Böker, Moritz
- Lebensdaten
- 1853 – 1933
- Geburtsort
- Remscheid-Vieringhausen
- Sterbeort
- Remscheid
- Beruf/Funktion
- Ingenieur ; Industrieller
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 116223383 | OGND | VIAF: 20426450
- Namensvarianten
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- Böcker, Moritz
- Böker, Moritz
- Böcker, Moritz
- Böker, Moritz
- Bocker, Moritz
- Boeker, Moritz
- Boker, Moritz
- Böcker, Moritz
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Böker, (Böcker), Moritz
Ingenieur und Industrieller, * 15.9.1853 Remscheid-Vieringhausen, † 7.1.1933 Remscheid. (evangelisch)
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Genealogie
Die Familie betrieb seit langem in Remscheid Exporthandel und das Hammerwerk Vieringhausen;
V Heinrich (1814–73), Großkaufmann, Teilhaber des Exporthauses „Heinrich Böker“ und des Walzwerkes „Gebrüder Böker & von der Nahmer“ (später Bergische Stahl-Industrie [BSI]), S des Johann Gottlieb, Exporteur, und der Helene Franziska Diederichs;
M Maria Elisabeth (1818–88), T des Justus Scharff, Kaufmann, und der Gertrud Halbach;
B Robert (1843 bis nach 1912), Teilhaber der Exportfirma, rief 1882-84 das Remscheider Wasserwerk ins Leben und Ende der 80er Jahre die 1. Talsperre für Trinkwasserversorgung in Deutschland, erbaute mit anderen die 1. elektrischen Bahnen in Deutschland;
⚭ Remscheid 1879 Elisabeth Hilger;
S Heinrich (* 1881), Dr.-Ing. e. h., Generaldirektor der BSI;
N Hans s. (1). -
Biographie
Nach dem Besuch der Berliner Gewerbe- und Bergakademie sammelte B. seine ersten Erfahrungen in England, erlernte in verschiedenen westfälischen Eisen- und Walzwerken praktisch das Stahlpuddeln und trat 1876 in die Aktiengesellschaft Bergische Stahl-Industrie ein, die er als alleiniger Direktor (1883) zu einem bedeutenden deutschen Unternehmen machte. Mehrere Studienreisen nach den Vereinigten Staaten überzeugten B. von der Notwendigkeit, besseren Stahl herzustellen. Erfolgreich im Temper- und Favoritguß, besonders aber in der Herstellung hochqualitativen Konstruktionsstahles, förderte die BSI die Entwicklung der deutschen Automobilindustrie wie des Straßenbahn- und Kleinbahnbaues. - Vorbildliche Leistungen erzielte B. auch auf sozialem Gebiet. So unterstützte er tatkräftig seinen Bruder, schuf u. a. den Gemeinnützigen Bauverein (später Bau-Aktien-Gesellschaft) im Rahmen des 1890 gegründeten Fabrikantenvereins, erbaute die Arbeitersiedlung „B.höhe“ und führte für seine Angestellten den viel beachteten, aber auch viel umstrittenen Sparzwang (Werksparkasse) ein. B. war Präsident der Bergischen Industrie- und Handelskammer Remscheid (1923–29) und Dr.-Ing. e. h. der TH Aachen.
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Literatur
M. B., Mitt. üb. d. Fam. B., Vieringhausen, 1924 (Original im Stadtarchiv Remscheid);
W. Rinne, M. B., Ein berg. Wirtschaftsführer, in: Roemryke Berge, Streifzüge durch d. berg. Wirtschaftsleben, II, 1940 (P). - Zu S Heinr.: Rhdb. I, 1930 (P). -
Porträts
Ölgem. (Rathaus Remscheid);
Phot. (Sitzungssaal d. Berg. Industrie- u. Handelskammer Remscheid). -
Autor/in
Paul Windgassen -
Zitierweise
Windgassen, Paul, "Böker, Moritz" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 398 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116223383.html#ndbcontent