Kunheim, Heinrich
- Lebensdaten
- 1781 – 1848
- Geburtsort
- Zerbst
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Chemieindustrieller ; Unternehmer
- Konfession
- jüdisch
- Normdaten
- GND: 136214533 | OGND | VIAF: 80598153
- Namensvarianten
-
- Kunheim, Samuel Hirsch (ursprünglich)
- Kunheim, Heinrich
- Kunheim, Samuel Hirsch (ursprünglich)
- kunheim, samuel hirsch
- Cunheim, Heinrich
- Cunheim, Samuel Hirsch (ursprünglich)
- Cunheim, Samuel Hirsch
- mehr
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Genealogie
⚭ Marianne Lipmann aus Potsdam;
S Louis (s. Gen. 2), T Helene (⚭ Levin Fabian Wolff, Seidenfabr. in B.);
E →Hugo (s. 2). -
Biographie
K. war seit 1810 Bürger von Magdeburg. Er ging Handelsgeschäften nach, wobei Lieferungen zunächst an die französischen und später an die alliierten Truppen im Vordergrund standen. 1814 erhielt er das Berliner Bürgerrecht und ließ sich als Material- und Spezereiwarenhändler am Molkenmarkt nieder. Mit dem Bankier Samuel B. Berend, mit dem er schon länger geschäftliche Beziehungen unterhalten hatte, gründete er 1826 in Berlin „auf dem Kreuzberg“ (Bergmannstr. 2 bzw. 28) eine der ersten chemischen Fabriken in Deutschland. Seit 1829 führte er die Fabrik als alleiniger Inhaber weiter. Zunächst wurden u. a. Beizen für die Textilindustrie hergestellt. S. F. Hermbstädt, bei dem K.s Sohn Louis, späterer Mitinhaber der Firma, Chemie studiert hatte, richtete für K. eine Sodafabrikation ein, die sich eng an die Gewinnung von Holzessig und die Herstellung von Essigsäure anlehnte. Durch Einführung des Schützenbach-Verfahrens wurde K. gemeinsam mit dem Technologen Carl Wagenmann, einem früheren Apotheker, der 1835 als Teilhaber eingetreten war und 1841 wieder ausschied, der erste Schnellessigfabrikant in Berlin. Die Schnellessigfabrikation breitete sich von Berlin in ganz Norddeutschland aus. Da die Produktion mit starken Gerüchen verbunden war, wurde Ende der 1830er Jahre am Tempelhofer Feld eine neue Fabrik errichtet, wo 1844 auch die Herstellung von Schwefelsäure nach dem Bleikammer-Prozeß und danach die Leblanc-Soda-Produktion aufgenommen wurden; die Fabrik wurde in den 1870er Jahren an die Oberspree verlegt. Damit hatte K. den Grundstein zu der bedeutenden Stellung gelegt, die das Unternehmen bald in der chemischen Industrie Deutschlands einnehmen sollte.
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Literatur
L. Schrohe, Die erste Schnellessigfabrik in Berlin u. ihre Begründer K. u. Wagenmann, in: Die Dt. Essigindustrie 22, Nr. 13, 1918, S. 49-54;
Mitt. d. Ver. z. Gesch. Berlins, Jg. 1888, S. 103;
H. Rachel u. P. Wallich, Berliner Großkaufleute u. Kapitalisten III, 1939, ²1967;
W. Vershofen, Die Anfänge d. chem.-pharmazeut. Industrie, I/II, 1949 f.;
ders., Wirtsch.gesch. d. chem.-pharmazeut. Industrie, 1958; s. a. L z. 2). -
Porträts
in: Berlins Aufstieg z. Weltstadt, hrsg. v. Ver. Berliner Kaufleute u. Industrieller, 1929.
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Autor/in
Hans-Henning Zabel -
Zitierweise
Zabel, Hans-Henning, "Kunheim, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 295 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136214533.html#ndbcontent