Jähns, Maximilian
- Lebensdaten
- 1837 – 1900
- Geburtsort
- Berlin
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Militärhistoriker ; Militärschriftsteller ; Oberstleutnant ; Offizier ; Militärhistoriker ; Militärschriftsteller
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 117058750 | OGND | VIAF: 32313024
- Namensvarianten
-
- Jähns, Max
- Jähns, Maximilian
- Jähns, Max
- Jähns, Max
- Iaehns, Maximilianus
- Jaehns, Max
- Jähns, Karl Maximilian Wilhelm
- Jähns, Maximilian
- Jähns, Maximilianus
- Jähns, Carl Maximilian Wilhelm
Vernetzte Angebote
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * musiconn - Für vernetzte Musikwissenschaft
- Personen im Fachinformationsdienst Darstellende Kunst
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
- * Internationales Quellenlexikon der Musik (RISM)
Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Jähns, Maximilian
Militärhistoriker, * 18.4.1837 Berlin, † 19.9.1900 Berlin. (lutherisch)
-
Genealogie
V →Wilhelm (s. 2);
- ⚭ Berlin 1863 Marie (1843–1921), T d. Albert Tannhäuser, Kaufm. u. Bes. e. Wachsbleiche in B., u. d. Auguste Nies;
3 T, u. a. Elisabeth (⚭ →Otto v. Glasenapp, † 1928, Vizepräs, d. Reichsbank, s. NDB VI), Hildegard (⚭ →Theodor Seitz, 1863–1949, 1907 Gouverneur v. Kamerun, 1910 v. Dt.-Südwest-Afrika, Präs. d. Dt. Kolonialges.). -
Biographie
J. besuchte die Gewerbeschule seines Großvaters Klöden, trat mit 17 Jahren in das Infanterieregiment Nr. 28 in Aachen ein, bezog 1856 die Divisionsschule in Trier und wurde 1857 Leutnant. 1860 zur Kriegsakademie kommandiert, wurde er 1864 zum Regimentsadjutanten ernannt. 1865 nahm J. den Abschied, um sich ganz germanistischen und militärhistorischen Studien zu widmen. Im Kriege von 1866 als Dezernent im Kriegsministerium wieder verwendet, wurde er 1867 im „Nebenetat für wissenschaftliche Zwecke des Großen Generalstabes“ in der geographisch-statistischen Abteilung angestellt. Während des 1870er Krieges tat er Dienst als Eisenbahn-Linien-Kommissar in Pommern und später in Nancy. 1872 kam er als Lehrer der Geschichte der Kriegskunst an die Kriegsakademie, eine Stellung, die seinen Anlagen und Neigungen besonders entsprach. 1886 erbat er den Abschied, weil er sich als „charakterisierter“ Oberstleutnant (1885), in der Beförderung übergangen fühlte.
Der Höhepunkt von J.s schriftstellerischer Tätigkeit, die Moltke stets mit Interesse verfolgte, lag in den Jahren nach dem Ausscheiden aus der Armee. Er wirkte in zahlreichen wissenschaftlichen Gesellschaften, vor allem im Verein für Historische Waffenkunde und im Allgemeinen deutschen Sprachverein. J.s Bedeutung liegt in seinem profunden, nahezu enzyklopädischen Fachwissen und in den großen Überblicken auf dem Gebiet der Militärwissenschaft und Militärgeschichte. Die militärwissenschaftliche Literatur bis 1800 hat er in seinem Hauptwerk, „Geschichte der Kriegswissenschaften…“ (3 Bde., 1889–91), im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayer. Akademie der Wissenschaften systematisch geordnet und erläutert. J. war einer der ersten, der den Gegenstand der Militärgeschichte nicht ausschließlich in kriegerischen Abläufen verstand, sondern auch die damit verflochtenen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Faktoren einbezog. Mit grundsätzlichen Fragestellungen zu den Wechselbeziehungen von Krieg, Frieden und Kultur sowie einer richtigen Einschätzung des revolutionären Einflusses der Technik auf das moderne Rüstungs- und Kriegswesen steht dieser gelehrte Offizier trotz seiner Bindung an Wertvorstellungen des 19. Jh. schon an der Schwelle einer neuen Zeit.|
-
Auszeichnungen
Dr. phil. h. c. (Heidelberg), Mitgl. d. Ak. d. Kriegswiss. Stockholm.
-
Werke
Weitere W u. a. Hdb. e. Gesch. d. Kriegswesens v. d. Urzeit b. z. Renaissance. 2 Bde., 1880;
Heeresvfg. u. Völkerleben, 1885;
Über Krieg, Frieden u. Kultur, 1893;
FM Moltke, 3 Bde., 1894-1900;
Entwicklungsgesch. d. alten Trutzwaffen, mit Anhang üb. d. Feuerwaffen, 1899;
Die Kriegskunst als Kunst, in: Die Grenzboten, 1874, u. Geschichtl. Aufsätze, hrsg. v. K. Koetschau, 1903, S. 97-130 (P);
Das Militär-Wbl. v. 1816–76, in: Beih. 6 z. Militär-Wbl., 1876, S. 287-304;
Caesars Commentarien u. ihre literar. u. kriegswiss. Folgewirkung, ebd., 1883, Beih. 7. -
Aufsätze in: Preuß. Jbb., Grenzboten, Militär-Wbl.;
Frdr. Wilh. Jähns u. M. J., Ein Fam.gem. f. d. Freunde, 1906 (P). -
Literatur
A. Meyer, M. J. als militär. Schriftst., in: Geschichtl. Aufsätze, s. W, S. 79-94;
BJ V;
H. Zopf, Zum 100. Geb.tag v. M. J., in: Wissen u. Wehr 18, 1937, H. 5;
U. v. Gersdorff, M. J., 1970 (W, L). -
Autor/in
Ursula von Gersdorff -
Zitierweise
Gersdorff, Ursula von, "Jähns, Maximilian" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 284 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117058750.html#ndbcontent