Lang, Hieronymus

Dates of Life
um 1520 – 1582
Place of birth
wahrscheinlich Hüfingen (Baar)
Place of death
Schaffhausen
Occupation
Glasmaler
Religious Denomination
reformiert?
Authority Data
GND: 123924723 | OGND | VIAF: 64926793
Alternate Names

  • Lang, Hieronymus
  • Lang, Hieronymus, der Ältere
  • Lang, Hieronymus, der Älthere

Linked Services

Relations

Genealogical Section (NDB)

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Lang, Hieronymus, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd123924723.html [31.01.2025].

CC0

  • Lang, Hieronymus

    Glasmaler, * um 1520 wahrscheinlich Hüfingen (Baar), Frühjahr 1582 Schaffhausen. (reformiert?)

  • Genealogy

    Schaffhausen 24.1.1541 Elsbeth Kloter;
    S Daniel (1543–1602), Adrian u. Martin (1546–82 in Speyer nachweisbar), alle Glasmaler;
    E Hans Caspar (1571–1645), Glas- u. Flachmaler, Illustrator d. Chronik v. J. J. Rüeger, 1642-45 Bgm. v. Sch.;
    Ur-E Hans Caspar (1599–1649), Glasmaler, Letzter d. Fam. (alle s. ThB).

  • Biography

    L. kam wahrscheinlich 1540 nach Schaffhausen, wo er nach seiner Heirat 1541 als Glaser, Glasmaler und Flachmaler in die Rüdenzunft aufgenommen und Bürger wurde. Er betrieb während 40 Jahren eine Glasmalerwerkstätte. Über vier Generationen sind seine Nachkommen als Glasmaler in Schaffhausen nachweisbar. Mit den ebenfalls zugewanderten Familien der Lindtmayer und Stimmer machen sie Schaffhausen zu einem weit ausstrahlenden Zentrum der Glasmalerkunst am Oberrhein. Das Aufblühen dieser Kunst im 16. Jh. war begründet im Repräsentationsbedürfnis der Bürger des neuen eidgenöss. Standes, das sich in der Mode des Schenkens von Wappen- und Kabinettscheiben auslebte. L. war primär Glasmaler, der seine Scheiben nach eigenen Rissen anfertigte und als erster auch signierte und datierte. In den Vorzeichnungen (Risse) arbeitet L. vorwiegend mit klaren Umrißlinien. Die Binnenzeichnung wird auf das Notwendigste beschränkt, Schraffuren und Lavierung werden sparsam und nur selten verwendet, räumliche Tiefe wird bewußt vernachlässigt zugunsten der leuchtenden, nur durch kräftige Konturen unterteilten Glasfläche. Kompositionen hält er sich an die überlieferten Schemen und Typen der Renaissance: Im Mittelfeld stehen die Auftraggeber mit ihren Wappenschildern auf einem Podest, vor dem anfänglich in der während 40 Jahren unveränderten charakteristischen Schrift L.s auf einem Spruchband, später auf einer Rollwerk-Kartusche die Namen der Auftraggeber, Wohnort und Datum aufgezeichnet sind. – L.s Werk bleibt weitgehend unberührt von den Stilströmungen des Manierismus und des Barock, die seine Schaffhauser Zeitgenossen vertreten. Seine Figuren spiegeln selbstbewußte Bürger und Adelige als Auftraggeber in wirklichkeitsnaher Darstellung. Auf Grund der großen Leuchtkraft seiner Gläser, der ruhig linearen Formensprache, der einfachen Flächenkomposition und der maßvoll-sachlichen Verwendung von Zierat dürfen wir L.s Kabinettscheiben zu den besten Werken der Glasmalerei um 1550 in der oberrhein. Kunst zählen. Was er als Flachmaler geschaffen hat, z. B. die Bemalung der „Zit“ (Uhr) am Rheintor (1543) und die figürliche Fassadenmalerei am Fronwaagturm (1549), ist untergegangen.

  • Literature

    H. Lehmann, Die Glasgem. im Gemeindehaus zu Unterstammheim, 1932;
    F. Thöne, Ein Bildnis d. Glasmalers H. L. u. einige Btrr. zu seiner u. seines Sohnes Daniel Tätigkeit, in: Zs. f. Schweizer. Archäol. u. Kunstgesch. 1, 1939, S. 32-39 (W-Verz., P);
    J. L. Wohleb, Unbek. Scheibenrisse d. Schaffhauser Glaserfam. L., ebd. 9, 1947, S. 227-44;
    F. Thöne, Die Zeichnungen d. 16. u. 17. Jh. im Mus. zu Allerheiligen in Schaffhausen, in: Schweizer. Inst. f. Kunstwiss., 1972;
    ders., Daniel Lindtmayer, Oeuvrekat. ebd., 1975;
    H. Fietz, Die Kunstdenkmäler d. Kt. Zürich I, 1938, S. 376-82.

  • Portraits

    Zeichnung, um 1540 (Dessau, Anhalt. Gem.-gal.), Vorlage f. d. Porträtzeichnung v. Conrad Meyer, 1648 (Berlin, Kupf.kab.), Abb. b. F. Thöne, s. L.

  • Author

    Hans Steiner
  • Citation

    Steiner, Hans, "Lang, Hieronymus" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 538 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123924723.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA