Kronacher, Alwin
- Lebensdaten
- 1880 – 1951
- Geburtsort
- Bamberg
- Sterbeort
- Berkeley (USA)
- Beruf/Funktion
- Theaterleiter ; Dramaturg ; Regisseur ; Theaterregisseur ; Theaterintendant ; Theaterwissenschaftler ; Jurist ; Hochschullehrer
- Konfession
- jüdisch
- Normdaten
- GND: 116553731 | OGND | VIAF: 52444553
- Namensvarianten
-
- Kronacher, Albin
- Kronacher, Alwin
- Kronacher, Albin
- Kronacher, A.
- Kronacher, Alvin
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Kronacher, Alwin (Albin)
Dramaturg, Regisseur, Theaterleiter, * 18.11.1880 Bamberg, † 2.1.1951 Berkeley (USA). (israelitisch)
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Genealogie
V Karl Salomon (1852–1921), Kaufm. in Bamberg;
M Babette Bauer (1857–92) aus Buttenwiesen;
⚭ Ester N. N.;
1 S. -
Biographie
Nach dem Besuch des Gymnasiums in Karlsruhe und Coburg studierte K. in Genf, München, Berlin und Heidelberg Rechtswissenschaft. 1905 wurde er bei →Karl v. Lilienthal mit der Dissertation „Ist die Zechprellerei Betrug?“ (1906) zum Dr. iur. promoviert. 1910 wurde K. dramaturgischer Beirat am Karlsruher Hoftheater, später Schauspieler und Spielleiter. 1916-18 war er Dramaturg und Oberspielleiter in Bremen und 1919-29 am Alten Theater in Leipzig (seit 1921 Schauspieldirektor), 1930-33 Schauspieldirektor in Frankfurt a. M. 1934 emigrierte K. über Basel nach Paris. Dort inszenierte er Ende 1938 am deutschen Emigrantentheater „Salle de Jéna“ Horvaths „Glaube, Liebe, Hoffnung“. Von Paris aus ging K. in die USA. Durch Vermittlung des Literarhistorikers Fred O. Harris war er 1949 und 1950/51 Instruktor am Department for Dramatic Arts in Berkeley; seine Inszenierung des „Egmont“ war ein großer Erfolg.
K. machte sich vor allem um die Aufführung expressionistischer Dramen verdient. Fritz v. Unruh, →Georg Kaiser, →Franz Werfel und →Walter Hasenclever verdankten ihm richtungweisende Inszenierungen ihrer Werke.|K. erkannte als erster den künstlerischen Wert der Shakespeare-Übersetzungen →Hans Rothes. Im Dez. 1923 inszenierte er im Alten Theater in Leipzig die Uraufführung von →Bertholt Brechts „Baal“ – mit →Lothar Körner als „Baal“ und →Paul Thiersch als Bühnenbildner, 1928/29 „Das Leben Eduards II. von England“ im Städtischen Schauspielhaus in Leipzig. Die Römerberg-Festspiele in Frankfurt a. M. („Götz“ und „Urfaust“) wurden auf seine Initiative hin begründet. Als progressiver Dramaturg, Regisseur und Theaterleiter gehörte K. zu den profilierten Persönlichkeiten des deutschen Theaterlebens in der Zeit der Weimarer Republik.
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Werke
Weitere W Das Dt. Theater zu Berlin u. Goethe, 1908;
Die Kunst d. Regisseurs, 1913;
Dramaturg. Glossen, 1915;
Die dt. Sprechbühne in unserer Zeit, 1929;
Fritz v. Unruh, introduced by Alfred Einstein, 1946 (übers. v. G. R. Stiller). -
Autor/in
Rolf Badenhausen -
Zitierweise
Badenhausen, Rolf, "Kronacher, Alwin" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 78-79 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116553731.html#ndbcontent