Böck, Johann Michael
- Lebensdaten
- 1743 – 1793
- Geburtsort
- Wien
- Sterbeort
- Mannheim
- Beruf/Funktion
- Schauspieler
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 116216557 | OGND | VIAF: 62294701
- Namensvarianten
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- Boeck, Johann Michael
- Bök, Johann Michael
- Böck, Johann Michael
- Boeck, Johann Michael
- Bök, Johann Michael
- Böck, Johann Michael
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Boeck, Johann Michael
Schauspieler, * 1743 Wien, † 18.7.1793 Mannheim. (katholisch)
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Genealogie
V Barbier und Wundarzt;
⚭ Hamburg 21.10.1764 →Sophie Schulz (* 1745), Schauspielerin aus Lauenburg; 2 K. -
Biographie
Gegen den Willen des Vaters trat B. im Mai 1762 in die Theatergesellschaft von K. E. Ackermann in Mainz ein. Eine erste Anerkennung fand er durch G. E. Lessing in seiner Hamburger Zeit (Hamburgische Dramaturgie, 14. Stück). Eine aufreibende und ruhelose Wanderzeit führte ihn - oft zusammen mit Konrad Ekhof - u. a. nach Frankfurt, Braunschweig, Leipzig, Hannover und Weimar. Nach Ekhofs Tod und nachdem ihm eine Gastspielreise in Berlin triumphale Anerkennung, in seiner Heimat Wien aber einen kühlen Empfang gebracht hatte, wurde er 1778 zusammen mit H. A. O. Reichard Direktor des Gothaer Hoftheaters. Nach Auflösung dieses Theaters im Herbst 1779 nahmen ihn zunächst →Abel Seyler und dann Wolfgang Heribert von Dalberg für Mannheim in Vertrag. Hier wiederholte er seine Erfolge als Hamlet und wurde der erste Karl Moor - ausgezeichnet durch Schillers ehrliche Anerkennung -, Fiesko und Marquis Posa; auch sein Götz und Coriolan fanden lebhafte Anerkennung. B., der als „der hervorragendste Exponent der Verschmelzung der Hamburgischen und der Gothaischen Schule“ gilt, wurde seiner kleinen und untersetzten Natur zum Trotz einer der angesehensten Helden- und Liebhaberdarsteller; ein denkender Darsteller, der auf Würde und Anstand eines Spieles sah, das aufgebaut war auf dem Naturwahren und Einfachen. Das Mannheimer Theater unter Dalberg hatte sich zu B.s Lebzeiten stark diesem idealisierten naturhaften Darstellungsstil angepaßt.
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Literatur
ADB III (unter Bök, auch f. seine Frau);
F. Walter, J. M. B., zum 100. Todestage, in: Frankfurter Ztg., 18.7.1893, 1. Morgenbl.;
H. E. Hirsch, J. M. B., 1743-1793, Ein Kapitel aus d. Theatergesch. d. 18. Jh., Diss. München 1931 (L, P);
E. L. Stahl, Shakespeare u. d. dt. Theater, 1947. -
Autor/in
Walter Kunze -
Zitierweise
Kunze, Walter, "Böck, Johann Michael" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 365 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116216557.html#ndbcontent
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Bök, Johann Michael
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Biographie
Bök: Johann Michael B., geb. 1743 in Wien, entlief der Barbierstube, um zum Theater zu gehen. Er kam früh zur Ackermann’schen Gesellschaft, wo wir ihn schon 1762 treffen. Neben Meistern, wie Eckhof, Ackermann und dem jungen Friedrich Ludwig Schröder konnte sich B. nicht in der ersten Reihe behaupten. Er war weder äußerlich glänzend begabt, noch mit inneren Vorzügen genügend ausgestattet, um den wirklich bedeutenden Künstlern der Hamburgischen Schule beigezählt werden zu können. Indeß war er ein routinirter und mit Geschick auf den Beifall der Menge spielender Schauspieler. Mit Eckhof ging er von Ackermann zu Seyler über und kam 1775 an das neu errichtete Hoftheater in Gotha, dessen Direction ihm nach Eckhof's Tode übertragen wurde. Als 1779 die Auflösung desselben erfolgte, kam B. nach Mannheim, wo er 18. Juli 1793 starb. Er war der erste Karl Moor in den Räubern. In Mannheim wurde er geschätzt. Seinen Künstlerwerth haben aber Schröder sowol, wie Müller, der ihn 1776 in Gotha sah, nicht hoch gestellt. Auch seine Landsleute wollten ihn — er gastirte im Nationaltheater an der Burg 1777 — nicht anerkennen. Bedeutender als Schauspielerin war seine Frau, geb. Sophie Schulz, die namentlich im Lustspiel ausgezeichnete Leistungen gab, aber auch leidenschaftlichen Rollen, wie Marwood, gerecht wurde. Auch nachdem sie in das Fach der Mütter übergegangen war, bewährte sie eine hervorragende Künstlerschaft.
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Autor/in
Förster. -
Zitierweise
Förster, "Böck, Johann Michael" in: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 90-91 unter Bök, Johann Michael [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116216557.html#adbcontent