Lechler, Lorenz
- Dates of Life
- vermutlich um 1460 – vermutlich kurz vor 1538
- Place of birth
- (Heidelberg?)
- Place of death
- (Heidelberg?)
- Occupation
- Architekt ; Künstler
- Religious Denomination
- keine Angabe
- Authority Data
- GND: 118885111 | OGND | VIAF: 8185638
- Alternate Names
-
- Lacher, Lorenz
- Lechner, Lorenz
- Lechler, Lorenz der Ältere
- Lacher, Lorenz der Ältere
- Lechner, Lorenz der Ältere
- Lechler, Lorenz
- Lacher, Lorenz
- Lechner, Lorenz
- Lechler, Lorenz der Ältere
- Lacher, Lorenz der Ältere
- Lechner, Lorenz der Ältere
- Lechler, Lorenz der Älthere
- Lacher, Lorenz der Älthere
- Lechner, Lorenz der Älthere
Linked Services
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Landeskunde Entdecken Online - Baden-Württemberg (LEO-BW) [2015-]
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
Relations
Life description (NDB)
Places
Map Icons
Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.
-
Lechler (Lacher, Lechner), Lorenz
Architekt, * um 1460 ? (Heidelberg?), † kurz vor 1538 ? (Heidelberg?)
-
Genealogy
Verwandter (?) Caspar, d. 1486 als Steinmetz in Heidelberg ansässig war. - S Moritz, 1516 bei L. in d. Lehre, 1538 ff. kurpfälz. Oberbaumeister, zuletzt 1557/60 Werkmeister am Darmstädter Schloß (Hauptwerk: Chor d. ev. Stadtkirche Michelstadt 1542), Lorenz d. J., Glocken- und Geschützgießer, 1525 Schüler d. Georg von Guntheim in Straßburg, 1542-47 in Heidelberg (Hauptwerk: Bronze-Grabmal d. Kf. Ludwig V., 1547, verloren) (beide s. ThB).
-
Biography
L. wird zuerst 1486(?)-89 in Esslingen bezeugt (dort erhaltene Werke: Lettner und Sakramentshaus der ev. Stadtkirche St. Dionys). Seine Bewerbung um Anstellung am Mailänder Dombau, unterstützt durch ein Empfehlungsschreiben des Esslinger Rates von 1489, scheint abgewiesen worden zu sein. Ungeklärt ist, ob er mit dem 1497 im Dienst des Speyerer Domkapitels nachweisbaren „Meister Lorenz“ identisch ist. Seit 1503 war L. (Berufung auf Lebenszeit) Bau- und Büchsenmeister der Kf. Philipp und Ludwig V. von der Pfalz in Heidelberg. 1509 übernahm er die Bauleitung der Ölberg-Kapelle im damaligen Speyerer Domkreuzgang. L.s bekannteste Leistung ist das Steinmetzbuch, das er 1516 seinem Sohn Moritz widmete; es enthält die letzte Nachricht über den Meister, der jedoch bis zum Amtsantritt seines Sohnes (als Nachfolger?) 1538 am Heidelberger Hof tätig gewesen sein dürfte. Das meist als L.s „Unterweisungen“ bezeichnete Buch ist für die spätgotische Bauforschung von fundamentaler Bedeutung, denn es enthält Konstruktionsanweisungen für alle im Sakralbau anfallenden Aufgaben und übertrifft in der Ausführlichkeit der durch Illustrationen erläuterten Entwurfsmethoden alle anderen zeitgenössischen Quellenschriften. Außer Anweisungen zur Gewinnung des „rechten Maßes“, d. h. der richtigen Proportionen aller Bauteile, gibt L. auch feste Maße an und macht Vorschläge zur Lösung praktischer Fragen (z. B. der Fundamentierung). Der in der Vorrede angekündigte Abschnitt über den Wehrbau ist nicht überliefert; dies ist im Hinblick auf L.s Anteil am Ausbau des Heidelberger Schlosses bedauerlich, weil dessen spätgotische Befestigungsanlagen und Palastbauten – Frauenzimmerbau, Ludwigsbau und Bibliotheksbau – in L.s Amtszeit entstanden. Auch als Vollender des 1508 wiederaufgenommenen Turmbaues der Heidelberger Stiftskirche Hl. Geist kommt er in Frage. Der wandhaft geschlossene, schlichte Charakter dieser Großbauten steht in einem gewissen Gegensatz zu den für L. gesicherten Zierarchitekturen, in deren Einzelformen er sich als Schüler des →Matthäus Böblinger und Nachfolger des Jodok Dotzinger (Werkmeister des Straßburger Münsters 1452–72, s. ThB) erweist. Daß seine Kunst von den Zeitgenossen als vorbildlich angesehen wurde, ist den zahlreichen Nachfolgewerken des Esslinger Sakramentshauses zu entnehmen.
-
Works
Der Traktat ist nicht im Original erhalten; die umfassendste Version besitzt d. Hist. Archiv d. Stadt Köln als Teil e. Sammelbandes, d. 1593-96 durch d. Steinmetzen Jakob Facht (Feucht, Voygh) v. Andernach gen. Keul(l) zus.gestellt wurde; hier sind auch d. z. Text gehörigen Konstruktionszeichnungen wiedergegeben. 2 weitere Abschrr. d. späten 16. Jh. in d. Heidelberger Univ.bibl. u. in d. Bad. Landesbibl. Karlsruhe; sie enthalten nur e. Teil d. Kölner Textes u. verzichten auf Zeichnungen, ergänzen u. berichtigen aber d. ebenfalls unvollst. Kopie v. Facht. - Zuschreibungen: Steinkanzeln in Ruppertsberg Kr. Bad Dürkheim, um 1510, u. Untergrombach Kr. Karlsruhe, um 1520.
-
Literature
Vollst. Ed. d. Kölner Kopie d. Steinmetzbuches b. A. Reichensperger, Vermischte Schrr. üb. christl. Kunst, 1856, S. 133-55;
H. Siebenhüner, Dt. Künstler am Mailänder Dom, 1944, S. 73 f.;
P. Booz, Der Baumeister d. Gotik, 1956, S. 42-47;
K. Gerstenberg, Die dt. Baumeisterbildnisse d. MA, 1966, S. 119 (P);
A. Seeliger-Zeiss, L. L. v. Heidelberg u. s. Umkreis, 1967 (P);
K. Hecht, Maß u. Zahl in d. got. Baukunst II, in: Abhh. d. Braunschweig. Wiss. Ges. 22, 1970, S. 168 ff.;
L. R. Shelby, Medieval Masons' Templates, in: Journal of the Society of Architectural Historians 30, 1971, S. 147 ff.;
P. Pause, Got. Architekturzeichnungen in Dtld., Diss. Bonn 1973, Kat. Nr. 32, S. 166 ff.;
G. Binding u. N. Nussbaum, der ma. Baubetrieb nördl. d. Alpen in zeitgenöss. Darst., 1978, S. 26, 28 ff.;
E. Pauken-Weber, Das Steinmetzbuch WG 1572 im Städelschen Kunstinst. zu Frankfurt a. M., 1979, S. 22, 24 ff.;
A. Seeliger-Zeiss, Stud. z. Steinmetzbuch d. L. L. v. 1516;
e. Fragment im Bes. d. Bad. Landesbibl. Karlsruhe, in: Architectura 12, 1982;
ThB. -
Portraits
Kopfkonsole am Gewölbe d. Lettners in St. Dionys, Esslingen.
-
Author
Anneliese Seeliger-Zeiss -
Citation
Seeliger-Zeiss, Anneliese, "Lechler, Lorenz" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 29-30 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118885111.html#ndbcontent