Hasenclever, Friedrich Wilhelm
- Lebensdaten
- 1809 – 1874
- Geburtsort
- Gevelsberg bei Elberfeld
- Sterbeort
- Aachen
- Beruf/Funktion
- Fabrikant ; Unternehmer
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 136051677 | OGND | VIAF: 80461392
- Namensvarianten
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- Hasenclever, Friedrich Wilhelm
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Genealogie
V Ferdinand (1769–1831), Pfarrer u. Konsistorialrat, S d. Arztes Johannes u. d. Anna Magd. Grund;
M Dorothea (1778–1823), T d. Pastors Joh. Dietr. Andr. Schimmel u. d. Sophia Maria Dückmann;
⚭ Gevelsberg 1840 Julie (1806–76), T d. Apothekers Joh. Gustav Tilger u. d. Juliane Halffmann;
1 S, 1 T →Robert (s. 5), Bertha (⚭ 1863 →Max Schaffner, † 1907, Gen.dir. u. Präs. d. Verwaltungsrats b. d. Österr. Ver. f. chem. u. metallurg. Produktion in Aussig). -
Biographie
H. studierte in Berlin bei →E. Mitscherlich und →Rose und ließ sich anschließend in Aachen nieder, zunächst als Reisevertreter der Monheimschen Apotheke. 1840 übernahm er in Burtscheid eine eigene Apotheke, die er 1842 nach Aachen verlegte. Häufige Analysentätigkeit für das Galmeibergwerk in Altenberg brachte ihn mit den dortigen Industriellen Max Braun und Eugène Godin zusammen, mit denen er 1852 die Sodafabrik Hasenclever und Co. gründete, die 1856 in die AG „Chemische Fabrik Rhenania“ umgewandelt wurde. Aus der zunächst kleinen Anlage in Stolberg entwickelte sich unter der Leitung von H. vor allem gegenüber starker englischer Konkurrenz ein umfangreiches Unternehmen.|Es gelang H., aus fein gepulverter Zinkblende Schwefelsäure herzustellen; da sie in den Bergwerken der Stolberger Gegend vielfach vorkam, wurde er so vom Bezug von Schwefel und Schwefelkiesen aus dem Ausland unabhängig. Zur Fabrikation von Soda und Schwefelsäure trat seit 1864 die Herstellung von Chlorbarium. 1863 wurde die Schwefelregeneration aus den Rückständen bei der Sodagewinnung eingeführt; die Rhenania war die erste deutsche Fabrik, die sich aus der Sodafabrikation so eine bedeutende Schwefelquelle schuf, deren Ausbeute wieder zur Schwefelsäuregewinnung herangezogen werden konnte. Ferner wurde die Fabrikation von unterschwefligsaurem Natron, Wasserglas, Mineraldünger, Superphosphat, Sulfat und Glaubersalz ausgebaut.
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Literatur
Dtld.s Städtebau, Aachen, ²1925, S. 186-88;
A. Rübmann, Entwicklung d. gegenwärtigen Lage d. Stolberger Zinkindustrie, Diss. Köln 1926, S. 28 (auch f. Robert H., s. 5);
E. Arens u. W. L. Janssen, Gesch. d. Club Aachener Casino, ²1964, S. 171;
C. Bruckner, Zur Wirtsch.gesch. d. Reg.bez. Aachen, 1967, S. 293 f. (auch f. Robert H., s. 5);
Pogg. III. -
Autor/in
Erich Meuthen -
Zitierweise
Meuthen, Erich, "Hasenclever, Friedrich Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 25-26 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136051677.html#ndbcontent