Kölzer, Joseph
- Lebensdaten
- 1883 – 1970
- Geburtsort
- Duisburg
- Sterbeort
- Herrsching (Oberbayern)
- Beruf/Funktion
- Meteorologe
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 118724290 | OGND | VIAF: 164913944
- Namensvarianten
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- Kölzer, Joseph
- Kölzer, Joseph
- Kölzer, Wilhelm Joseph
- Kölzer, Josef
- Kölzer, Josef
- Kölzer, Wilhelm Josef
Vernetzte Angebote
- * Antragsstellende der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft/Deutschen Forschungsgemeinschaft (GEPRIS Historisch – Forschungsförderung von 1920 bis 1945) [2021]
- Catalogus Professorum. Professorinnen- und Professoren der TU Berlin [2020]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1980] Autor/in: Keil, Karl (1980)
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Orte
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Kölzer, Joseph
Meteorologe, * 28.2.1883 Duisburg, † 4.10.1970 Herrsching (Oberbayern). (katholisch)
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Genealogie
V Joseph (1840–1910), Obertelegraphenassistent, S d. Landwirts Simon u. d. Maria Lenz;
M Therese (1851–85), T d. Landwirts Wilhelm Niesemann u. d. Margarete Blatzheim;
⚭ 1929 Ida-Maria, T d. Schlossers Richard Barthel u. d. Lina Jaeger;
1 S. -
Biographie
K. studierte seit 1904 in Straßburg und Bonn, wo er 1909 bei H. Kayser mit der Arbeit „Über die tägliche Drehung der Windfahne am Aachener Meteorologischen Observatorium“ zum Dr. phil. promoviert wurde und sein 1. Staatsexamen für das Höhere Lehramt ablegte. 1911/12 leitete er nebenamtlich die Wetterdienst-Nebenstelle in Dortmund und leistete 1912/13 beim Luftschifferbataillon Nummer 3 in Köln seinen Militärdienst ab. Danach wurde er Leiter des Militärischen Wetterdienstes beim Inspekteur des Luft- und Kraftfahrwesens. Während des 1. Weltkriegs organisierte er den militärischen Wetterdienst und leitete in dieser Zeit die Feldwetterwarten in Brüssel und Warschau sowie die Armeewetterwarte beim Kommandierenden General der Luftstreitkräfte. K. baute nach Kriegsende beim Inspekteur für Waffen und Gerät der Reichswehr in Berlin, dem späteren Heereswaffenamt, den Heereswetterdienst auf (1924 Regierungsrat, 1936-45 Ministerialrat und Leitender Heeresmeteorologe im Reichskriegsministerium). An der TH in Berlin wirkte er auch seit 1931 als Privatdozent und 1934-45 als Honorarprofessor (1939–45 ebenso an der Universität). Nach dem 2. Weltkrieg war K. 1945-49 als Lehrer für Physik und Mathematik in München-Pasing tätig, seit 1947 auch als Honorarprofessor für Meteorologie an der Universität München. 1949 übernahm er in Herrsching/Ammersee die Leitung einer privaten Realschule. – K.s Verdienste liegen vor allem in der von ihm schon vor dem 1. Weltkrieg in breitem geographischen Rahmen betriebenen Ermittlung, Sammlung und Anwendung der meteorologischen Faktoren auf dem noch nicht als wichtig erkannten Grenzgebiet zum Militärwesen. Sein besonderes Interesse galt der Schallausbreitung in der Atmosphäre, die er als Resultat von geführten Wellen an Grenzschichten ähnlich der Ausbreitung seismischer Wellen in der Erde deutete. Aus diesen Überlegungen erwuchs sein Interesse für aerologische Messungen, für die er einen Ballontheodolit und einen Barothermographen entwarf.
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Literatur
Fachl. Mitt. d. Geophysikal. Beratungsdienstes d. Bundeswehr 1, Nr. 83, 1963 (W-Verz.);
Meteorolog. Rdsch. 24, 1971, S. 64;
Pogg. VI, VII. -
Autor/in
Karl Keil -
Zitierweise
Keil, Karl, "Kölzer, Joseph" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 328 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118724290.html#ndbcontent