Bodenstein, Max
- Dates of Life
- 1871 – 1942
- Place of birth
- Magdeburg
- Place of death
- Berlin
- Occupation
- physikalischer Chemiker ; Chemiker
- Religious Denomination
- evangelisch
- Authority Data
- GND: 116216131 | OGND | VIAF: 64080155
- Alternate Names
-
- Bodenstein, Max Ernst August
- Bodenstein, Max
- Bodenstein, Max Ernst August
- Bodenstein, Ernst August Max
- Bodenstein, M.
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- * Antragsstellende der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft/Deutschen Forschungsgemeinschaft (GEPRIS Historisch – Forschungsförderung von 1920 bis 1945) [2021]
- Professorenkatalog der Universität Leipzig [2000-2009]
- Magdeburger Biografisches Lexikon [2002-2007]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1955] Autor/in: Laue, Max von (1955)
- * Kalliope-Verbund
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Bodenstein, Max Ernst August
Physiko-Chemiker, * 15.7.1871 Magdeburg, † 3.9.1942 Berlin. (evangelisch)
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Genealogy
V Franz (1835–85), Brauereibesitzer in Magdeburg, S des August Leberecht (1798–1877), Kaufmann und|Rittergutsbesitzer, und der Henriette Birkenstock (1804–39);
M Elise (1846–76), T des Kreisgerichtschreibers August Meissner (1796–1876) in Quedlinburg und der Auguste Reitzenstein (1809–77);
⚭ Heidelberg 1896 Maria (1862–1944), T des Rechtsanwalts Friedrich Nebel (1814–65) und der Maria Busch (1818–97); 2 T. -
Biography
B. studierte in Heidelberg, promovierte daselbst bei Victor Meyer über die Bildung des Jodwasserstoffes aus seinen Elementen und arbeitete sodann organisch-chemisch bei Karl Liebermann in Charlottenburg, physikalisch-chemisch bei Walter Nernst in Göttingen. Er habilitierte sich in Heidelberg, siedelte aber schon nach einem Jahr nach Leipzig zu Wilhelm Ostwald über. 1906-08 war er außerordentlicher Professor an der Universität Berlin und Abteilungsleiter im Nernstschen Institut für physikalische Chemie, 1908-23 ordentlicher Professor in Hannover und kehrte dann als Nernsts Nachfolger nach Berlin zurück. Der Preußischen Akademie gehörte er seit 1924 als ordentliches Mitglied an. - D. Sc. h. c. der Universität Princeton (USA), Dr.-Ing. e. h.
B.s eigentliches Gebiet war die experimentelle Erforschung der chemischen Kinetik, insbesondere der Kinetik der Gasreaktionen. Die dafür leitenden Ideen stammten zum großen Teil aus der Physik, nämlich der kinetischen Gastheorie und der Quantentheorie. Für photochemische Reaktionen hatte 1912 Einstein das „Äquivalentgesetz“ aufgestellt, demzufolge die Absorption je eines Lichtquants einen chemischen Elementarakt auslöst; aber die Messungen über die Ausbeute solcher Vorgänge standen vielfach in krassem Widerspruch dazu.
Die Aufklärung dieser Erscheinungen beruht auf dem von B. eingeführten Begriff der Kettenreaktion (den Namen schuf erst später ein anderer). Danach gibt die chemische Bruttoformel einer Gasreaktion keinerlei Aufschluß über den Gang der Umsetzung; vielmehr verläuft diese in Stufen und unter Umständen in Verzweigungen, und die Einzelreaktionen lassen sich nur aus Messungen über die Geschwindigkeit der Gesamtreaktion ableiten. Die Kettenreaktion stellt den Forscher vor das Problem, aus hypothetisch angenommenen Reaktionsstufen und ihren Ablaufgesetzen das Zeitgesetz der Gesamtumsetzung abzuleiten. Dazu gehört eine besondere Versuchstechnik und große mathematische Geschicklichkeit. In beidem war B. Meister. Seine damit zusammenhängende Deutung der Explosionen hat u. a. große technische Bedeutung erlangt.
B. beschäftigte sich daneben mit mancherlei anderen Problemen, z. B. denen der Photographie. Er war Mitarbeiter der deutschen Atomgewichtskommission, Mitherausgeber der „Zeitschrift für physikalische Chemie“ und hat ganze Generationen von Chemikern für Forschung und Technik ausgebildet.
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Works
Hdb. d. Katalyse I, 1941;
Die Entstehung d. latenten Bildes u. d. Entwicklung desselben in d. Photogr., in: Abhh. d. Preuß. Ak. d. Wiss., 1941;
Hrsg.: Zs. f. angewandte Photogr. -
Literature
H. J. Schumacher, B. u. d. ehem. Kinetik, in: Zs. f. Elektrochemie 47,1941, S. 469-75 (W, P);
K. F. Bonhoeffer, M. B. z. Gedächtnis, in: Die Naturwiss., Jg. 30, 1942, S. 737;
K. Clusius, in: Jb. d. Bayer. Ak. d. Wiss., 1944–48, S. 248 f.;
M. v. Laue, Gedächtnisrede auf M. B., in: Jb. d. Dt. Ak. d. Wiss. zu Berlin, 1946–49;
Pogg. IV, V, VI (W bis 1931). -
Portraits
in: Zs. f. physikal. Chemie, B.-Festbd., 1931.
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Author
Max von Laue -
Citation
Laue, Max von, "Bodenstein, Max" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 357-358 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116216131.html#ndbcontent