Holfelder, Hans
- Lebensdaten
- 1891 – 1944
- Geburtsort
- Nöschenrode Kreis Wernigerode (Harz)
- Sterbeort
- vor Budapest
- Beruf/Funktion
- Chirurg ; Radiologe
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 117745383 | OGND | VIAF: 45088067
- Namensvarianten
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- Holfelder, Hans
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Holfelder, Hans
Chirurg und Radiologe, * 22.4.1891 Nöschenrode Kreis Wernigerode (Harz), ⚔ 16.12.1944 vor Budapest. (evangelisch)
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Genealogie
V Georg (1859–1920), Dr. med., Sanitätsrat, Chirurg, Chefarzt d. Kreiskrankenhauses in W., S d. preuß. Regierungsrats Hermann u. d. Henr. Wilh. Anna Cuny;
M Margarete (1867–1957), T d. Justizrats Gustav Krukenberg in Halle u. d. Sophie Kieser; Vorfahre →Joh. Chrstn. Reil († 1813), Med.;
Om →Georg Krukenberg (1855–99), Prof. d. Gynäkol. in Bonn;
B Otto (* 1902), Prof., Dir. d. Techn. Ak. in Wuppertal;
- ⚭ Frankfurt/M. 1923 Hedwig († 1962), T d. Albert Weller (1856-n. 1929), Gen.dir. d. Chininfabrik Zimmer u. Co. in Frankfurt/M. (s. Wenzel), u. d. Emilie Kerner;
1 S, 2 T. -
Biographie
Das 1910 begonnene Medizinstudium unterbrach der 1. Weltkrieg. Von der Front beurlaubt, legte H. 1916 die ärztliche Prüfung ab. Sein Dissertationsthema basiert auf eigenen feldchirurgischen Erfahrungen. 1919 ging H. als Volontärassistent an die chirurgische Universitätsklinik nach Halle zu Schmieden und folgte ihm nach Frankfurt am Main. Hier wurde er 1920 Assistenz-, 1922 Oberarzt. Er habilitierte sich 1923 für Chirurgie und Röntgenologie. 1926 erhielt er den Lehrauftrag für allgemeine Röntgenologie und wurde selbständiger Direktor der röntgentherapeutischen Abteilung des Städtischen Krankenhauses. Die akademische Laufbahn setzte er als nichtbeamteter außerordentlicher Professor (1927) und ordentlicher Professor (1929) fort. 1943 wurde er an die Reichsuniversität Posen berufen.
H. gehörte zu den profiliertesten Radiologen seiner Zeit. Auf ihn gehen eine Reihe von therapeutischen Neuerungen zurück. Er war am Ausbau der Strahlentherapie bei Tumoren der oberen Luft- und Speisewege beteiligt (Sättigungsmethode nach G. E. Pfahler). Mit seinem Namen verbunden bleiben die Hochstromtherapie, der historische Begriff für die konzentrierte Röntgenstrahlentherapie, und die von ihm ausgebaute Methode der Kreuzfeuerbestrahlung, bei deren Anwendung sein Felderwähler ein wichtiges Hilfsmittel darstellt. Exponent nationalsozialistisch geprägter „Gesundheitsführung“, schuf H. mit seinem SS-Röntgensturmbann eine großzügige Organisation zur Tuberkulosebekämpfung (Reihenuntersuchungen mittels der Leuchtschirmfotografie).
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Werke
u. a. Über behelfsmäßige Druckdifferenzverfahren unter Beifügung e. eigenen Verfahrens, Diss. Halle 1917;
Der Einsatz d. Röntgensturmbanns-SS-Hauptamt z. Erstellung e. Volksröntgenkatasters u. d. Einsatzmöglichkeit d. gleichen Truppe als Feldröntgentruppe, in: Der dt. Militärarzt 4, 1939, S. 493 ff.;
H. Gocht, Die Röntgenliteratur 1-15, 1911-36;
Verz. in: Dt. Chirurgenkal., ²1926, S. 143 f.;
Dt. Chirurgenverz., ³1938, S. 294-97. -
Literatur
Die Röntgenreihenphot., in: Verhh. d. Dt. Tuberkulose-Ges., Ber. üb. d. 8. Tagung am 2. u. 3.6.1939 in Graz (= Btrr. z. Klinik d. Tuberkulose 93) 1939, S. 350-80;
Rhdb. (P);
Fischer (W). -
Porträts
in: Umschau 45, 1941, S. 269.
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Autor/in
Horst Zoske -
Zitierweise
Zoske, Horst, "Holfelder, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 528 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117745383.html#ndbcontent