Lachnit, Wilhelm
- Lebensdaten
- 1899 – 1962
- Geburtsort
- Gittersee bei Dresden
- Sterbeort
- Dresden
- Beruf/Funktion
- Maler ; Grafiker
- Konfession
- evangelisch?
- Normdaten
- GND: 118725823 | OGND | VIAF: 42632992
- Namensvarianten
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- Lachnit, Wilhelm
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Lachnit, Wilhelm
Maler, * 12.11.1899 Gittersee bei Dresden, † 14.11.1962 Dresden. (evangelisch)
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Genealogie
B →Max (s. 1); - ledig.
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Biographie
Nach Abschluß der Volksschule erlernte L. 1914-18 das Handwerk eines Schriftmalers und besuchte die Kunstgewerbeschule in Dresden. 1921-23 studierte er an der dortigen Kunstakademie (Richard Dreher). Anschließend ließ er sich als freier Künstler nieder. Zunächst blieb er ohne Aufträge und lebte von Gelegenheitsarbeiten und Arbeitslosenunterstützung. Der Impressionismus seines Lehrers sagte ihm wenig zu, er folgte einer realistischen Gegenwartsmalerei, einer neuen Sachlichkeit in der Art von Otto Dix, Otto Griebel, Hans Grundig und Bernhard Kretzschmar. Zwischen 1922 und 1925 entstand eine große Zahl von Radierungen. Von seinen Gemälden kaufte das Stadtmuseum Dresden bereits 1922 ein Knabenbildnis, die Moskauer Sammlungen 1923 eine Landschaft mit Eisenbahnbrücke, die Staatl. Gemäldegalerie Dresden 1926 das „Mädchen im Pelz“. L. war durchaus ein lyrisches Temperament mit Sehnsucht nach Harmonie und Schönheit, die Aggressivität und Härte eines Dix in der Aussage lag ihm völlig fern. Das Werk umfaßt Bildnisse, Kompositionen, Stilleben und Landschaften in mannigfachsten Techniken, die Wandmalerei eingeschlossen. Als Mitglied der Dresdner Sezession 1932 zeigte er 1933 das|bedeutendste Gemälde seiner ersten Schaffensperiode „Der traurige Frühling“ (Nat.-gal. Berlin) in Opposition zum Nationalsozialismus. 1933 vorübergehend verhaftet, zog er sich bis 1945 vom öffentlichen Leben zurück und malte meist in Kleinformat bukolische Kompositionen und arkadische Landschaften, deren größter Teil bei der Zerstörung Dresdens vernichtet wurde.
1947 wurde er als Professor an die neu gegründete Hochschule für Bildende Künste in Dresden berufen, die er 1954 enttäuscht verließ, um wieder als freier Künstler zu leben. Seine Malerei entwickelte sich jetzt großformatig und wurde in reinen Farben vorgetragen. Zu den bedeutendsten Themen gehören neben Landschaften Clownerien. Um den Gemäldefundus entstand ein großes Zeichnungs- und Graphikwerk in allen Reproduktionstechniken. In den letzten Lebensjahren schuf L. eine Reihe kleinformatiger Monotypien, die zum Vollkommensten gehören, was ihm gelungen ist.
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Werke
Weitere W u. a. Mädchenbildnis, 1924 (Zwickau);
Wandmalereien: Taubstummenanstalt Leipzig;
Wohnhaus d. Arbeiter- u. Bauernfak. Dresden;
Gem. u. Graphiken in: Nat.gal. u. Kupf.kab. Berlin;
Gal. Neue Meister u. Kupf.kab. Dresden;
Stadtmus. Dresden;
Museen in Altenburg, Bautzen, Erfurt, Freital, Frankfurt/Oder, Halle/Saale, Karl-Marx-Stadt, Leipzig, Rostock u. a. | -
Nachlass
Nachlaß: Helene Lachnit, Dresden.
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Literatur
Kat. Gedächtnisausst. W. L., Dresden, 1965 (P);
J. Uhlitzsch, Farbige Gem.wiedergaben, 1968;
ders., Der Maler W. L., in: Zs. f. Bildende Kunst 8, 1965;
W. K., Faltbl. d. Kunst d. Dt. Ak. d. Künste 18, o. J. (mit 7 Abb.);
Diether Schmidt, in: Wegbereiter, 25 Künstler d. DDR, 1976, S. 218-33;
Schönheit u. Bedrohung im Werk W. L., Kat., Nat.gal. Berlin, 1979/80;
ThB;
Vollmer. -
Porträts
Selbstbildnisse, Öl, 1920 (Dresden, Privatbes.), Radierung, um 1933.
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Autor/in
Fritz Löffler -
Zitierweise
Löffler, Fritz, "Lachnit, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 378-379 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118725823.html#ndbcontent