Bilharz, Theodor
- Lebensdaten
- 1825 – 1862
- Geburtsort
- Sigmaringen
- Sterbeort
- Kairo
- Beruf/Funktion
- Arzt ; Anatom ; Naturwissenschaftler
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 118510843 | OGND | VIAF: 45093650
- Namensvarianten
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- Bilharz, Theodor
- Bilharz, Theodor M.
- Bilharz, Theodor Maximilian
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Bilharz, Theodor
Arzt, Anatom, * 23.3.1825 Sigmaringen, † 9.5.1862 Kairo. (katholisch)
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Genealogie
B →Alfons s. (1).
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Biographie
B. studierte von 1843 an in Freiburg, besonders bei A. Arnold, und ging 1845 nach Tübingen, wo er 1847 die Preisaufgabe der Fakultät löste. Er promovierte 1849 in Tübingen, arbeitete unter K. Th. E. von Siebold über die vergleichende Anatomie niederer Tiere in Freiburg und wurde hier Prosektor am anatomischen Institut. 1850 folgte er seinem ehemaligen Tübinger Lehrer Wilhelm Griesinger, der von Kiel nach Kairo berufen und vom Khediven Abbas zum Direktor des gesamten Medizinalwesens und zum Vorsitzenden der Sanitätskommission in Ägypten ernannt worden war. 1853 erhielt er die Chefarztstelle der internen Abteilung und 1855 wurde er zum Professor der Inneren Klinik der Medizin-Schule Kar-el-bin in Kairo ernannt, die er 1856 mit dem Lehrstuhl für deskriptive Anatomie vertauschte. Später übernahm er die Funktionen des gerichtlichen Mediziners. 1861 vertauschte er die Innere Klinik mit der für Haut- und syphilitische Krankheiten. Durch die Beschreibung des Erregers und des Verlaufs einer in Ägypten, den afrikanischen Küstenländern, Madagaskar, Syrien, Mesopotamien, Arabien, China, Nordamerika und Westindien heimischen und sehr|verbreiteten, als Blutharnen bezeichneten Krankheit wurde B. weltberühmt. Die heute allgemein nach ihm als Bilharziosis bezeichnete Krankheit wird durch einen Saugwurm hervorgerufen. B. konnte nachweisen, daß diese durch die nach ihm benannte Trematode Schistosonum oder Distomum haematobium Bilharzi hervorgerufen wird. Der 12-20 mm lange Wurm lebt im Venensystem der Bauchhöhle und führt durch die Ablagerung seiner Eier zu schweren Störungen (Blutungen) der Niere, Blase und des Darms. Die Infektion erfolgt durch die im Wasser lebenden Larven des Schistosonum haematobium beim Baden und beim Trinken.- B. wird von den Geographen als hervorragender Kenner der Erdkunde Ägyptens bezeichnet.
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Werke
Darst. d. gegenwärt. Zustandes unserer Kenntnisse v. d. Blut wirbelloser Tiere mit eigenen mikroskop. Unterss., 1847 (Preisarb.);
Das elektr. Organ d. Zitteraales, 1847;
Erste Mitt. üb. d. Bilharzia sanguinis, in: Zs. f. wiss. Zool. 4, 1853;
Distonum haematobium u. sein Verhältnis zu gewissen pathol. Verhältnissen d. menschl. Harnorgane, in: Wiener med. Wschr., 1856. -
Literatur
ADB II;
J. Roos, Th. B., Diss. Würzburg 1929;
E. Senn, Th. B., Ein dt. Forscherleben in Ägypten, 1931 (P);
Pagel;
J. Pagel, in: BLÄ I, 1929 (W, L), Erg.-Bd., 1935 (W, L). -
Autor/in
Maximilian Watzka -
Zitierweise
Watzka, Maximilian, "Bilharz, Theodor" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 237-238 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118510843.html#ndbcontent
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Bilharz, Theodor
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Biographie
Bilharz: Theodor B., Dr. med., 1851—1862 Lehrer an der medicinischen Schule zu Kairo, einer der gründlichsten Kenner Aegyptens, † in Kairo 9. Mai 1862. „Er war“, sagt Dr. Brehm in dem Nekrolog desselben (Petermann, Mittheilungen|1862 S. 275), „in wissenschaftlicher Hinsicht das bedeutendste Mitglied der Expedition des Herzogs von Sachsen-Coburg-Gotha“, doch werden mehr seine persönlichen als seine wissenschaftlichen Vorzüge hervorgehoben.
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Autor/in
Löwenberg. -
Zitierweise
Löwenberg, "Bilharz, Theodor" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 636-637 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118510843.html#adbcontent