Böhme, Anton Wilhelm

Lebensdaten
1673 – 1722
Geburtsort
Oestorff (bei Pyrmont)
Sterbeort
Greenwich
Beruf/Funktion
Pädagoge ; Prediger ; Evangelischer Theologe ; Pietist ; Lehrer
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 118904159 | OGND | VIAF: 73836584
Namensvarianten

  • Böhme, Anton Wilhelm
  • Böhm, Anton Wilhelm
  • Boehm, Anthony William
  • Boehm, Anton Wilhelm
  • Boehm, Antony William
  • Boehme, Anthon Wilhelm
  • Boehme, Anthony William
  • Boehme, Anton Wilhelm
  • Boehmius, Antonius Wilhelmus
  • Boemius, Antonius Wilhelmus
  • Boemus, Antonius Wilhelmus
  • Böhm, Anthon Wilhelm
  • Böhme, Ant. Wilh.
  • Böhme, Anthon Wilhelm
  • Böhme, Anton W.
  • Böhme, Anton Wilhelm
  • Böhme, Anton Wilhem
  • Böhmen, Anthon Wilhelm
  • Böhmen, Anton Wilhelm

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Zitierweise

Böhme, Anton Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118904159.html [30.01.2025].

CC0

  • Böhme, Anton Wilhelm

    Pädagoge und Prediger, * 1.6.1673 Oestorff (bei Pyrmont), 27.5.1722 Greenwich. (lutherisch)

  • Genealogie

    V Anton, 1657-79 Pfarrer von Oestorff;
    M Catharina von Oeynhausen, T des Kommandanten zu Pyrmont.

  • Biographie

    B. besuchte ab 1693 die neu gegründete Universität Halle, wo er Schüler August Hermann Franckes wurde. Nach Vollendung seiner Studien war er zunächst Hauslehrer beim Grafen von Waldeck (Arolsen), darauf Geistlicher bei der Herzoginwitwe in Coburg. 1701 begab er sich auf den dringenden Wunsch einiger deutscher Familien, die für ihre Kinder einen deutschen Lehrer wünschten, nach London. Dort erwies er sich als ein Förderer der pietistischen Pädagogik und der von Halle ausgehenden Missionsbewegung in England. Kurz nach seiner Ankunft in London gründete er im Februar 1702 eine Schule. Später wurde er Hofprediger mit wachsendem persönlichen Einfluß, den er oft für die Bestrebungen Franckes einsetzte. Der Werbung für dessen Ideen dienten die Übersetzung von Briefen Franckes und vor allem die von ihm 1703 herausgegebene „Pietas Hallensis“, eine Übersetzung einer Franckeschen Schrift über dessen Wirken in Halle mit langatmigem deutschen Titel, kurz die „Fußtapfen“ genannt, die mehrmals aufgelegt und von der ein Auszug sogar in England als Schulbuch benutzt wurde. - Erfolge seiner Werbung waren, daß der englische Hof für die Franckeschen Stiftungen 5000 Taler stiftete, daß englische Eltern ihre Söhne in Halle erziehen ließen, so daß in den Franckeschen Stiftungen 1710 ein „Englisches Haus“ und ein Freitisch für 12 arme englische Studenten errichtet wurden.

  • Werke

    Enchiridion Precum cum Introductione de Natura Orationis, London 1707, ²1715;
    Plain Directions for Reading the Holy Bible, ebenda 1708, ²1721;
    The first principles of practical Christianity, in: Questions and Answers, expressed in the very words of Scripture, ebenda 1708, ²1710;
    The Duty of the Reformation, ebenda 1718;
    The Doctrine of Godly Sorrow, ebenda 1720;
    Ges. Schrr., hrsg. v. J. J. Rambeck mit Vorwort u. Biogr., Altona 1731/32 (engl. Übers. v. Ch. Jakobi mit vollst. Verz. v. B.s Veröff. u. nachgelassenen Mss., Zusammenfassung davon in: Wilford's Memorials of Eminent Persons, London 1741).

  • Literatur

    F. Schneider, Geltung u. Einfluß d. dt. Pädagogik im Ausland, 1943, S. 46 ff.

  • Autor/in

    Friedrich Schneider
  • Zitierweise

    Schneider, Friedrich, "Böhme, Anton Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 387 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118904159.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA