Datenbank der deutschen Parlamentsabgeordneten Basis: Parlamentsalmanache/Reichstagshandbücher 1867 - 1938 [1867-1938]
- * Historisches Lexikon Bayerns
- * Nachlassdatenbank beim Bundesarchiv
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Personen in Bavarikon [2013-]
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin
- * Personen im Bayerischen Verwaltungshandbuch (BLO) [2009-]
Relations
Places
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Lerchenfeld-Köfering, Hugo Graf von und zu
bayerischer Ministerpräsident, * 21.8.1871 Köfering bei Regensburg, † 13.4.1944 München. (katholisch)
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Genealogy
V →Ludwig (1837–1907), Fideikommißherr auf K., Präs. d. Kammer d. Reichsräte, Großkanzler d. St. Georg-Ordens (s. BJ XII), S d. Maximilian (s. Gen. 1);
M Clara (1848–1945), T d. →Otto Gf. v. Bray-Steinburg (1807–99), bayer. Staatsmin. (s. NDB II);
Ov →Hugo (s. 1);
- ⚭ New York 1902 Ethel (1879–1943), T d. John Eugene Wyman, Eisenbahndir. in Detroit u. New York, u. d. Carrie Louise Canwell;
2 S →Johannes (1905–82), Leiter d. Wirtsch.referats an d. Botschaft in Rom, →Emmeran (1914–78), Pianist, Prof. an d. Hochschule f. Musik in Lima (Peru). -
Biography
L. studierte in München die Rechte und eignete sich eine umfassende Bildung an. 1893 trat er beim 1. bayer. Ulanenregiment ein, leistete den Referendar-Vorbereitungsdienst in Regensburg, München und Lindau, war Regierungsakzessist in München und im Reichsamt des Innern und seit 1900 Bezirksamtsassesor in Neustadt (Pfalz), wo er sich mit Hermann Gf. Keyserling befreundete. Seit 1904 war er Assessor im Staatsministerium des Innern, 1909-14 Bezirksamtmann in Berchtesgaden, dann Regierungsrat im Kultusministerium und Referent für das landwirtschaftliche Unterrichtswesen. Über seine Frau mit der amerikan. Kultur vertraut, hatte er 1909 eine Studienreise durch die USA unternommen, um das dortige landwirtschaftliche Unterrichtswesen kennenzulernen. Als Rittmeister d. Res. im Kriege zunächst Frontoffizier, wurde er 1915 Polizeipräsident von Lodz, dann stellvertretender Polizeipräsident von Warschau und 1917 Erster Regierungskommissar beim poln. Staatsrat. Nach dem Kriege war er eine Zeitlang als Geschäftsführer des Bayer. Großgrundbesitzervereins tätig. Im Nov. 1919 trat L. als Oberregierungsrat in den Reichsdienst ein und wurde Geh. Legationsrat im Auswärtigen Amt. 1920/21 vertrat er als Gesandter die Reichsregierung bei der hess. Regierung in Darmstadt. Nachdem der bayer. Ministerpräsident Kahr infolge des Streites mit der Reichsregierung namentlich um die Auflösung der bayer. Einwohnerwehren zurückgetreten war, wurde L. auf Vorschlag der Bayer. Volkspartei (BVP) am 21.9.1921 Ministerpräsident. Die Koalition von BVP, Bayer. Bauernbund und DDP blieb bestehen. L. bemühte sich erfolgreich um den Abbau der Spannungen zwischen Bayern und Reich. Als konservativer Demokrat nahm er gegen den Links- und besonders auch gegen den Rechtsradikalismus in Bayern Stellung. Das Republikschutzgesetz des Reiches nach dem Rathenau-Mord im Juni 1922, das die Schaffung eines Staatsgerichtshofs vorsah, wurde in Bayern als Eingriff des Reichs in die Justizhoheit der Länder aufgefaßt. Karl Meyer, Staatsrat im Justizministerium, gewann die Mehrheit der Minister für eine Ablehnung des Gesetzes, L. wurde überstimmt. Daraufhin verließen die Demokraten die Koalition, die Bayer. Mittelpartei trat an ihre Stelle, und →Franz Gürtner wurde Justizminister. In Verhandlungen mit der Reichsregierung über das Republikschutzgesetz wurde erreicht, daß beim Staatsgerichtshof ein süddeutscher Senat eingerichtet wurde. Doch die Rechtskreise in Bayern setzten ihre Kritik an der versöhnlichen Haltung des Ministerpräsidenten fort. Eine von Staatsrat →Hans Schmelzle verfaßte Denkschrift vom Sept. 1922 über die Teuerungsfrage, die von der BVP als staatssozialistisch abgelehnt wurde, schadete L.s Ansehen in bürgerlichen Kreisen. Als Hermann Esser, der Schriftleiter des „Völkischen Beobachters“, schließlich ein ehrenrühriges Gerücht ausschlachtete, was von der Presse bis hin zur Münchner Post genüßlich aufgegriffen wurde, war L. politisch erledigt. Er trat am 2.11.1922 zurück und machte Eugen v. Knilling Platz, der dem rechtsradikalen Druck kaum noch Widerstand entgegensetzte. 1924-26 saß L. als BVP-Abgeordneter im Reichstag, bis ihm die Rückkehr in den von ihm angestrebten und geliebten Beruf ermöglicht wurde: Er ging als Gesandter nach Wien. Als Anhänger des Gedankens|eines föderalistischen Großdeutschland nahm er tätigen Anteil am Abschluß des deutschösterr. Zollvereinsvertrags von 1931. Nach dessen Scheitern wurde er Gesandter in Brüssel. 1933 in den Ruhestand versetzt, lebte er zurückgezogen in Percha am Starnberger See.
L. war – um es mit den Worten des BVP-Politikers Karl Schwend zu sagen – „der der Zeit und Welt aufgeschlossenste Minister der Weimarer Zeit in Bayern,… eine sich jedem menschlich rasch öffnende und geistig äußerst bewegliche Persönlichkeit“, doch „weniger der gestählte Geist des Staatsmannes als der durch das Schöne und Wahre angezogene Geist des philosophischen Weltbetrachters, der die Politik nicht restlos ernst nahm“.
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Works
Die Soz.gesetzgebung im Dt. Reich u. in England, 1900;
Die Erziehung d. Volkes z. Pol., 1922;
versch. Art. im Staatslex. d. Görresges., 5 Bde., ⁵1926-32 (Amerikanismus, Angelsachsentum, Bayern u. d. Reich, Großdeutsch, Hertling, Ketteler, Kosmopolitismus, Lincoln, Macht, Panamerikanismus, Kulturleben in d. Vereinigten Staaten v. Amerika, Washington, Weltmacht, Weltpol., Wilson). -
Hrsg.: Hugo Gf. v. u. z. Lerchenfeld, Erinnerungen u. Denkwürdigkeiten, 1934, ²1935. | -
Archival Ressources
Nachlaß: Memoiren im Fam.archiv Köfering.
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Literature
W. G. Zimmermann, Bayern u. d. Reich 1918–23, 1953;
K. Schwend, Bayern zw. Monarchie u. Diktatur, 1954 (P);
Gerh. Schulz, Zw. Demokratie u. Diktatur, Vfg.pol. u. Reichsreform in d. Weimarer Republik I, 1963;
F. Menges, Hans Schmelzle, Bayer. Staatsrat im Ministerium d. Äußeren u. Finanzminister, 1972. -
Portraits
Phot. in: Gotha. Genealog. Taschenbuch d. Gfl. Häuser 96, 1923.
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Author
Wolfgang Zorn, Franz Menges -
Citation
Zorn, Wolfgang; Menges, Franz, "Lerchenfeld-Köfering, Hugo Graf von und zu" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 314-315 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118896873.html#ndbcontent