Blanc, Franz Anton von
- Lebensdaten
- vermutlich 1734 – 1806
- Geburtsort
- Freiburg im Breisgau
- Sterbeort
- Konstanz
- Beruf/Funktion
- österreichischer Beamter ; Beamter
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 13554923X | OGND | VIAF: 57832506
- Namensvarianten
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- Blanc, Franz Anton von
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Blanc, Franz Anton von (seit 1765)
österreichischer Beamter, getauft 8.1.1734 Waldkirch bei Freiburg (Breisgau), † 6.4.1806 Konstanz. (katholisch)
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Genealogie
V Franz Anton Planckh, Amtmann der Herrschaften Kastelberg und Schwarzenberg, Schultheiß von Waldkirch;
M Maria Anna Linder († 1747);
⚭ 1) 1760 Marie Elisabeth Karwinsky von Karwin, 2) 1803 Anna Volz von Heitersheim; kinderlos. -
Biographie
Bei Kolin (1757) schwer verwundet, vertauschte B. 1765 die Stelle eines Hauptmanns mit der eines Beamten in Prag. Von →Maria Theresia selbst, Kaunitz u. a. stets begünstigt, stieg er rasch auf (1767 Amtsrat in Schlesien und Mitglied der Urbarialkommission, 1771 böhmischer Gubernialrat, 1773 Hofrat in der böhmischen Hofkanzlei in Wien) und wurde in Verwaltung und Gesetzgebung der führende Kopf bei den Agrarreformen. Insbesondere sind die Robotpatente für Schlesien (1771, bis 1848 gültig) sowie für Böhmen und Mähren (1775) trotz mancher Zugeständnisse an seine ständischen und bürokratischen Gegner im wesentlichen sein Werk. Gleichermaßen vom Naturrecht wie von der Staatsraison ausgehend überwand er dabei den herrschenden streng zivilrechtlichen Standpunkt einer bloßen Feststellung und Fixierung der bäuerlichen Lasten und setzte die Anschauung durch, daß zum Schutze der Existenz|des Bauern die ein bestimmtes Maximum übersteigenden Lasten von Staatswegen zu reduzieren seien. Als er freilich, durch den passiven und aktiven Widerstand seiner Gegner gereizt, zur gänzlichen Beseitigung der leibeigenschaftlichen Agrarverfassung weiterschreiten wollte, beschwor er damit seinen Sturz herauf (1777), zumal er auch in sachlichen und persönlichen Gegensatz zu Joseph II. geriet. - In Vorderösterreich bewährte sich B. seit 1779 in verschiedenen Stellungen als geschickter Verwaltungsbeamter und wurde zu zahlreichen Sonderaufgaben im Zusammenhang mit den josefinischen Agrarreformen und der vorderösterreichischen Arrondierungspolitik verwendet. - In seiner rastlosen Tätigkeit und in seiner Anschauung, daß der Staat wohltätige Reformen seinen Untertanen notfalls auch aufzwingen müsse, kann B. im Positiven wie im Negativen als Prototyp des fähigen Beamten des josefinischen aufgeklärten Absolutismus gelten, der freilich in manchem seiner Zeit zu weit vorauseilte.
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Literatur
K. Grünberg, F. A. v. B., Ein Sozialpolitiker d. theresian.-josefin. Zeit, in: Jb. f. Gesetzgebung, Verwaltung u. Volkswirtschaft im Dt. Reich, hrsg. v. G. Schmoller, Jg. 35, 1911, H. 3, S. 119-202 (Qu., L).
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Autor/in
Erich Angermann -
Zitierweise
Angermann, Erich, "Blanc, Franz Anton von" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 283-284 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13554923X.html#ndbcontent