Hänel, Albert
- Lebensdaten
- 1833 – 1918
- Geburtsort
- Leipzig
- Sterbeort
- Kiel
- Beruf/Funktion
- Politiker ; Jurist ; Hochschullehrer ; Abgeordneter
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 118700200 | OGND | VIAF: 20474935
- Namensvarianten
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- Hänel, Albert
- Hänel, Albert
- Haenel, Albert
- Haenel, Albertus
- Hänel, A.
- Hänel, Albertus
Vernetzte Angebote
- Personen im Kieler Gelehrtenverzeichnis [2020]
- Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck (SHBL) [1971-2011]
- * Sächsische Biografie [1999-]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1966] Autor/in: Scheyhing, Robert (1966)
- * Datenbank der deutschen Parlamentsabgeordneten Basis: Parlamentsalmanache/Reichstagshandbücher 1867 - 1938 [1867-1938]
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- * Rektoratsreden im 19. und 20. Jahrhundert
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Hänel, Albert
Jurist und Politiker, * 10.6.1833 Leipzig, † 12.5.1918 Kiel. (lutherisch)
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Genealogie
V →Albert (1800–33), Prof. d. Med. in L. (s. BLÄ), S d. →Chrstn. Frdr. (1743–1820), Großkaufm. (Seidengroßhandel) in L., u. d. Elis. Marie Anna Obermann;
M Iduna (1808–79), T d. Jon. Karl Immanuel Buddeus, Obersteuersekr. u. Advokat in Altenburg/Thür., u. d. Charl. Sophia Christiana (T d. Joh. Karl Hempel, Kammerkonsulent u. Hofadvokat in Altenburg);
Stief-V →Heinr. Laube († 1884), Theaterdir. u. Schriftst.;
Ov →Gustav (1792–1878), Prof. d. röm. Rechts, Rechtshist. (s. ADB 49);
- ⚭ Hamburg 1859 Bertha (1814–1902), Wwe d. Buchhändlers Herm. Schultze (1809–57) in Berlin u. L., T d. →Gerhard von Hostrup (1771–1851), Kaufm. u. Oberalter, Munizipalrat in Hamburg, u. d. Elisabeth Seyler (E d. Theaterdir. →Abel Seyler, † 1801); Schwager →Egmont von Hostrup (1813–76), Teilhaber u. Leiter d. Börsenhalle, Leiter d. Stadttheaters Hamburg;
1 S (früh †);
N →Erich (s. 2). -
Biographie
Herangewachsen in Leipzig und Wien unter der Obhut seines Stiefvaters Heinrich Laube, studierte H. die Rechtswissenschaften in Wien, Leipzig und Heidelberg. Seine wichtigsten Lehrer sind Wächter, von Mohl und Albrecht. Unter dem Einfluß des letzteren wandte sich H. der Germanistik zu; seine ersten Arbeiten sind dem Beweissystem, des Sachsenspiegels gewidmet; sie führten zur Promotion und Habilitation (1857 und 1858 Leipzig). Eine Berufung nach Königsberg schloß sich an. Als richtungweisend für den weiteren Lebensweg erwies sich die Berufung nach Kiel (1863), die H. zum entschiedenen Verfechter deutscher und augustenburgischer Belange machte. Literarische und praktisch-politische Betätigung gingen hier Hand in Hand; das besondere Interesse war schon damals auf die Innenverwaltung gerichtet. Er gewann eine führende Position in der Fortschrittspartei. Die parlamentarische Tätigkeit in Reichstag (1867–93 und 1903-08) und Abgeordnetenhaus (1867–88) hatte ihren Schwerpunkt in der inneren Verwaltung; er hat die schleswig-holsteinische Städteordnung (1869) konzipiert und maßgeblichen Anteil an den preußischen Reformen der frühen Siebzigerjahre gehabt. Im Kulturkampf sprach er sich bei voller Billigung der prinzipiellen Grundlagen für die Vermeidung unnötiger Härten aus. Dem Antisemitismus trat er mit Entschiedenheit entgegen. 1893 schloß er sich der Freisinnigen Vereinigung an. Sein wissenschaftliches Schaffen führte ihn mehr und mehr zu der jungen Wissenschaft des Reichsstaatsrechts hin; ihm wird eine wesentliche Vertiefung des Bundesstaatsbegriffs verdankt. Er zieht Geschichte und Politik, Rechtstheorie und Rechtsvergleichung ins Staatsrecht, ohne es zu sprengen, und unterscheidet sich so von den spezifischen Positivisten. Die Universität Kiel verdankt ihrem langjährigen Mitglied neben der wissenschaftlichen auch eine namhafte materielle Förderung (Hänel-Haus).
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Werke
Speculum Saxonicum et Suevicum quatenus in jure probandi inter se discrepent sive congruant, 2 Bde., 1857;
Das Beweissystem d. Sachsenspiegels, 1858;
Decisiones consulum Goslariensium, 1862;
Die Garantien d. Großmächte f. Schleswig, 1864;
Die vertragsmäßigen Elemente d. dt. Reichsvfg., 1873;
Die Organisator. Entwicklung d. dt. Reichsvfg., 1880;
Das Gesetz im formellen u. materiellen Sinn, 1888;
Dt. Staatsrecht I, 1892. -
Literatur
M. Liepmann, in: Dt. Juristenztg., 1918, Junih.;
G. Rust, in: Nord. Rdsch. v. 15.6.1938;
E. Döhring, Gesch. d. Christian-Albrechts-Univ. Kiel, III, 1, 1965;
DBJ II (Tl. 1918, L). - Eigene Stud. d. Vf. im nachgelassenen Schriftgut. -
Porträts
Ölgem. v. M. Liebermann (Kiel, Kunsthalle);
Phot. in: Die Woche, Berlin, Mai 1918;
Der Weltspiegel, Berlin 19.5.1918. -
Autor/in
Robert Scheyhing -
Zitierweise
Scheyhing, Robert, "Hänel, Albert" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 441 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118700200.html#ndbcontent