Kuchenreuter
- Lebensdaten
- unbekannt
- Beruf/Funktion
- Büchsenmacher
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 119061392 | OGND | VIAF: 72196017
- Namensvarianten
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- Kuchenreuter
- Cuchenreuter
- kuchenreuther
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Kuchenreuter
Büchsenmacher. (katholisch)
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Biographie
Die berühmte Büchsenmachersippe läßt sich in 19 Gliedern nachweisen. Ihr Name wurde im 18. und noch im frühen 19. Jh. wie eine generelle Bezeichnung für hochqualifizierte Handfeuerwaffen gebraucht. Proben ihrer weithin, auch im Ausland, geschätzten Kunstfertigkeit finden sich in allen größeren Waffensammlungen der Welt. Die ihrem Handwerk durch eine Kette von Generationen vom frühen 17. Jh. bis in die Gegenwart verbundene Sippe führt auf den 1626 aus München nach Regensburg (Steinweg b. Stadtamhof) zugewanderten Konrad zurück, der allem Anschein nach schon ein Spezialist der „Faustbüchse“ (Pistole) ist und auch schon die bekannte Laufmarke, den säbelschwingenden Reiter, handhabt, an der seine Nachfahren bis zuletzt festhalten. Mit →Johann Christoph (1670–1743) und dessen Söhnen →Johann Jakob (1709–83) und Johann An Andreas dreas (1716-95) setzt das ausgreifende Renommee der Familie ein. Johann Jakob ist als ihr wohl bedeutendster Vertreter anzusehen. Seit 1757 ist er Thurn- und Taxisscher Hofbüchsenmacher. Auch sein Bruder Johann Andreas und dessen Sohn →Jakob Andreas (* 1746) gelangen in diese Stellung. Im 19. und 20. Jh. vermag die in mehrere Zweige aufgeteilte Sippe trotz der ihrem Handwerk nicht günstigen technisch-industriellen Entwicklung ihr Ansehen zu wahren. →Adam (1794–1869) und dessen gleichnamiger →Sohn (1821–98) sind bayer. Hofbüchsenmacher. Ein in Cham (Oberpfalz) ansässig gewordener Zweig faßt mit →Anton (* 1924), einem Nachfahren des Regensburg-Steinweger Meisters →Johann Andreas (1768–1808), auch wieder in Regensburg Fuß.
Die stark durch die jeweilige Mode des Jahrhunderts geprägten „Kuchenreuter“ lassen sich nur mit Hilfe der – allerdings kaum je fehlenden – Signaturen den einzelnen, häufig in Werkstattgemeinschaft arbeitenden Meistern zuordnen. Ihr Vorzug liegt besonders in der Perfektion der gezogenen Läufe, die auch weithin verhandelt und häufig in die Erzeugnisse anderer Büchsenmacher einbezogen werden. Der Dekor, der nach der Mitte des 18. Jh. sparsamer wird, tritt hinter den Anspruch der funktionellen Leistung zurück, bleibt dabei aber der selbstverständlichen Eleganz der einfachen Gesamtform verpflichtet.
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Literatur
J. F. Støckel, Haandskydevaabens Bedømmelse I/II, 1938/43, S. 163 bzw. 964 f.;
J. F. Hayward, Die Kunst d. alten Büchsenmacher II, 1969, S. 176;
E. Königer, Ein unbek. Bildnis d. Regensburger Hofbüchsenmachers J. J. K., in: Waffen- u. Kostümkde. 1964, S. 45 (P);
K. Bauer, Regensburg, 1970, S. 118 ff. (P);
R. Fiegler u. a., Adam Kuchenreuther u. s. Büchsenmacher-Sippe, in: Bll. d. Bayer. Landesver. f. Fam.kde. 38, 1975, Nr. 13, S. 501-12 (L);
P. Bärhausen, Kuchenreuter-Pistolen, Kleine Waffen-Bibl., Serie A, H. 5, o. J. -
Porträts
(v. Joh. Jakob) Ölporträt v. J. Ries, 1766 (Nürnberg, German. Nat.mus.), Abb. b. Königer, s. L;
Pastell-Bruststück (Kuchenreuterscher Fam.bes.), Abb. b. Bauer, s. L. -
Autor/in
Alexander Freiherr von Reitzenstein -
Zitierweise
Reitzenstein, Alexander Freiherr von, "Kuchenreuter" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 161-162 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119061392.html#ndbcontent