Biner, Joseph
- Lebensdaten
- 1697 – 1766
- Geburtsort
- Gluringen (Wallis)
- Sterbeort
- Rottenburg
- Beruf/Funktion
- katholischer Theologe ; Jesuit ; Kanonist ; Historiker
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 100041604 | OGND | VIAF: 52029472
- Namensvarianten
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- Biner, Joseph
- Biner, Josef
- Biner, Josephus
- Binner, Ioseph
- Binner, Joseph
- Binner, Iosef
- Binner, Josef
Vernetzte Angebote
- * Historisches Lexikon der Schweiz (HLS) [2001-2014] Autor/in: Urban Fink (2002)
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1955] Autor/in: Kratz SJ, Wilhelm (1955)
- Catholic Encyclopedia. - New York 1917 (eingestellt) [1913-1922]
- * Allgemeine Deutsche Biographie (ADB) [1875-1912] Autor/in: Ruland, Carl (1875)
- * Personen in bayerischen historischen biographischen Lexika. Baader / Lipowsky. 1821 ff. [1804-1825]
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Biner, Joseph
Jesuit, Kanonist, * 16.7.1697 Gluringen (Wallis), † 24.3.1766 Rottenburg.
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Biographie
B. wurde 1715 Jesuit, 1729 Priester, lehrte Philosophie zu Rottenburg (1730/31), Dillingen (1731–34), Ingolstadt (1734–37), Dogmatik zu Luzern (1737–40) und Innsbruck (1740–1743) sowie hier auch Kirchenrecht (1743–1752) und war Rektor zu Freiburg (Breisgau)|(1760-65) und Rottenburg (1765/66). - Wegen seines ausgebreiteten Wissens wurde B. von Fachgenossen, Magistraten und Fürsten oft zu Rate gezogen. Seinen literarischen Ruhm begründete er mit dem „Apparatus eruditionis ad iurisprudentiam praesertim ecclesiasticam“, seinem Hauptwerk, das von 3 Bänden (Innsbruck 1747) in den folgenden Auflagen (Augsburg) auf 12 bzw. 13 Bände anwuchs. Es ist eine Art Konzilien-, vielfach Kirchen- bzw. Weltgeschichte mit besonderer Berücksichtigung des kirchlichen Rechts und wurde als unentbehrliches Repertorium kirchenrechtlichen Wissens betrachtet. Zu Lebzeiten B.s erschien eine Ausgabe zu Bologna (1754) und nach seinem Tode eine 5. Auflage zu Augsburg (8 Bände, 1767). Wertvolle Traktate daraus wurden aufgenommen in: Zaccaria, Thesaurus theologicus, und Migne, Cursus theologicus. Er polemisierte in zahlreichen Schriften gegen die protestantischen Theologen von Zürich, namentlich J. J. Breitinger.
-
Literatur
ADB II;
J. F. v. Schulte, Gesch. d. Qu. u. Lit. d. kanon. Rechts III, 1880, S. 185;
K. Werner, Gesch. d. kath. Theol. seit d. Trienter Konzil, ²1889, S. 128, 141 f.;
Sommervogel I, S. 1484–88, VIII, S. 1840 (W);
Hurter III;
Th. Specht, Gesch. d. Univ. Dillingen, 1902, S. 332 u. ö. (L);
E. Stähelin, Der Jesuitenorden u. d. Schweiz, 1923, S. 86;
B. Duhr, Gesch. d. Jesuiten in d. Ländern dt. Zunge IV, 1928, S. 2, 117 f., 151;
L. Carlen, P. J. B. 1697-1766, in: Vallesia, Jb. d. Walliser Kantonsbibl. 6, Sitten 1951, S. 87-110;
LThK;
L. Koch, Jesuiten-Lex., 1934;
Dictionnaire d’Histoire et de Géographie Ecclésiastiques VIII, 1935, Sp. 1503 f.;
Enc. Catt. II. - Qu.: Catalogi Prov. Germ. Sup., 1718–1767;
Literae annuae 1766 Germ. Sup. 93, Arch. Rom. SJ. -
Autor/in
Wilhelm Kratz SJ -
Zitierweise
Kratz SJ, Wilhelm, "Biner, Joseph" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 246-247 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100041604.html#ndbcontent
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Biner, Joseph
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Biographie
Biner: Joseph B., geb. zu Gluringen im Walliser Lande 16. Juli 1697, † 1766, trat in den Jesuitenorden im J. 1715 und hatte den in diesem Orden vorgeschriebenen Lehrgang durchzumachen. Im J. 1734 war er Professor der Logik in Ingolstadt, wurde von da im October 1737 als Lehrer der Dogmatik in das Jesuitencollegium nach Luzern versetzt, kam von da an die Universität Dillingen, später, nachdem er sechs Jahre Dogmatik vorgetragen, an die Universität Innsbruck, an der er von 1741—1750 den Lehrstuhl des Kirchenrechts, welchem er seine Hauptthätigkeit widmete, innehatte. Er starb als Rector des Collegiums zu Rottenburg am Neckar, dem heutigen Bischofssitze. B. war ein ausgezeichneter Theologe und starker Polemiker, der zahlreiche Schriften veröffentlichte, die sich bei De Backer, Bibliothèque IV, 53—55 verzeichnet finden, allein seinen litterarischen Ruhm begründete das in wiederholten Auflagen erschienene Werk: „Apparatus eruditionis ad Iurisprudentiam, praesertim ecclesiasticam“, welches in Innsbruck 1745 begonnen, 1762 in acht Quartbänden vollendet war und als ein unentbehrliches Repertorium canonistischen Wissens betrachtet wurde. Mederer, Annal. Acad. Ingol. III. 190. 202. Meusel, Lexikon.
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Autor/in
Ruland. -
Zitierweise
Ruland, Carl, "Biner, Joseph" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 650 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100041604.html#adbcontent