Kyriß, Ernst
- Lebensdaten
- 1881 – 1974
- Geburtsort
- Brackenheim (Württemberg)
- Sterbeort
- Stuttgart
- Beruf/Funktion
- Einbandforscher ; Kunsthistoriker ; Bauingenieur
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 128224746 | OGND | VIAF: 52734957
- Namensvarianten
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- Kyriß, Ernst
- Kyriss, Ernst
- Kyriss, Ernest
- Kyriss, Ernst Friedrich Wilhelm
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Kyriß, Ernst
Einbandforscher, * 2.6.1881 Brackenheim (Württemberg), † 3.8.1974 Stuttgart. (evangelisch)
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Genealogie
V Gottfried, Oberamtsgeometer;
M Ernestine Luise Thommen;
⚭ 1) Stuttgart 1911 Helene († 1931), T d. Dr. Louis Schäfer u. d. Anna Frick, 2) ebd. 1936 Else Timmerberg († 1981), T d. Heinr. Karl Wilh. Feder u. d. Maria Dorothea Hemmingsen;
1 S, 1 T aus 1), 1 S aus 2) (jung †). -
Biographie
K. begann 1899 das Studium des Bauingenieurwesens in Stuttgart und Berlin. Nach der 1. Staatsprüfung 1904 arbeitete er drei Jahre als Regierungsbauführer beim Tiefbauamt der Stadt Ulm, anschließend als Regierungsbaumeister in Stuttgart, dann bei der Reichswasserbauverwaltung, besonders im Brückenbau. Am 1. Weltkrieg nahm er als Hauptmann d. Res. teil. 1924 trat er aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand und begann ein kunstwissenschaftliches Studium an der Univ. München mit besonderem Interesse an den Pressedrucken des In- und Auslandes. Die zufällige Begegnung mit Inkunabeln brachte die Hinwendung zum got. Stempeleinband, über den damals wenig bekannt war. Im Laufe der Zeit hat K. 63 vor allem süddeutsche, aber auch andere (z. B. Kölner) Bibliotheken auf alte Einbände planmäßig durchforscht (Verzeichnis s. K.s Autobiographie). Er hat gegen 50 000 Bände untersucht, mehr als die Hälfte aus der Spätgotik, 13 700 der Renaissance, 7 000 des 17.-19. Jh., darunter Tausende im letzten Krieg zerstörte, die nun in seinen Abreibungen noch sichtbar sind. Die Aufnahmen (Württ. Landesbibliothek) liegen in 357 Mappen mit über 22 000 Blättern, die die Stempel von 1 430 Buchbinderwerkstätten vereinen. Aus diesem Material entstand das Werk „Verzierte got. Einbände im alten deutschen Sprachgebiet“ (1 Textbd. u. 3 Tafelbde., 1951–58). Dazu gehört ein Motivenregister, das in vielen Fällen dem Handschriften- und Inkunabelforscher erlaubt, „seine“ Stempel mit denen bei K. zu identifizieren und zu den Buchbinderwerkstätten zu verfolgen, von denen viele benannt oder wenigstens lokalisiert werden können, so daß hier ein bedeutendes Nachschlagewerk zur Feststellung von Provenienzen entstanden ist. Daneben hat er eine große Anzahl von Arbeiten über Themen aus dem ganzen Umkreis der Einbandforschung veröffentlicht. Den Doktortitel erwarb K. mit einer Erlanger Dissertation von 1940 über Nürnberger Klostereinbände; kostbare Teile seiner Sammlung von Handschriften und Einbänden gelangten in die Württ. Landesbibliothek.|
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Auszeichnungen
Professortitel (1971).
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Werke
Weitere W Kat. d. hist. Einbände d. 11.-20. Jh. aus d. Württ. Landesbibl. Stuttgart, 1955;
Der verzierte europ. Einband vor d. Renaissance, 1957;
Die Einbände d. Hss. d. Univ.bibl. Erlangen, 1936;
- Btrr. in Festschrr.: O. Glauning, 1936;
K. Haebler, 1937;
Geh. Leyh, 1950;
W. Krieg, 1951;
A. Horodisch, 1958;
W. Hoffmann, 1961;
E. Wehmer, 1963;
T. Marinis, 1964;
H. P. Kraus, 1967;
- Btrr. in: Studies in Bibliography, III, 1950/51, VII, 1955;
- Autobiogr.: Vom Ing. z. Einbandforscher, in: Börsenbl. f. d. dt. Buchhandel, Frankfurter Ausg., Nr. 183 v. 30.12.1970, S. 330 ff. -
Literatur
Festschr. z. 80. Geb.tag, 1961 (P);
P. Amelung, in: Stuttgarter Ztg. v. 21.8.1974;
H. Widmann, in: Gutenberg-Jb. 1975, S. 322 ff.;
H. Knaus, ebd. 1971, S. 379 ff.;
Kürschner, Gel.-Kal. 1970 (W). -
Autor/in
Hermann Knaus -
Zitierweise
Knaus, Hermann, "Kyriß, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 357 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128224746.html#ndbcontent