Böhm, Johann
- Lebensdaten
- um 1740 – 1792
- Geburtsort
- Oberösterreich
- Sterbeort
- Aachen
- Beruf/Funktion
- Theaterprinzipal ; Theaterintendant
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 11851251X | OGND | VIAF: 22932537
- Namensvarianten
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- Böhm, Johann Heinrich
- Böhm, Johann
- Böhm, Johann Heinrich
- Böhm, Johann
- Böhm, Johann H.
- Böhm, Johann Heinrich
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Böhm, Johann Heinrich
Theaterprinzipal, * um 1740 Oberösterreich, † Anfang August 1792 Aachen.
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Genealogie
⚭ →Marianne Jacobs (* 1750), aus Straßburg, Schauspielerin, seit 1792 Prinzipalin der Böhm’schen Truppe;
T Nannette (* 1771), Schauspielerin (⚭ 1786 Ballettmeister Amor bei der Böhm’schen Truppe), Jeanette, Schauspielerin (⚭ Schauspieler Gethar);
S Franz (1776–98), Bratschist und Kapellmeister, Johann (* 1777), Schauspieler und seit 1806 Direktor der Böhm’schen Truppe. -
Biographie
B., über den nähere Angaben aus seiner Jugendzeit fehlen, dürfte in der Wiener Theatertradition aufgewachsen sein. 1770 befand er sich als Darsteller unter dem Prinzipal Kajetan von Schaumberg in Brünn, wo er im September die Leitung der Wandertruppe übernahm und durch Zurückdrängen des Burlesken das Niveau zu heben versuchte. Er führte seine Truppe über Salzburg (1778), wo ihn Mozarts Vater Leopold rühmt, u. a. nach Augsburg, Ulm, Nürnberg, Frankfurt/Main, Mainz, Köln, Düsseldorf, Kassel und Westfalen. Als theaterfreudiger Österreicher bevorzugte B., dessen naturtreues Spiel in zumeist komischen Rollen gerühmt wurde, melodiefreudige deutsche Singspiele (u. a. K. von Dittersdorf) und Ballette. Durch ihn erlebte Frankfurt seine erste „Räuber“-Aufführung; Hamlet, Othello, König Lear, Macbeth und zahlreiche klassische Dramen gehörten neben den unvermeidlichen Alltagsstücken zum festen Bestand dieses beweglichen und geschäftstüchtigen Leiters, der sich bereits bewußt der Zeitungsannonce als eines fortschrittlichen Reklamemittels bediente. Nicht allein durch Ordnung und Sitte, sondern besonders durch manche künstlerische Tat auf dem Gebiet der Oper (Gluck und Mozart) hatte der Wandertheaterdirektor B. Ansehen gewonnen. Daß seine besten Mitglieder ihm jahrelang die Treue hielten, spricht für seine Kunst der Menschenführung. Nach seinem Tode leitete die von 45 auf 26 Mitglieder verkleinerte Truppe seine zielbewußte, sparsame Witwe und seit 1808 der Sohn Johann. Zuletzt ist die Gesellschaft 1809 in Dortmund nachzuweisen. Die Daseinsberechtigung der Wandertruppen erlosch fast gleichzeitig mit dieser für Westdeutschland so einflußreichen Truppe.
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Literatur
H. G. Fellmann, Die B.’sche Theatertruppe und ihre Zeit, 1928, = Theatergesch. F, Bd. 38 (L);
E. L. Stahl, Shakespeare u. d. Dt. Theater, 1947, S. 128 ff. -
Autor/in
Walter Kunze -
Zitierweise
Kunze, Walter, "Böhm, Johann" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 383 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11851251X.html#ndbcontent