Bezzenberger, Adalbert
- Lebensdaten
- 1851 – 1922
- Geburtsort
- Kassel
- Sterbeort
- Königsberg (Preußen)
- Beruf/Funktion
- Sprachwissenschaftler ; Vorgeschichtsforscher ; Philologe ; Linguist ; Prähistoriker ; Hochschullehrer
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 116161078 | OGND | VIAF: 22132604
- Namensvarianten
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- Bezzenberger, Adalbert
- Becenberger, Adalbert
- Becenbergeris, Adalbertas
- Bezzenberger, A.
- Bezzenberger, Adalb.
Vernetzte Angebote
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- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
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- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
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- * Rektoratsreden im 19. und 20. Jahrhundert
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Bezzenberger, Adalbert
Sprachwissenschaftler und Vorgeschichtsforscher, * 14.4.1851 Kassel, † 31.10.1922 Königsberg (Preußen) (lutherisch)
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Genealogie
Familie um 1600 in Buxtehude, wo ein Vorfahr Schmied war, seit 1700 in Kurhessen; ihr gehört wahrscheinlich auch der württembergische Kriminalist, Staats- und Geheimer Rat Georg Heinrich von Bezzenberger (1795–1866) an, der durch seinen Entwurf einer auf öffentlichen und mündlichen Verfahren beruhenden Strafprozeßordnung bekannt wurde;
V Heinrich Ernst (1814–92), Germanist in Marburg/Lahn;
M Amalie Wiederhold (1819–97);
⚭ 1880 Helene, T des Geheimen Regierungsrats Theodor Schultze, aus Niederlausitzer Familie; 3 K. -
Biographie
B. verdankte seine wissenschaftliche Ausbildung der Universität Göttingen, an der er sich 1874 für vergleichende Sprachwissenschaft und Sanskrit habilitierte. 1879 wurde er nach Königsberg berufen. In seinen Beiträgen zur Kunde der indogermanischen Sprachen gründete er (1877) eines der führenden Organe dieser Wissenschaft. Es ist für B. charakteristisch, daß er sich von der Leipziger Richtung fernhielt; die Philologie war ihm eine Wissenschaft, die der Gesamterforschung eines Volkes zu dienen hat. In diesem Sinne widmete er sich frühzeitig (1874) dem Studium des preußisch-baltischen Raumes, er wurde der Gründer der baltischen Philologie, in die er Vorgeschichte und Folkloristik miteinbezog. Seit 1891 bekleidete er neben der Professur das Amt des Landesarchäologen; dem Prussia-Museum in Königsberg galt sein besonderes Interesse. In der Universitätsverwaltung spielte B. eine hervorragende Rolle; dreimal wählte man ihn zum Rektor. Am verantwortungsvollsten war seine Amtsperiode 1919 bis 1921, als Ostpreußen geographisch vom Reich getrennt wurde und es galt, die Universität durch diese schwere Zeit hindurchzusteuern. Für B. bedeutete diese Zeit den Höhepunkt seines Lebens. - Er war dreifacher Ehrendoktor und Mitglied mehrerer gelehrter Gesellschaften.
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Werke
Btrr. z. Gesch. d. litau. Sprache, 1877;
Btrr. z. Kde. d. indogerman. Sprache, 1877–1906. -
Literatur
G. Gerullis, in: Lb. Kurhessen I, 1939, S. 27-29 (W, L);
G. v. Seile, Gesch. d. AlbertusUniv. zu Königsberg, 1944;
R. Trautmann, in: DBJ IV, S. 12-16 (W, L, u. Totenliste 1922);
s. a. E. Wermke, Bibliogr. d. Gesch. Ost- u. Westpreußens, 1933, S. 1011. - Zu Gg. Heinr.: ADB II. -
Porträts
in: Ostpreußenwarte, Jg. 2, H. 3/4, März/April, nach Zeichnung v. Wolff.
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Autor/in
Götz von Selle -
Zitierweise
Selle, Goetz von, "Bezzenberger, Adalbert" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 213 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116161078.html#ndbcontent