Bissingen und Nippenburg, Ferdinand Graf von
- Lebensdaten
- 1749 – 1831
- Geburtsort
- Innsbruck
- Sterbeort
- Wilten bei Innsbruck
- Beruf/Funktion
- österreichischer Statthalter ; Statthalter
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 135549051 | OGND | VIAF: 6152207
- Namensvarianten
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- Bissingen und Nippenburg, Ferdinand Ernst Maria Graf von
- Bissingen und Nippenburg, Ferdinand Graf von
- Bissingen und Nippenburg, Ferdinand Ernst Maria Graf von
- Bissingen und Nippenburg, Ferdinand von
- Bissingen und Nippenburg, Ferdinand Ernst Maria von
- Bissingen-Nippenburg, Ferdinand Ernst Maria von
- Nippenburg, Ferdinand Ernst Maria von Bissingen-
- Nippenburg, Ferdinand von Bissingen und
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Bissingen und Nippenburg, Ferdinand Ernst Maria Graf von
österreichischer Statthalter, * 2.2.1749 Innsbruck, † 22.4.1831 Wilten bei Innsbruck. (katholisch)
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Genealogie
V Jos. Cajetan (1725–91, verfiel 1750 unheilbarem Irrsinn), S des Leopold Anton, kaiserlicher Regierungsrat, und der Maria Sophie Viktoria Gräfin von Ruepp;
M Maria Amalia Ant., T des Franz Roman Graf von Spaur und der Maria Ant. Gräfin von Königsegg-Aulendorf;
⚭ 1) Heudorf 1774 Maria Anna (1750–92), T des Maximilian Freiherr von Stotzingen und der Josefa Freiin von Liel, 2) Mieders 1798 Maria Theresia, T des Johann Sebastian Graf Thurn-Valsassina und Taxis und der Maria Josefa Gräfin von Wilczek;
10 K aus 1), 7 K aus 2), u. a. →Cajetan s. (2). -
Biographie
Nach seinen juristischen Studien in Konstanz und Freiburg erlebte B. im hohen kaiserlichen Verwaltungsdienst alle Schwierigkeiten, die einer solchen Tätigkeit durch Verlust, Austausch und Neuerwerbung von Provinzen in den Jahren 1796-1815 entgegenstanden. 1796 wurde ihm beim Vormarsch der Franzosen über den Rhein die Auflösung der Regierung seiner engeren Heimat, der vorderösterreichischen Lande übertragen. Nach dem Frieden von Luneville zog B. 1802 als erster österreichischer Gouverneur in den Dogenpalast in Venedig und gliederte diese ehemalige Großmacht in das Habsburgerreich zu so großer Zufriedenheit ein, daß ihm beim Ausbruch des Krieges 1805 die vier Landesregierungen von Venedig, Graz, Laibach und Triest unterstellt wurden. Nach dem Preßburger Frieden erfolgte die Inbesitznahme von Salzburg und 1809 die Übernahme der vom Feind besetzt gewesenen Provinzen Kärnten und Steiermark. Als 1814 Tirol wieder an Österreich fiel, erweckte seine Ernennung zum Statthalter Hoffnungen auf die Wiedereinführung der alten ständischen Verfassung, da er 1797-1802 bereits diesen Posten innegehabt hatte und mit der Tiroler Ständeverfassung vertraut war. In den ersten Ständeversammlungen von 1817 und 1818 erstickte er jedoch weisungsgemäß alle in der zugunsten des Zentralismus abgeänderten Verfassung von 1816 noch vorhandenen Möglichkeiten einer Beteiligung der Stände an der Regierung. Er ist dabei so rigoros vorgegangen, daß die Stände sich weigerten, das Ständehaus zu betreten, und er zur Vermeidung von Skandalen von Wien zur Mäßigung aufgefordert wurde. Trotzdem war seine Beliebtheit in Tirol so groß, daß der Ruf seines Namens noch 30 Jahre später seinem Sohn, der nach 1848 denselben Posten inne hatte, viele Schwierigkeiten überwinden half.
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Literatur
F. B., Innsbruck 1832;
A. Jäger, Tirols Rückkehr unter Österreich, ebenda 1872, S. 177 f.;
H. Gsteu, Gesch. d. Tiroler Landtags 1816–48, in: Tiroler Heimat 8, 1927. -
Porträts
Fam.-Besitz Hohenstein b. Rottweil.
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Autor/in
Karl Otmar Freiherr von Aretin -
Zitierweise
Aretin, Karl Otmar Freiherr von, "Bissingen und Nippenburg, Ferdinand Graf von" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 279 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135549051.html#ndbcontent