Kirschniok, Jakob
- Lebensdaten
- 1853 – 1921
- Geburtsort
- Blechowka Kreis Tarnowitz (Oberschlesien)
- Sterbeort
- Tarnowitz
- Beruf/Funktion
- Bergbaufachmann ; Bergmann ; Techniker
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 135961831 | OGND | VIAF: 80388544
- Namensvarianten
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- Kirschniok, Jakob
- Cirschniok, Jakob
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Kirschniok, Jakob
Bergbaufachmann, * 21.7.1853 Blechowka Kreis Tarnowitz (Oberschlesien), † 22.1.1921 Tarnowitz. (katholisch)
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Genealogie
V Carolus (* 1821), Bergmann in Miechowitz Kr. Beuthen;
M Karoline Koczot (* 1825);
⚭ 1886. Maria Starotzik (1865–1948), T e. Wassermühlenbes.;
S →Leonhard (1883–1969), Dr.-Ing., Bergassessor a. D., Oberbergwerksdir. (s. L). -
Biographie
Nach Besuch der Bergschule in Tarnowitz (1879/80) und Tätigkeit als Obersteiger auf der Concordiagrube übernahm K. als Bergwerksdirektor die Leitung der konsolidierten Concordia- und Michaelgrube, die als Kohlenbasis für die zur Oberschlesischen Eisen- und Kohlenwerke AG gehörenden Donnersmarckhütte in Zabrze wichtig war. Seine Tätigkeit fiel in eine Zeit wirtschaftlicher Depression, die er im Bereich der oberschlesischen Industrie mithalf zu überwinden. K.s Leistung bestand in der Erschließung neuer Erz- und Kohlevorkommen, der Schaffung neuer Arbeitsplätze und dem Bemühen um bessere Arbeitsbedingungen. Vor allem förderte er den Eigenheimbau für Belegschaftsmitglieder von bäuerlicher Herkunft. Unter seinen technischen Leistungen sind hervorzuheben: Mechanisierung des gesamten Bergwerksbetriebes, Reorganisation des Transportwesens, Einsatz von Preßluftbohrmaschinen im Querschlags- und Kohlenstreckenvortrieb (1898), Installation von Schüttelrutschen (1907) und die Einführung von Elektrizität und Spülversatz. Als moderne Hilfsmittel zur Arbeitserleichterung setzte K. die „Schrämpumpe“ (eigenes Patent) zur Beseitigung von verunreinigenden Mitteln zwischen Kohle und Sohle und die „Raumspindel“ zur Mechanisierung der Wiedergewinnung des Bauholzes in hohen Abbauen ein. Die Krönung seines Lebenswerkes bildete die Anlage der „Abwehrgrube“ („Donnersmarckhüttegrube“) in Mikultschütz (Klausberg), die 1901-07 fertiggestellt wurde. Große Schwierigkeiten bereitete beim Aufschluß die Bewältigung starker Wassermassen im zerklüfteten Dolomit. Durch die Erschließung eines nach Menge und Qualität bedeutenden Kohlevorkommens, auf welche die Börse scharf reagierte, waren nun die Grundbedingungen für die Entwicklung der Donnersmarckhütte zu einem bedeutenden Eisenhütten- und Schmelzwerk nebst Gießereien aller Art und zur ersten Maschinenbauanstalt des Landes für alle Bergwerksbedürfnisse gegeben. – K., der ein einfacher und frommer Mann war, genoß unter seinen Arbeitern als der „alte Direktor“ große Verehrung.
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Werke
u. a. Aufschlüsse d. Steinkohlengruben konsolidierte Concordia u. Michael, Emmy II, Zabrze, Neue Abwehr, Deutsch-Lothringen u. Saargemünd bei Zabrze u. Jungfrau Metz b. Mikultschütz, mit Vorwort v. F. Bernhardi, in: Zs. d. oberschles. Berg- u. Hüttenmänn. Ver. 38, 1899, S. 407-20 (mit 3 Tafeln).
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Literatur
L. Geisenheimer, Festschr. z. 50j. Jubelfeier d. Oberschles. Bergschule, 1889, S. 121;
Bergwerksdir. K. v. d. Donnersmarckhütte beging s. 25j. Bergmannsjubiläum, in: Der Erz-Bergbau 2, 1906, S. 534;
Kohle u. Erz 3, 1906, S. 290;
Bergwerksdir. K. v. d. Konkordiagrube i. d. Ruhestand [1919], in: Oberschlesien 18, 1919/20, S. 219;
Leonh. Kirschniok (S), in: Mitt. d. Beuthener Gesch.- u. Mus.ver. H. 21/22, 1960, S. 190-92 (P). Zu S Leonhard: K. Repetzki, ebd. H. 31/32, 1969/71, S. 374 f. (P). -
Autor/in
Alfons Perlick -
Zitierweise
Perlick, Alfons, "Kirschniok, Jakob" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 676-677 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135961831.html#ndbcontent