Koll, Otto
- Lebensdaten
- 1851 – 1911
- Geburtsort
- Hohenwestedt Kreis Rendsburg
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Geodät ; Geodät
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 116314648 | OGND | VIAF: 27818840
- Namensvarianten
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- Koll, Otto
- Coll, Otto
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Koll, Otto
Geodät, * 29.9.1851 Hohenwestedt Kreis Rendsburg, † 21.3.1911 Berlin. (lutherisch)
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Genealogie
V Hermann (1820–92), Tischlermeister, S d. Tischlers Joachim in H. u. d. Magdalena Voß;
M Christine († 1869), T d. Bauernvogts Hans Möller in H. u. d. Trina Ratjen;
⚭ N. N.;
1 S, 2 T. -
Biographie
K. studierte seit 1869 4 Semester lang am Polytechnikum zu Hannover. Seit 1870 gehörte er dem Neumessungspersonal für die Regelung der Grundsteuer in Itzehoe an, dem die Einrichtung des preußischen Katasters in der neugewonnenen Provinz Schleswig-Holstein oblag. Nachdem er 1873 die Feldmesserprüfung in Schleswig abgelegt hatte, arbeitete er unter dem dortigen Leiter der Vermessungsarbeiten und erwarb sich so gründliche Kenntnisse des Katasterwesens, daß man ihn 1878 als Hilfsarbeiter in die Geheime Kalkulatur II des preußischen Finanzministeriums berief. Er arbeitete dort unter der Leitung von Gustav Gauß, hauptsächlich an der Abfassung der Vermessungsanweisung IX für die trigonometrischen und polygonometrischen Arbeiten, die fast 50 Jahre lang Gültigkeit behielt. Die bei Lösung dieser Aufgabe bewiesene gründliche Beherrschung geodätischer Operationen war der Anlaß, K. 1889 an die Landwirtschaftliche Hochschule in Bonn-Poppelsdorf als Dozent für Geodäsie zu berufen, da für die öffentliche Anstellung der Landmesser seit 1882 ein akademisches Studium obligat geworden war. Die Zahl der Studenten, ursprünglich 7, erhöhte sich während K.s Tätigkeit bis 1896 auf rund 350. K. hat sich während der 18 Jahre, die er an der Hochschule wirkte, um den Ausbau des Studiums, insbesondere durch Einführung der Ausgleichungsrechnung in die Geodäsie, aber darüber hinaus um die Hebung des gesamten Berufsstandes große Verdienste erworben. Sein Hauptaugenmerk war darauf gerichtet, eine gesunde Synthese zwischen Theorie und Praxis herzustellen, weshalb er mit den Studierenden auch die geodätischen Vorarbeiten zu einer Vielzahl von Projekten ausführte. – K.s Hochschultätigkeit fand ein Ende, als er 1901 – unter Ernennung zum Geheimen Finanzrat und Vortragenden Rat – als Hilfsarbeiter für die Katasterangelegenheiten in das preußische Finanzministerium berufen wurde. Ihm wurde die weitere Ausgestaltung der Methoden zur Katasterneuvermessung, die Regelung des Ausbildungsganges der Katasterlandmesser und Gebührenfragen aufgetragen. Nach 1909 war er infolge Erkrankung nur noch beschränkt dienstfähig. – K.s besonderes Verdienst besteht darin, dem sich neu formenden Berufsstand des Vermessungsingenieurs die Basis für eine einheitliche Durchführung geodätischer Grundlagenvermessungen geschaffen und die Leitziele für die Zukunft gesetzt zu haben.
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Werke
u. a. (mit Veltmann) Formeln d. niederen u. höheren Mathematik sowie f. d. Teilung d. Grundstücke u. f. Trassierungsarbeiten, 1886, ³1899;
Die Theorie d. Beobachtungsfehler u. d. MdklQ mit ihrer Anwendung auf d. Geodäsie u. Wassermessungen, 1893, ²1900;
Geodät. Rechnungen mittels d. Rechenmaschine, 1903. -
Literatur
C. Müller, in: Zs. f. Vermessungswesen, 1911, S. 117-22;
P. Werkmeister, Lex. d. Vermessungskde., 1943. -
Autor/in
Theo Gerardy -
Zitierweise
Gerardy, Theo, "Koll, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 462-463 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116314648.html#ndbcontent