Koschwitz, Eduard
- Lebensdaten
- 1851 – 1904
- Geburtsort
- Breslau
- Sterbeort
- Königsberg (Preußen)
- Beruf/Funktion
- Romanist ; Philologe
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 116342366 | OGND | VIAF: 56965990
- Namensvarianten
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- Koschwitz, Eduard
- Koschwitz, E.
- Coschwitz, Eduard
- Coschwitz, E.
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Koschwitz, Eduard
Romanist, * 7.10.1851 Breslau, † 14.5.1904 Königsberg (Preußen). (katholisch)
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Genealogie
V Otto;
M Bertha Springer;
⚭ Görlitz 1883 Minna (* 1865, ev.), T d. Fleischermeisters Frdr. Wilh. Conr. Thiemann in Görlitz u. d. Amalie Auguste Hirche. -
Biographie
K. studierte in Breslau klassische und neuere Philologie, speziell romanische Philologie, bei G. Gröber, promovierte 1875 als erster Promovend in romanischer Philologie der Universität Breslau mit einer Arbeit über die Karlsreise und war 1876/77 Gymnasiallehrer in Breslau und Görlitz; 1877 habilitierte er sich als erster Habilitand des Faches in Straßburg bei E. Böhmer. 1877-80 war er dort Dozent. 1881 wurde er Ordinarius in Greifswald. Er richtete dort ein Seminar für englische und romanische Philologie ein. 1890-91 unternahm er eine Studienreise in Frankreich, wo er den Dichter Mistral und den Phonetiker Abbé Rousselot kennenlernte. 1896 ging er nach Marburg und richtete dort das Seminar für romanische Philologie ein, 1901 nach Königsberg; 1893 wurde er zum Sòci dou Félibrige gewählt. – K. ging von der damals den Kern der Romanistik bildenden Edition altfranzösischer Texte aus, die sein Hauptarbeitsgebiet wurden. Seine Textausgaben und Anthologien blieben über seinen Tod hinaus Hilfsmittel des akademischen Unterrichts. Sein Interesse galt aber auch dem modernen Französisch. Er trat mit Abhandlungen zur modernen französischen Aussprache hervor. Die Beschäftigung mit dem Neufranzösischen verband sich bei K. mit einem lebhaften pädagogischen Interesse. Er erstrebte eine engere Verbindung zwischen Universitäts- und Schulunterricht, besuchte die Neuphilologentage, beteiligte sich an der Polemik über die sogenannte „Reformmethode“, der gegenüber er die Beschränkung auf die Umgangssprache im Schulunterricht und den Verzicht auf geistbildende Literatur schärfstens verwarf. Aus diesem pädagogischen Interesse ergab sich auch die Gründung mehrerer Zeitschriften, in denen er für die wissenschaftliche Pflege der neueren französischen Literatur eintrat. Eine besondere Note gab seinem Forschungsprogramm die Beschäftigung nicht nur mit dem Altprovenzalischen, sondern auch mit dem Neuprovenzalischen und der Félibre-Bewegung, woraus seine Ausgabe von Mistrals Epos „Mireio“ hervorging. Als erster in Deutschland wies K. auf die wissenschaftliche Bedeutung des Neuprovenzalischen hin.
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Werke
Voyage de Charlemagne de Paris à Jérusalem, Diss. 1875;
6 Bearb. d. altfranz. Gedichtes v. Karls d. Gr. Reise n. Jerusalem u. Konstantinopel, 1879, ⁴1902;
Altfranz. Übungsbuch I, Die ältere Sprache, 1884, ²1902 (mit W. Förster);
Kommentar zu d. altfranz. Sprachdenkmälern I, 1886;
Grammatik d. neufranz. Schriftsprache 16.-19. Jh., I, Lautlehre, 1889, II, 1894;
Huc de Rotelandes Ipomedon, Ein altfranz. Abenteuerroman d. 13. Jh., 1889, Les parlers parisiens, Anthol. phonétique, 1893, ³1898;
Anleitung z. Studium d. franz. Philol. f. Studenten u. Lehrer, 1897, ²1900 (engl. 1899, russ. 1898);
Mirèio, Poème provençal de F. Mistral 1900. -
Bearb.: K. Bartsch, Chrestomathie provencale, ⁶1903. -
Hrsg.: 1879 Zs. f. neufranz. Sprache u. Lit.;
1881 Franz. Studien, beide mit G. Körting;
1902 Zs. f. franz. u. engl. Unterricht. -
Literatur
M. Kaluza, in: Zs. f. franz. u. engl. Unterricht 3, 1904, S. 385-405;
G. Thurau, ebd., S. 406-23, 424-32 (Bibliogr.), 432-34 (Verz. d. v. K. betreuten Diss.). -
Porträts
in: Festschr. z. 500-J.feier d. Univ. Greifswald, 1956.
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Autor/in
W. Theodor Elwert -
Zitierweise
Elwert, W. Theodor, "Koschwitz, Eduard" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 611 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116342366.html#ndbcontent